Elizabeth George - Careless in Red/Doch die Sünde ist scharlachrot

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  • Mir hat an diesem Buch am besten die Atmosphäre gefallen. Ich hatte direkt Lust auch an der Küste egal bei welchem Wetter spazieren zu gehen und mir die salzige Seeluft um die Nase wehen zu lassen. Zum Aufwärmen und Entspannen hätte es dann einen leckeren englischen Tee gegeben. :breitgrins: Auf den Küstenspaziergang musste ich leider verzichten, aber ab und zu habe ich mir passend zum Buch einen schwarzen Tee gebrüht.


    Die Geschichte selbst hat mich leider nicht so sehr überzeugt. Zum einen lag es daran, dass mir einfach zu wenig bekannte Personen aus den vorherigen Bänden aufgetaucht sind und sich somit nicht das Gefühl von nach Hause kommen eingestellt hat. Lynley und vorallem Harvers haben zudem beide keine große Rolle in diesem Band gespielt, was für mich ein großer Minuspunkt ist.
    Zum anderen gab es sehr viele verschiedene Charaktere, die als potenzielle Mörder vorgestellt wurden, so dass die Geschichte etwas langatmig wurde. Zuerst war ich damit beschäftigt die ganzen Dorfbewohner auseinanderzuhalten und dann hatte jeder von ihnen auch noch was zu verbergen. Das wirkte zunächst spannend, aber war auf die Dauer dann doch eher zermürbend.
    Außerdem hat mich die intensive Einführung von Bea Hannaford und ihrem Privatleben gestört. Sie war mir zwar sympathisch, aber ich habe einen Lynley-Havers-Roman erwartet und eindeutig nicht bekommen.


    Überraschender Weise war mir der/die Täter/in auch schon vor der Auflösung im Buch bekannt, was mich aber nicht gestört hat. Ich fand es interessant beim Lesen zu überprüfen, ob ich denn auch wirklich recht habe.

    Mein Fazit:

    Zu wenig bekannte Gesichter für diese Krimireihe und ein wenig langatmig.
    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ich hab den Band jetzt halb gelesen - nach dem letzten (den ich im Endeffekt auch gut fand, aber v.a. wegen der Slang-Sprache ein wenig ermüdend) sind wir jetzt zurück bei Thomas Linley.

    Ein paar Sachen sind mir aufgefallen:

    Die Sprache hat sich nach meinem Eindrück verändert, das bleibt auch nach Band 14 so. Das kann ja bei mir nicht am anderen Übersetzer liegen, da ich alle letzten Bände wie auch diesen im Original gelesen habe. Vieles ist noch weit ironischer geschrieben als in den früheren Bänden, und die Häufigkeit von sehr farbigen Vergleichen wie "kalt wie die Titten einer Hexe" hat enorm zugenommen. Ein Effekt mit der intensiven Beschäftigung der Autorin mit der Sprache in Band 14?? Ich werde versuchen, weiter darauf zu achten.


    Ein paar inhaltliche Dinge erscheinen mir ein wenig zweifelhaft:

    Linley wandert seit 7 Wochen in Cornwall auf dem Küstenpfad (was Anderes als wandern tut er wohl nicht..) und ist immer noch in Cornwall?? Bei einem gesunden Erwachsenen eher zweifelhaft - so groß ist Cornwall auch bei einer ausgefransten Küste doch eher nicht..


    Er wird im ersten Teil nach dieser Wanderung mehrfach als "malodorous" beschrieben und es wird erwähnt, dass er gar keine Ersatzkleidung dabei habe - ich kann mir den bekannten Linley kaum 7 (!) Wochen in der selben ungewaschenen (bei der Genauigkeit der Beschreibungen wären Waschstopps sicherlich erwähnt worden..) Unterhose vorstellen. Das ist bei aller Persönlichkeitsveränderung doch etwas... extrem?? (Muss gerade an die Herkunft des Wortes "isabellfarben" denken..)

    Wenn man denn drei Wochen draus machen würde - oder maximal vier - würde alles wieder passen.


    Ansonsten ist gerade Havers aufgetaucht. In einem pinken gemusterten Fleece-Schlafanzug, den ihr angeblich Nkata ausgesucht hat. :/

    Sie wird ganz schön mutig, die Frau George. :S

    2 Mal editiert, zuletzt von Alice ()

  • Vielleicht wandert er ja sehr langsam :breitgrins:


    Dass der immer wie aus dem Ei gepellte Lynley auf einmal übelriechend und verzottelt durch die Gegend tigert, fand ich auch schräg. Andererseits kann einen so ein Schicksalsschlag schon krass aus der Bahn werfen ... den kompletten Verzicht auf Körperhygiene habe ich George aber auch nicht ganz abgenommen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • 7 Wochen, ja - und ziemlich sicher trägt er Baumwollslips. :rolleyes:


    Der ganze Trail (und den ist er ja noch nicht gegangen..) ist in Cornwall 300 Meilen lang - bei 7 Wochen wären das 10 km am Tag, das sind im normalen Wandertempo 2 Stunden; kaum ablenkend v8n iwelchem Leid...

    Wohl doch ehrr eine kleine Fehleinschätzung der Geographie.., :evil:

    (Ja, sicherlich kleinkariert, dass mir so was auffällt ^^)

  • Ich kann das total nachvollziehen, mich nervt sowas auch!


    Vielleicht läuft er ja erst in die eine und dann in die andere Richtung :teufel:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen