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Ein kurzer Besuch in einem Davoser Sanatorium wird für Hans Castorp zu einem siebenjährigen Aufenthalt, der Kurort wird zur Bühne für die europäische Befindlichkeit vor dem Ersten Weltkrieg. ( Klappentext )
Als ich dieses Buch kaufte, fragte mich die Kassiererin ob ich mir das wirklich antun wolle...Ja, das wollte ich.
Aber schon nach den ersten Seiten fing ich an zu verzweifeln. Die oft langen und komplizierten Satzkonstruktionen, für die der Autor offenbar eine Schwäche hatte und die gestelzte Ausdrucksweise, ließen mich den versteckten Humor und die Ironie die in manchen Sätzen steckten, oft nicht beim ersten Mal erkennen. Aber das gab sich zum Glück bald - Übung macht eben den Meister. Doch auch der ungeübte Leser wird merken, das es einiges zum Schmunzeln gibt und das der Autor mit viel Liebe zum Detail, in manchen Kapiteln mit zuviel Liebe..,zu Werke geht.
So gibt es endlose Gespräche oder Passagen über die Zeit, ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht und das deshalb so eine große Rolle spielt, weil die Zeit im Sanatorium überhaupt nicht wichtig ist.
Die Figuren entwickeln alle relativ schnell einen Charakter und trotzdem hatte ich Schwierigkeiten mir einen Lieblingscharakter rauszusuchen. Das fand ich allerdings nicht weiter schlimm, weil man das Gefühl hatte, das die Figuren ohnehin nicht im Vordergrund standen, sondern die Zeit an sich. Alles andere ist schmückendes Beiwerk, wie eine angedeutete Liebesgeschichte, persönliche Schicksale, Tod, Freundschaft usw.
FAZIT : Ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben, weil es im Großen und Ganzen wunderschön ist. Wenn man sich der Tatsache bewußt ist, das dieses Buch keinerlei "Action" aufweist und es einen wahrscheinlich etwas länger begleiten wird, dann bekommt man eine tiefsinnige, bewegende Geschichte geboten, die zum Nachdenken anregt - auch wenn das Buch schon lange wieder im Regal steht !!
Das Buch bekommt
LG Simone