Stephen King - Shining

Es gibt 54 Antworten in diesem Thema, welches 20.441 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von dodo.

  • Hab grad nachgesehen: Bei mir heißts REDRÖM. Ich hab eine Weltbild-Ausgabe in Hardcover von 1990.


    Ist ja merkwürdig! Was habe sich die Übersetzer wohl dabei gedacht? Weil´s schöner aussieht als DROM? Immerhin ist die Übersetzung von Murder zu Mörder ja nicht wirklich richtig :confused:

    ~ The world is quiet here ~

  • Ich habe The Shining gerade innerhalb von ca. 2 Tagen (bzw. Nächten) beendet (so konzentriert und in einem Zug habe ich glaube ich schon lange kein Buch mehr durchgelesen). Es war also definitiv spannend. Die Atmosphäre in dem alten, abgeschiedenen Hotel war ziemlich genau das, was ich mir erhofft hatte und es gab auch einige ziemlich gruselige Stellen. Insgesamt allerdings war es dann doch nicht so gruselig, wie ich erwartet hatte, besonders zum Ende hin kam eher Spannung als, als dass ich mich gefürchtet hätte - wahrscheinlich auch, weil immer klarer wurde, was Sache ist und bei mir Grusel eher wirkt, solange man noch nicht so recht weiß woran man ist.


    Jack sah in meiner Vorstellung übrigens von der ersten Seite an aus wie Jack Nicholson - dabei habe ich den Film noch gar nicht gesehen. (Muss dringend geändert werden.)


    Insgesamt zwar mein erstes aber bestimmte nicht mein letztes Buch von Stephen King.

  • Boah, ich hab allein vom Lesen des Threads (Redrum) Gänsehaut. Ich hab das Buch gelesen und auch den Film gesehen. Ich muss ja sagen, das ist der gruseligste Film, den ich je gesehen habe. Und seitdem kann ich auch Jack Nicholson nicht mehr so richtig sehen - mich erinnern seine Augen an diesen Gruselfilm.

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.


  • Boah, ich hab allein vom Lesen des Threads (Redrum) Gänsehaut. Ich hab das Buch gelesen und auch den Film gesehen. Ich muss ja sagen, das ist der gruseligste Film, den ich je gesehen habe. Und seitdem kann ich auch Jack Nicholson nicht mehr so richtig sehen - mich erinnern seine Augen an diesen Gruselfilm.


    Ich habe den Film zwar nie ganz gesehen, aber mir geht es ähnlich. Jedes mal wenn ich Jack Nicholson sehe, wird mir ganz anders. Wenn ich den in echt wo sehen würde, würde ich sicher meine Beine in die Hand nehmen und :wegrenn:

    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze:

  • "shining" gehört mit garantie zu kings besten büchern.
    in all den jahren die ich es jetzt kenne, habe ich es
    mindestens schon 4-mal gelesen und werde irgendwann
    ein fünftes mal damit anfangen.

  • Inhalt
    Jack Torrance durchlebt womöglich gerade die schlimmste Krise seines Lebens.
    Als Lehrer wird er aufgrund einer Handgreiflichkeit an einem Schüler gefeuert und zu Hause hat er Probleme mit seiner Familie wegen seines übermäßigen Alkoholkonsums.
    Um aus seinem Alltagsleben auszubrechen und um auch wieder mit seiner Familie ins Reine zu kommen, nimmt Jack
    einen Job als Hausmeister in einem abgelegenen Berghotel an, welches er "überwintern" muss. Diese vermeindlich leichte Tätigkeit stellt sich bereits nach kurzer Zeit als purer Horror für die ganze Familie heraus.


    Meinung
    Stephen King ist allgemein für seine ausschweifenden Beschreibungen bekannt. So ist es nicht verwunderlich, dass der Leser auch in Shining sehr viel aus dem Leben von Jack Torrance und seine Familie erfährt. Alle Personen haben ihre Ecken und Kanten und werden so in ihrer Rolle einzigartig. Da ist z.B. Danny mit seinen hellseherichen Fähigkeiten oder Wendy, die besorgte Mutter welche immer zwischen Vater und Sohn steht. Gerade diese Figurenkonstellation ist es, welches meiner Meinnung Shining so interessant macht. Wie verhalten sich die Personen zueinander, welche Absichten haben sie und zu was führt das Ganze?
    Die Tatsache, dass sich der Leser immer wieder fragen muss, ob das Geschehene gerade real ist oder ob es sich nur um eine Vision von Danny handelt trägt maßgeblich zur Spannung bei. Natürlich fehlt es auch nicht an Grusel und Schockmomenten.
    Alles in allem kann ich "Shining" nur empfehlen und vergebe somit


    5ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Tetr4 ()

  • Hey, ich lese im Moment Shining, (mal wieder, weil ich mir zu Weihnachten Doctor Sleep gewünscht habe.)
    Mir ist beim Lesen der Beiträge aufgefallen, dass die meisten sich ja eher vor Jack fürchten.


    Ich fand aber grad beim Buch die Geschichte aus Jacks Perspektive richtig gruselig. Am Anfang ist er nur ein normaler Familienvater, der versucht sein Geld zu verdienen, sein Stück zu schreiben. Gut er trinkt gerne mal einen zuviel. Aber Alkoholiker? Ich doch nicht! Oder...? Ok, dann ist íhm vielleicht mal die Hand ausgerutscht, aber er wollte das wirklich nicht...
    Also ich fand die Vorstellung, dass einem die Dinge immer mehr entgleiten, ohne das man genau weiß was mit einem nicht stimmt, noch viel erschreckender als alles andere.


    Gibt auf jeden Fall


    5ratten


    Und ich bin furchtbar gespannt auf die Fortsetzung. :klatschen:

  • Als Jack Torrance den Hausmeisterjob in einem abgelegenen Hotel in den Bergen von Colorado annimmt, steht ihm das Wasser finanziell bis zum Hals und diese Stelle, die bedeutet, dass er und seine kleine Familie wohl monatelang dort oben von der Welt abgeschnitten sein werden, sobald es zu schneien beginnt, ist seine einzige Hoffnung. Nachdem er einem Schüler gegenüber ausgerastet ist, hat er nämlich seine Arbeit als Lehrer an einer High School verloren, und seine Schriftstellerei hat ihm auch schon lang kein Geld mehr eingebracht. So ist auch seine Frau Wendy zwar nicht begeistert von der Aussicht auf diesen langen einsamen Winter, doch alles ist besser als die ewigen Geldsorgen und die Angst, dass Jack erneut dem Alkohol verfallen und/oder gewalttätig werden könnte.


    Danny, der kleine Sohn der beiden, ist nicht angetan von seinem neuen Zuhause. Er spürt, dass das Overlook Hotel etwas Unangenehmes, ja Böses ausstrahlt und hat beängstigende Visionen, die er seinen Eltern erst einmal lieber verschweigt, damit die sich nicht wieder Sorgen um ihn machen. Doch es dauert nicht lange, bis sich auch bei Jack und Wendy ein ungutes Gefühl breitmacht, nachdem merkwürdige Dinge geschehen sind. Und währenddessen fällt draußen unaufhaltsam immer mehr Schnee ...


    "Shining" habe ich vor langer Zeit schon einmal gelesen und damals hauptsächlich den Gruselfaktor genossen. Beim zweiten Lesen war ich zuallererst davon entzückt, wie realistisch King die Probleme der kleinen Familie schildert und wie unglaublich gut er sich in den kleinen Danny hineinversetzt, in diese kindliche Gedankenwelt, in der ein harmloser Feuerlöscherschlauch zu einer grässlichen Schlange wird, an der man nicht ohne Herzrasen vorbeigehen kann und Worte wie SCHEIDUNG eine zwar diffuse, aber angsteinflößende Bedrohung sind.


    Die beklemmende Atmosphäre tut ihr Übriges, man fühlt sich förmlich selber eingesperrt, während die Kommunikationsmittel ausfallen und der Schnee sich meterhoch vor den Fenstern türmt und sich drinnen einiges abspielt, bei dem auch der Abgebrühteste an seinem Verstand zweifeln würde. Und der allergrößte Horror liegt nicht in den unheimlichen, unerklärlichen Geschehnissen selbst, sondern in dem, was sie mit den Torrances machen, die bald am Rand des Wahnsinns entlangbalancieren und sich gegenseitig nicht mehr trauen können.


    Ein Re-Read, der sich wirklich gelohnt hat!


    4ratten


    (Allerdings war ich etwas enttäuscht, dass es in meiner Ausgabe den REDRÖM nicht gibt. Auch wenn DROM natürlich eher dem Original entspricht.)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Ich konnte durch Zeitmangel nur Abends/Nachts das Buch lesen und da ich in eine Altbauwohnung wohne und es die ganze Zeit geknirscht hat und man alle Möglichen Geräusche gehört hat, hatte ich manchmal echt mulmiges Gefühl und das gefiel mir sehr gut, denn so was hatte beim Lesen lange nicht mehr!
    Als man die Familie kennenlernt, denkt man eine gewöhnliche Familie mit ein paar Problemen. Jack versucht sich ja zu ändern. Nach dem er und sein Kumpel in der Nacht, wo sie dachten jemanden überfahren zu haben aufgehört hatten zu trinken.


    Als Jack den Hausmeisterjob im Hotel annimmt und die Familie dort hinzieht, denken sie alle, alles wird wieder gut. Wenn da Danny nicht wäre, die schon was schlimmes ahnt, schließlich wird er ja immer wieder von Tony besucht....


    Ich muss gestehen ich war fasziniert von Danny, wenn man bedenkt, dass er nur fünf ist und wie er denkt, (auch ohne die Fähigkeiten)war ich immer wieder erschrocken, weil ich im Hintergedanken daran denken musste, das er ja nur ein kleiner Junge ist. Aber sein Denkweise war meistens viel weiter für sein Alter.


    Herrlich gelacht habe ich über die Unterhaltung mit dem Freund aus dem Kita, als der Junge sagte ....,weil er nicht alle Tassen im Schrank hatte! Und Danny total erschrocken- deshalb kommt man in den Irrenhaus? Nur weil er alle Tassen nicht im Schrank hat! :breitgrins: Herrlich! Wie Kinder nun mal denken....


    In Hotel, der in den Bergen liegt und im Winter von der Außenwelt quasi abgeschottet ist fängt ja die ganzen Gruselgeschichten an. Und mir tat der Jack wirklich Leid, denn er war der schwächste Mitglied in der Familie, durch die Aggressionen und dem Trinken und er wollte ja Erfolg haben und so konnte "das Haus" ihn nach und nach um die Finger wickeln. Allein die Gedanken, das irgendjemand außer mir meine Gedanken manipuliert finde ich ganz erschreckend, denn irgendwann glaubt man wohl, dass sind die eigenen Gedanken und handelt entsprechend so.


    Als bei mir das erste Mal das Wort DROM auftauchte, dachte ich hmm was ist das ? Bis bei mir ein Licht aufging!. Ich glaube ich würde in Kauf nehmen auf dem Weg in die Stadt einzufrieren und zu sterben, als mit den Geistern etc. zusammen zu wohnen. Das der vorheriger Hausmeister sich und die Familie umgebracht hat, wäre ein Grund für mich erst gar nicht dorthin zu fahren. :zwinker:


    Ich habe lange nicht so ein spannendes Buch gelesen und kann es jedem der ein bisschen Gänsehaut Feeling braucht nur weiterempfehlen!


    5ratten

  • Jack Torrance zieht mit Ehefrau Wendy und dem kleinen Sohn Danny ins Hotel Overlook. Er soll dort über den Winter als Hausmeister arbeiten. Der Job kommt wie gerufen, denn die Familie braucht dringend einen Tapetenwechsel. Jack ist trockener Alkoholiker, Wendy denkt über die Scheidung nach und Danny hört Stimmen.

    Das Hotel ist im Winter von der Außenwelt abgeschnitten. Es gibt nur eine Straße, über die man es erreichen kann - und diese ist im Winter nicht passierbar. Die Abgeschiedenheit soll die Risse kitten, die Jacks Alkoholsucht verursacht hat, und die Familie zusammenschweißen.

    Das Overlook hat eine lange und sehr düstere Geschichte. Manchmal scheint es geradezu von bösartigem Leben erfüllt zu sein. Danny ist der erste, der das spürt. Doch das Hotel greift auch nach Jack und Wendy, es verstärkt ihre Ängste und beschleunigt seinen geistigen Zerfall. Die Torrances sind dem Overlook hilflos ausgeliefert.


    Dieser Roman ist von der ersten bis zur letzten Seite der absolute Hammer. Es geht nicht so viel um die unheimlichen Vorgänge im Hotel, sondern in erster Linie um das Innenleben der Figuren. Und hier ist Stephen King natürlich der ungeschlagene König. Wie kein zweiter kann er lebendige Buchfiguren erschaffen, ihnen eine glaubwürdige Vergangenheit geben. Er präpariert sie geradezu, so dass man als Leser nicht eine Sekunde an ihnen zweifelt.

    In Shining ist insbesondere der kleine Danny ein Highlight. Nicht in der Hinsicht, dass er paranormale Fähigkeiten hat, sondern weil er so ungeheuer echt wirkt. Ich frage mich jedesmal, wie King es schafft, gerade Kinder so exzellent zu schreiben, dass man glaubt, sie berühren zu können.

    Auch das Abrutschen von Jack Torrance in eine Psychose hat King fast schon zu glaubwürdig und überaus beängstigend beschrieben. Beim Lesen dieser Passagen hat man eine Dauer-Gänsehaut.


    Und zu guter Letzt ist da natürlich das Hotel selbst. Das Overlook kann man mit Fug und Recht als eine der Hauptfiguren des Romans bezeichnen, als einen mächtigen Antagonisten mit Zähnen. Spontan fällt mir kein unheimlicherer Ort in der Literatur ein.


    Alles in allem ist Shining ein grandioser Roman, dem ich jedem ans Herz legen kann, der auf Grusel steht. Für Zartbesaitete ist das Buch aber nichts.

    Stephen King schrieb den Roman in den 70ern. Es gibt mehrere Verfilmungen, eine mit dem brillanten Jack Nicholson als Jack Torrance.


    Fazit: Ein königliches Meisterwerk!


    5ratten


    ***

    Aeria

  • Uaaah, ja, ich habe mich selten so vor einem



    gegruselt!


    Und Danny ist verdammt gut beschrieben. Ich konnte das richtig nachfühlen in manchen Szenen, wie man sich als Kind in irrationale Ängste vor etwas gruselig aussehenden Gegenständen hineinsteigern kann. Und Danny hatte ja auch noch allen Grund dazu, Angst zu haben!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Shining habe ich mir teilweise während eines ausgedehnten Spazierganges mit den Hunden durch einen winterlich verschneiten Wald vorlesen lassen. Entsprechend angenehm und idyllisch sind jetzt meine Assoziationen mit dem Buch. ^^

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Mir gefällt besonders an dem Roman, dass sich King Zeit nimmt und seine Protagonisten vorstellt. Dadurch werden ihre Handlungen greifbarer und ergeben Sinn. Jack stammt aus einer gewalttätigen Kindheit, in der der alkoholkranke Vater die Familie in Angst und Schrecken versetzt. In Wendy sucht er sich eine Ehefrau, die zwar nicht ganz so duldsam wie seine still vor sich hinleidende Mutter ist, aber durch psychischen Missbrauch in der Kindheit traumatisierte genug ist, sich nicht aus einer Gewaltbeziehung lösen zu können. Nur wenn es um den gemeinsamen Sohn Danny geht, hat sie die Kraft, sich auf die Füße zu stellen und Änderungen herbei führen zu wollen.


    Selbst ohne die - zugegeben sehr spannenden paranormalen Szenen - hätte mich Shining als Psychogramm einer schrecklich netten Familie in den Bann gezogen. Für mich ist es definitiv eines der besten Bücher, die Stephen King geschrieben hat.