Jeffrey Eugenides - Air Mail

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.268 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von caithlin.

  • Hallo!


    Habe vor ein paar Tagen von Jeffrey Eugenides - Air Mail gelesen :)


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Eigene Meinung & Beschreibung


    Das Buch ist ja schon für eine einzelne Geschichte sehr dünn, doch dann sind da auch noch drei Geschichten drinnen - hat mich zu Beginn doch gewundert ;) Trotzdem schafft Eugenides es, jede Geschichte sehr ausgeprägt wirken zu lassen und alles in nur ein paar Seiten unterzurbingen.


    Air Mail
    Die erste Geschichte fängt schon sehr surreal an. Mitchell befindet sich mit einem Freund auf einer Reise durch Asien. Auf einer Insel leidet er schon seit langer Zeit an schlimmen Darmbeschwerden und nutzt diese Situation um zu fasten, viel über sich und über andere Nachzudenken und letztendlich auf einen ziemlich spirituellen Weg zu kommen. Er schreibt Briefe an Leute die er kennt, schickt diese jedoch nie ab. Wie das ganze endet, möchte ich jedoch nicht verraten - Amazon verrät meiner Meinung nach schon zuviel ;)


    Ich muss sagen, diese Geschichte hat mir nicht so gut gefallen - ich hab deshalb das Buch nach der Geschichte erstmal weggelegt weil ich dachte die anderen Geschichten sind vielleicht sehr ähnlich...


    Die Bratenspritze
    ..doch die nächste Geschichte hat meine Meinung über dieses Buch grundlegend geändert! In der Bratenspritze geht es um eine Frau in den 40ern, die verzweifelt versucht den richtigen Mann für ein Kind zu finden, dies jedoch nie schafft und somit zu künstlicher Befruchtung auf eine etwas unkonventionelle Art greift. Erzählt wird die Geschichte jedoch von ihrem Ex-Freund. Alles in allem eine sehr lustige Geschichte mit einem, meiner Meinung nach, etwas gruseligen Ende.


    Timesharing
    Meiner Meinung nach ist Timesharing die schlechteste Erzählung. Hierbei geht es um einen Sohn der jedoch auch schon etwas älter ist, seinen Eltern die verfweifelt versuchen Fuß zu fassen. Er besucht die beiden in deren neue gekauften "Pension" und sieht sich ihr Werk etwas zweifelnd an. Dann merkt er jedoch, dass er all diese Dinge mal erben wird - materiell und physiologisch (hiermit sind gemeint die Krankheiten seiner Eltern). Endet etwas schnell und hat für mich nicht ganz so viel Aussage. Aber okay ;)


    Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen,auch wenn mir die anderen Bücher von Eugenides besser gefallen.


    Wegen der schwankenden Qualität der Geschichten gibt es


    3ratten


    Lg.
    Tamara

  • Hallo Makani,


    ich hab das Buch vor ungefähr einem halben Jahr gelesen. Nachdem ich Middlesex super fand, war ich gespannt, ob Eugenides mich auch auf wenigen Seiten überzeugen kann. Meine Wertung entsprach vier Ratten, er hat's geschafft. :zwinker: Ich finde, Eugenides versteht es wunderbar das Alltägliche mit dem Aussergewöhnlichen zu vermischen, seine Charaktere balancieren zwischen Vertrautem und Abgründigem, und das auch auf wenigen Seiten.


    Meine Zusammenfassung war kurz und knackig: :zwinker:
    Air Mail erzählt von der Unmöglichkeit der Kommunikation, von Grenzerfahrungen in fremden Ländern und im eigenen Bewusstsein. Die Bratenspritze beleuchtet das Ticken der biologischen Uhr einer modernen Amerikanerin aus dem Blickwinkel ihres abgelegten Liebhabers. Und Timesharing stellt auf erschreckende Art Wunsch und Realität gegenüber und sieht baufällige Architektur als Spiegel des alternden Körpers.


    Im Nachhinein fällt mir auf, dass die erste Geschichte am wenigsten hängen geblieben ist, aber sie gefiel mir auch am wenigsten. Die dritte war für mich die stärkste Erzählung, vielleicht weil Eugenides hier recht eindrucksvolle Bilder genutzt hat.


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Seit meiner Lektüre ist zwar schon etwas Zeit ins Land gegangen, das hält mich aber nicht davon ab, hier nochmal so richtig vom Leder zu ziehen. :breitgrins:


    Nachdem ich schwer begeistert "Die Selbstmord-Schwestern" von Jeffrey Eugenides auslas, wollte ich weiteres von dem Mann kennen lernen und so nahm ich seinen Erzählband "Air Mail" zur Hand. Das schmale Büchlein mit gerade mal drei Stories plus Nachwort wurde für mich aber zu einer herben Enttäuschung.


    Schon mit der ersten Story konnte ich nichts anfangen. Zum Einen deshalb weil sie zum Ende hin zunehmen surrealer wirkt, und auch dass die Darmbeschwerden von Mitchell sehr ausführlich beschrieben werden, konnte mir keine sonderliche Begeisterung entlocken. Die zweite Erzählung mit der "Schwangerschaftsparty" fand ich wiederrum total an den Haaren herbeigezogen und einfach furchtbar dämlich. Zur letztend Geschichte kann ich nicht viel zu sagen, außer dass sie mir als nichtssagend in Erinnerung geblieben ist, und ich nur noch dem Ende des Buches entgegensehnte.


    Zum Glück habe ich "Air Mail" als Remittende gekauft, sonst käme zu dem Ärger über den Inhalt auch noch der Ärger über das rausgeschmissene Geld hinzu. Das "Büchlein" ist wie gesagt recht dünn und kommt auf wenig mehr als einhundert Seiten. Dafür als Orginalpreis satte 7,90 Euro zu verlangen, finde ich recht unverschämt. (Okay, es gibt die Buchpreisbindung, aber trotzdem.)


    Fazit: Finger weg von "Air Mail" und lieber (noch mal) "Die Selbstmord- Schwestern" lesen!
    1ratten

    Ich hieß hier mal caithlin.<br /><br />&quot;If I had a dollar for every time i felt more emotion for a fictional character than people in real life, I could pay for the psychiatric help I obviously need.&quot;