Flaubert: Madame Bovary - gelesen von Sophie Rois
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Emma Bovary gehört zu den berühmtesten Gestalten der französischsprachigen Literatur. Es ist die Geschichte einer Frau, die ihrem großen Lebenstraum, der romantischen Liebe, nachrennt. Ihr Ehemann liebt sie abgöttisch, ist aber recht gewöhnlich, hat keinen Sinn für die Kunst wie Emma, daher sucht Emma aufregende Abenteuer wie sie diese aus Büchern kennt. Doch im wirklichen Leben wird sie immer wieder enttäuscht. Flaubert beschreibt detailverliebt und ohne Wertung das spannend zu hörende Geschehen. Eine Interpretation mag ich hier nicht vornehmen. Man kann den Roman so lesen, dass Emma nicht erreichbaren Idealen nachläuft, aber auch in einer Weise, dass die Möglichkeiten einer Lebensentfaltung für Frauen seinerzeit beschränkt waren.
Ich habe den Roman vor vielen Jahren mal enttäuscht zur Seite gelegt, nun hat er mich gefesselt. Zunächst einmal macht es Spaß den detailverliebten Schilderungen Flauberts zu lauschen. Der allwissende, moralische Erzähler tritt in den Hintergrund und lässt einfach nur die Figuren sprechen. Sehr gekonnt gemacht. Die Geschichte berührt die grundlegenden Fragestellungen, wie sich Glück im persönlichen Leben erreichen lässt und was wahre Liebe ist.
Sophie Rois liest meisterhaft vor, wörtlicher Rede kann man leicht folgen. Zur wahrer Meisterschaft läuft sie in den Schlusskapiteln auf, dessen Inhalt ich hier nicht verrate. Ich wage zu behaupten, dass man beim Selberlesen nicht mehr empfinden kann.
Endlich mal wieder ein Buch der absoluten Spitzenklasse. Auf für Klassikanfänger geeignet.
Für den Roman: 
Für die Lesung:
Gruß, Thomas
