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Amazon Kurzbeschreibung
Die zwischen Aufbegehren und Unterwürfigkeit schwankende Figur des Gehilfen, der im Schatten eines launenhaften Ingenieurs ein kurioses Dasein fristet, hat den Ruhm Walsers bei einer breiten Leserschaft begründet. Vor allem aber ist es der eigentümliche Erzählton, der in seiner vielsagenden Umständlichkeit einen großen Humoristen der Weltliteratur zeigt.
Die Hauptfigur Joseph Marti muß als Kontorist im Schweizer Ingenieursbetrieb Tobler miterleben, wie das angesehene Bürgerhaus allmählich verfällt, weil der Hausherr mit seinem schrulligen Wesen Firma und Familie in den Ruin treibt. Marti, zwischen Einspruch und Resignation schwankend, einmal naiv, einmal schalkhaft, plötzlich strebsam, dann wieder dem Müßiggang zugeneigt, erweist sich zuletzt als ergebener «Gehülfe» eines Untergangs, den er doch nicht aufzuhalten vermocht hätte. Wirklich konsequent ist am Schluß des Romans allein sein Entschluß, der Toblerschen Villa «Zum Abendstern» den Rücken zu kehren und anderswo sein bescheidenes Glück zu suchen. Bis in biographische Details hinein ist das Buch das persönlichste des Autors. Hermann Hesse urteilte 1936: «Obwohl voll von Stimmungen vom Anfang des Jahrhunderts, gewinnt diese Erzählung uns durch die zeitlose Anmut ihres Vortrags, durch die zart und absichtslos spielende Magie, mit der sie das Alltägliche in die Sphäre der Beseeltheit und des Geheimnisses rückt.» Die Manesse-Ausgabe enthält einen Originalbeitrag des Gegenwartsautors und Walser-Bewunderers Wilhelm Genazino.
Meine Meinung
Joseph Marti ist für ca. ein halbes Jahr Angestellter des Ingenieurbüros Tobler. In dieser Zeit muß er den Niedergang des Geschäfts beobachten und versuchen, soviel wie möglich zu retten. Joseph Marti wohnt mit in der Toblerschen Villa und ist mit in die Familie integriert. Die Verknüpfung von Geschäft und Privatleben zeigt deutliche Auswirkungen auf die Familie Toblers.
Die eigentlich Handlung ist in diesem Buch zweitrangig. Von größerer Bedeutung sind die Beschreibungen von Natur, Menschen und der zwischenmenschlichen Beziehungen. Der Niedergang des Geschäfts ist sprachlich sehr schön in den Wandel der Natur - vom Frühling bis zum Winter - integriert. Die Reflexionen und Selbstzweifel Joseph Martis nehmen einen breiten Raum ein.
Walsers Sprache ist gewöhnungsbedürftig, aber kraftvoll. Er drechselt oft recht lange Schachtelsätze, die aber mit Genuß zu lesen sind.
"Der Gehülfe" war eine lohnende Entdeckung für mich (Danke, sandhofer! ). Dafür gibt es und das Buch ist eindeutig ein