Charlotte Link - Die letzte Spur

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 16.305 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kiba.

  • Hallo Ihr Lieben,


    obwohl ich nicht immer von den Büchern von Charlotte Link begeistert bin, kann ich ja doch nie an ihnen vorbei kommen.
    Aus diesem Grund stelle ich euch hier das neueste Buch von Charlotte Link: "Die letzte Spur" vor.


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    Kurzbeschreibung:
    Fesselnd, abgründig, raffiniert - der sehnsüchtig erwartete neue Spannungsroman von Charlotte Link


    Elaine Dawson ist vom Pech verfolgt. Als sie nach Gibraltar zur Hochzeit einer Freundin reisen will, werden sämtliche Flüge in Heathrow wegen Nebels gestrichen. Anstatt in der Abflughalle zu warten, nimmt sie das Angebot eines Fremden an, in seiner Wohnung zu übernachten - und wird von diesem Moment an nie wieder gesehen. Fünf Jahre später rollt die Journalistin Rosanna Hamilton den Fall neu auf. Plötzlich gibt es Hinweise, dass Elaine noch lebt. Doch als Rosanna diesen Spuren folgt, ahnt sie nicht, dass sie selbst bald in Lebensgefahr schweben wird ...


    Meine Meinung:
    Elaine ist der Inbegriff einer grauen Maus. Der Bruder ist durch einen Unfall an den Rollstuhl gefesselt und da ihre Eltern tod sind, kümmert sich Elaine um ihren Bruder. Insgeheim träumt sie von einer Familie, von dem Ausbruch, aber traut sich nicht.
    Da erhält sie die Einladung von einer Schulkameradin zu ihrer Hochzeit nach Gibraltar. Tapfer wie nie, setzt sich Elaine über ihren Bruder hinweg, lässt sich nicht von ihm emotional erpressen und begibt sich zum Flughafen nach London. Jedoch werden alle Flüge wegen Nebel gestrichen. Verzweifelt und fix und fertig trifft sie auf einen Fremden, der sie aus Mitleid mitnimmt.
    Von da an verliert sich jede Spur von ihr.
    Jahre später fängt Rosanna, die Schulkameradin, zu der Elaine eigentlich reisen wollte, einen Bericht über verschwundene Menschen an zu schreiben. Sie rollt den Fall Elaine neu auf und versucht das Verschwinden ihrer Schulkameradin zu rekonstruieren.


    Das Buch ist aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben und schafft es den Leser zu verwirren und damit auch eine hohe Spannung aufzubauen. Als der Leser denkt, der Höhepunkt der Spannung sei überschritten, wartet die Autorin noch mit einigen Überraschungen auf.


    Wie schon in "Am Ende des Schweigens" und auch "Das Echo der Schuld" konzentriert sich die Autorin sehr stark auf die seelischen Zustände der einzelnen Personen. Es gibt da zu Beginn Elaine, eine sehr verschüchterte junge Frau, die von der großen Liebe und einer Familie träumt, jedoch Angst vor ihrem eigenen Schatten hat. Dann ist da Rosanne, die sich jahrelang vorspielt eine perfekte Ehe zu führen und sich nicht eingestehen möchte, dass sie nur eingeengt ist. Natürlich ist da noch George, Elaine's Bruder, der, seit dem er im Rollstuhl sitzt, immer mehr verbittert und allen Menschen die Schuld an seiner Misere gibt. Und dann noch weitere vielschichtige Charaktere, die alle ihr eigenes Los zu tragen haben und darüber entweder verzweifeln oder erstarken.


    Charlotte Link zeigt in dem Buch auch die dunklen Seiten der Gesellschaft. Die Seite, die täglich ums Überleben kämpfen und teilweise in ihrer verzweifelten Suche nach Liebe und Geborgenheit genau dort landen, wo sie nicht hin wollten.


    Das Buch ist sehr spannend und bis zum Ende fesselnd. Die Autorin setzt verschiedene Spuren und als man denkt, die Auflösung wäre da, ergibt sich ein ganz anderer Blickwinkel.


    Insgesamt ein Buch, dass einen nicht loslässt, dass man einfach zu Ende lesen muss. Dass, wie schon einige Vorgängerromane von Charlotte Link, wieder sehr vielschichtige psychologische Einblicke in die einzelnen Figuren liefert.
    Bis zum Schluss hat mich das Buch in Atem gehalten und mich fasziniert. Jedoch muss ich gestehen, dass ich die Auflösung am Ende ein bisschen lahm fand. Da wurde sehr viel Spannung aufgebaut, die dann von jetzt auf sofort total abflaut und mich als Leser unbefriedigt zurück gelassen hat.


    Auch muss ich hier wieder kritisieren, dass Charlotte Link es zu gut gemeint hat: Sie packt wieder total unterschiedliche Themen in einen Roman zusammen, führt sie aber gar nicht richtig ineinander, sondern lässt jeden Strang mehr oder weniger für sich stehen. Aus dem Stoff hätte man wohl locker 2 Bücher machen können, die beide ein besseres Ende verdient hätten.


    Insgesamt vergebe ich: 3ratten!


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Hallo!


    Die letzte Spur war eines von mehreren Büchern dieser Autorin, die ich in meinem Urlaub gelesen habe. In ihren Krimis verfährt die Autorin immer nach dem gleichen Schema. Es geht nicht nur um die Tat, sondern zu gleichen Teilen um die Menschen die davon betroffen sind. Dabei geht es nicht nur um die unmittelbar betroffenen, sondern auch um Randfiguren. Jede wird einzeln beleuchter und nach möglichen Motiven abgetastet. Das macht die Bücher sehr vielschichtig und erhält die Spannung bis zum Schluß.


    In diesem Fall geht es um Elaine, eine graue Maus, die auf der Reise zur Hochzeit ihrer Schulfreundin verschwindet. Der einzige Verdächtige ist der Mann mit dem sie zuletzt zusammen war. Jedes Verschwinden ist eine Katastrophe für die Angehörigen, aber in diesem Fall ist es für den Bruider ganz besonders tragische denn er sitzt im Rollstuhl und ist auf die Hilfe seiner Schwester angewiesen. Da er sich nicht selbst versorgen kann muss er in ein Heim. Jahre später kommt die Schulfreundin nach England zurück und will eine Reportage über den Fall schreiben. Gleichzeitig ist auch ihr Bruder aus New York zu Besuch. Er war damals an dem Unfall beteiligt der elaines Bruder in den Rollstuhl brachte. die Schicksale dieser drei Menschen verknüpfen sich miteinander. Teilweise geht es wirklich mehr um sie als um die verschwundene Elaine. Aber jedesmal wenn der Abstand zu groß wird passiert etwas, das den Fall in einem ganz neuen Licht erscheinen läßt. Bis zum Schluß ist unklar was nun eigentlich passiert ist.


    Auch wenn die Autorin nach einem bewährten Muster verfährt ist das Buch fesslend geschrieben. Nur der Schluß hat mir so gar nicht gefallen, deshalb vergebe ich nur
    3ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo Kirsten,



    Auch wenn die Autorin nach einem bewährten Muster verfährt ist das Buch fesslend geschrieben. Nur der Schluß hat mir so gar nicht gefallen, deshalb vergebe ich nur
    3ratten


    Ja, das ging mir genauso! Die Story wurde ziemlich groß aufgebaut und ich habe schon mit Wunder was gerechnet und dann .... diese für mich schon sehr maue Auflösung! :sauer: Aber gut zu wissen, dass es nicht nur mir so ging! :zwinker:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Vor einigen Jahren ist die unscheinbare Elaine Dawson auf dem Weg zur Hochzeit ihrer Freundin verschwunden. Ihr Flug wurde wegen Nebels abgesagt, ein Mann las sie am Flughafen auf, wo sie verzweifelt weinte, danach verliert sich ihre Spur. Ihr Bruder Geoffrey, nach einem Unfall querschnittsgelähmt und verbittert, ist sich sicher, dass dieser Marc Reeve Elaine getötet hat, was sich aber nie beweisen ließ.


    Nun erhält die Journalistin Rosanna, eben jene Freundin, zu deren Hochzeit Elaine unterwegs war, den Auftrag, die Geschichte neu aufzurollen. Sie ist froh über diese Gelegenheit, Gibraltar zu verlassen, wo sie mit ihrem Mann und ihrem Stiefsohn lebt. Sie ist dort nie heimisch geworden und hat nun auch noch das Gefühl, dass ihre Ehe in einer Sackgasse gelandet ist. Im Rahmen ihrer Recherchen trifft sie mit Marc Reeve zusammen und muss sich eingestehen, dass er ihr ziemlich sympathisch ist und wahrscheinlich die Pressekampagne nach Elaines Verschwinden, die ihn als mutmaßlichen Mörder brandmarkte und seine vielversprechende Karriere als Anwalt massiv beschädigt hatte, gar nicht verdient hat.


    Eine verschwundene Frau, ein Verdächtiger, dem man nichts nachweisen konnte, ein weiteres Mädchen, das wie vom Erdboden verschluckt ist und eine Journalistin in unglücklicher Ehe, die aus ihrer starren kleinen Welt ausbrechen will - zunächst laufen diverse Handlungsstränge nebeneinander her, und es dauert recht lange, bis sie sich sichtbar ineinander verstricken. Diesen Kniff beherrscht Charlotte Link ziemlich gut und lässt trotz recht weitschweifiger Erzählweise einige Spannung aufkommen. Und auch wenn sich mein Verdacht am Ende dann doch bestätigt hat, schaffte sie es zwischendurch mehrfach, mich erst einmal zu narren.


    Die Charakterzeichnung ist ebenfalls gelungen, allerdings für langjährige Link-Leser wie mich nicht direkt überraschend. Diese ewigen graumäusigen Mauerblümchen, die fader und zaghafter nicht sein könnten, gehen mir allmählich auf die Nerven, ebenso wie die kontrollfreakigen Ehemänner. Das gibt Abzüge in der B-Note.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Meine zweite Meinung
    Ich mag die Bücher von Charlotte Link, auch wenn ich bei jedem Lesen auf bekannte Charaktere und Abläufe stoße. Im Gegensatz zu anderen Autoren stört es mich bei ihr (noch) nicht. Allerdings scheinen die einzelnen Geschichten keine lange Halbwertszeit bei mir zu haben. Ich habe Die letzte Spur zwar schon einmal gelesen, aber ich konnte mich außer an das Verschwinden von Elaine an nichts mehr erinnern. Ab und zu hatte ich eine Ahnung, wie es weitergehen könnte, aber die war meistens falsch. Nur ganz zum Schluss war ich auf der richtigen Spur.


    Es mag nicht unbedingt ein Kompliment für die Autorin sein, dass ich mir so wenig von der Geschichte merken konnte. Aber das relativiert sich wieder, weil ich mich auch beim zweiten Lesen gut unterhalten habe :zwinker:
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kirsten, mir geht es nicht anders als dir. Ich weiß, dass ich das Buch gelesen habe (im Juni 2009), kann mich aber an nichts mehr erinnern, außer dass eine Flugreise zu einer Hochzeit eine Rolle spielte. Meine Bewertung waren damals drei Ratten. Charlotte Link zählt zwar zu meinen Langzeitfavoriten, aber für meinen Geschmack gibt es große Unterschiede bei ihren Büchern. Ich befürchte, dass ich ihr für mich bestes Buch schon gelesen habe. Seitdem war nichts mehr dabei, was mich in richtige Begeisterungsstürme ausbrechen ließ. Trotzdem halte ich in der Bücherei immer Ausschau nach ihren neuesten Werken.

  • Ich befürchte, dass ich ihr für mich bestes Buch schon gelesen habe. Seitdem war nichts mehr dabei, was mich in richtige Begeisterungsstürme ausbrechen ließ. Trotzdem halte ich in der Bücherei immer Ausschau nach ihren neuesten Werken.


    Das unterschreibe ich jetzt einfach so :zwinker: Mein Lieblingsbuch ist immer noch das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe. Ob es wirklich an der Story liegt oder daran dass damals noch alles neu für mich war, kann ich nicht sagen. Dazu müßte ich es noch einmal lesen.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Kirsten, mir geht es nicht anders als dir. Ich weiß, dass ich das Buch gelesen habe (im Juni 2009), kann mich aber an nichts mehr erinnern, außer dass eine Flugreise zu einer Hochzeit eine Rolle spielte.


    Mir geht es genauso: Ich kann mich fast an gar nichts mehr von dem Buch erinnern und rätsel immer noch welche Auflösung am Ende es gab, die mir nicht gefallen hat... :elch:



    Bei mir war es Am Ende des Schweigens.


    Das fand ich auch gut, aber auch da kann mich kaum noch an den Inhalt erinnern... :redface:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • "Die letzte Spur" war mein erster Roman von Charlotte Link, aber ich bin nur mäßig begeistert.


    Einerseits war es genau die Art Krimi, den ich gerne zwischendurch einschiebe und bei dem es mir rein um ungezwungene Unterhaltung geht. Andererseits waren da dann doch einige Punkte, an denen ich mich gestoßen habe.


    Das Positive ist, dass Frau Link bei mir ein Gefühl des ständigen "wie geht es weiter?"-Drangs bei mir erzeugt hat, was dazu geführt hat, dass ich das Buch für meine Verhältnisse vergleichsweise schnell beendet habe. Die Geschichte um die verschwunde Elaine bietet genug Fragezeichen, damit ich unbedingt wissen wollte, was hier passiert ist. Auch die Protagonistin fand ich sympathisch und konnte mit ihr mitfiebern.


    Das Negative liegt für mich eindeutig in der Charakterzeichnung vieler der handelnden Personen, den Nebensträngen und dem Ende selbst.
    Bei manchen Charakteren habe ich mich gefragt, ob Frau Link ihren Lesern nicht auch ein wenig Graustufen und nicht ganz eindeutige Persönlichkeiten zumutet. Die Art und Weise wie Elaine beschrieben wird, ähnelt einer Holzhammermethode. Mir war schon von Anfang an klar, dass es sich hier um eine graue Maus handeln soll, aber dann wurde dieser Umstand auch noch immer und immer wieder hervorgehoben, weiter verstärkt und fast schon ins Absurde gezogen. Das gleiche passierte mit der Figur von Pit, der so triefend war von unsympathischen Eigenschaften, dass mir auch das irgendwie simpel und unwirklich vorkam.
    Dann waren da noch die vielen Nebenhandlungen. Ich finde es durchaus spannend, wenn Nebenstränge auftauchen, die sich vielleicht nicht ganz auflösen. In diesem Roman werden Personen aber zuerst kapitelweise aufgebaut und dann beinahe achtlos wieder verworfen, ohne dass sie der eigentlichen Handlung etwas beigetragen haben. Die Haupthandlung unterteilt sich für mich eigentlich in zwei Teile, die Krimihandlung selbst, und die Romanze inklusive der gesamten Lebensumstände um die Protagonistin. Gerade letzteres konnte aufgrund der eigentlich Handlung aber gar nicht ausführlich genug behandelt werden und wirkt so ein wenig aufgesetzt und macht die Geschichte selbst etwas überladen.
    Das Ende hat mich enttäuscht, da ich tatsächlich davon ausging, dass es sich hier nicht um das offensichtlichste Ende handeln könnte. Über weite Strecken des Buches hinweg wird ja alles möglich beschrieben, um diesen Verdacht in den Hintergrund zu drängen. Dass dieser sich tatsächlich als wahr herausstellt und welches Ende die Geschichte schlussendlich nimmt, konnte mich überhaupt nicht überzeugen.
    Vor allem fand ich doch sehr seltsam, dass


    Und zuletzt ein Punkt, bei dem ich mich auch gefragt habe, wie das sein kann: da kündigt ein Mensch seine Mitgliedschaft in einem Segelclub und wird jahrelang nie darum gebeten, die Schlüssel für sämtliche Räume doch bitte wieder zurückzugeben? Wo gibt es denn das? Dort will ich auch hin :breitgrins:

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Hallo tári,


    ja, da ging es dir mit dem Buch wie eigentlich allen von uns. Echt schade, dass eine gute Story dann so weggeplättet wird. Danke übrigens für deinen Spoiler, so weiß ich wenigstens, wie das Buch nochmal ausgeht, aber ganz ehrlich, ich kann mich an die Handlung quasi nicht mehr erinnern. :redface: Kein gutes Zeugnis für das Buch... :rollen:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Ich kam auch erst wieder drauf, dass ich das Buch gelesen hatte, als ich meine alte Rezi entdeckt habe. Dabei fiel mir allerdings tatsächlich wieder ein, wie es ausging.


    tári: falls Du Link noch mal eine Chance geben willst - sie hat auch einige bessere Bücher geschrieben, z.B. "Die Rosenzüchterin".

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Danke, Valentine, ich habe mir das Buch mal notiert! Den generellen Stil fand ich ja auch gar nicht so schlecht und kann mir vorstellen, dass mir ein anderes Buch besser gefällt.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Meine Meinung:
    Ein kleines Dorf in England ist die Heimat von Elaine Dawson. Die nicht mehr ganz junge Frau hat ihr ganzes Leben dort verbracht und führt ein sehr einsames Leben. Als sie zur Hochzeit von Rosanna Hamilton in Gibraltar, einer ehemaligen Klassenkameradin, eingeladen wird, will sie dort unbedingt hin und mal etwas anderes als das dörfliche Leben erfahren. Leider kommt sie nur bis zum Flughafen, denn ihr Flug von Heathrow wird wegen Nebels strichen. Aus der Traum - oder auch nicht, denn am Flughafen hat sie einen Mann getroffen, der ihr anbietet, die Nacht in seiner Wohnung zu verbringen und einen Flug am nächsten Morgen zu nehmen - danach wurde Elaine Dawson nie wieder gesehen.


    Fünf Jahre später erhält Rosanna von ihrem ehemaligen Chef den Auftrag, eine Artikelserie über Vermisstenfälle zu schreiben. Seit ihrer Hochzeit lebt sie mit Mann und Stiefsohn auf Gibraltar und übt ihren Beruf nicht mehr auf, doch es läuft derzeit nicht allzu gut in der Ehe und von daher nutzt sie die Chance, endlich wieder das zu tun, was sie immer sehr gern getan hat und auch, um sich über die Zukunft ihrer Ehe klar zu werden. Einer der Vermisstenfälle ist ausgerechnet Elaine Dawson, die ehemalige Klassenkameradin, die auf der Reise zu ihrer Hochzeit verschwunden ist.


    Sie reist nach London, denn genau hier verschwand Elaine vor fünf Jahren. Zum Teil treiben sie Schuldgefühle an, denn wenn sie Elaine nicht zu ihrer Hochzeit eingeladen hätte, wäre sie nicht verschwunden, auch, wenn beide nie wirklich enge Freundinnen waren. Schnell kann sie den Mann ausfindig machen, der Elaine seinerzeit sein Gästezimmer anbot. Erst nach einiger Bedenkzeit erklärt sich Rechtsanwalt Marc Reeve bereit mit Rosanna zu sprechen, denn diese verhängnisvolle Nacht kostet ihn seinerzeit fast alles - immerhin war er plötzlich Hauptverdächtiger in einem Vermisstenfall. Rosanna ist, auch wenn sie es anfänglich nicht glauben will, sehr angetan von Elaines Retter in der Not und entwickelt sehr schnell Gefühle für ihn. Sie will auf jeden Fall klären, was damals passiert ist, denn nur so kann Marc definitiv von allen Vorwürfen freigesprochen werden. Tatsächlich scheint es so, dass Elaine damals verschwand - doch ist sie wirklich tot? Ihre Spur führt sie in ein kleines Dorf, in dem Elaine leben soll ...



    Vermisst oder tot? Der Plot des Buches wurde detailliert erarbeitet. Leider kam es hier zu deutlichen Längen dank vieler unnötiger Passagen, sodass ich das Buch zwischendrin immer mal wieder weglegen musste. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet. Ich bin mir allerdings nicht sicher, was genau ich von Protagonistin Rosanna halten soll, denn ihre Motive, diesen Vermisstenfall aufzuklären, sind nach ihrem Zusammentreffen mit Marc nicht unbedingt nur rein beruflicher Natur. Die Figur des Marc hingegen fand ich sehr gut erarbeitet, diesem Mann wäre ich mit unter auch verfallen, denn er ist charmant, sieht gut aus und besitzt ein souveränes Auftreten, dass die Menschen für ihn einnimmt. Den Schreibstil empfand ich, bis auf die oben erwähnten Längen, angenehm zu lesen, sodass ich abschließend sagen kann, dass dies zwar nicht das beste Buch der Autorin ist, ich jedoch nicht davor zurückschrecken werde, weitere Bücher der Autorin zu lesen.


    3ratten

  • Ich bin fast durch mit dem Hörbuch, mir fehlen noch die letzten paar Minuten.


    Tja, wenn man Krimis schreibt, die in der Gegenwart handeln, muss man schon irgendwie glaubhaft machen, wieso die bedrohte und verängstigte Frau nicht einfach mal versucht, ihr Mobiltelefon zu benutzen. Und wenn es nur für ein Taxi wäre.


    Ansonsten geht es mir wie eigentlich immer bei den Büchern von Frau Link in den letzten Jahren: Weil die ersten gelesenen von ihr gut waren, möchte ich theoretisch auch die weiteren lesen. Die sind dann meist aber nur so mittelmäßig. Aber doch unterhaltsam genug, um sie nicht abzubrechen. Aber für ihre Mittelmäßigkeit eigentlich zu dick. Ach ja.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.