Harriet Beecher-Stowe - Onkel Toms Hütte

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.332 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mrs.Dalloway.

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    Der Inhalt:
    Harriet Beecher Stowe, die Tochter und Gattin eines presbyterianischen Gelehrten, schrieb in ihrem Werk ganz gezielt gegen die Partei der Sklavenhalter an, indem sie deren Treiben und das Leben und Leiden der Unterdrückten beispielhaft schildert. Sie tut dies mit meisterlichen Personenbeschreibungen und Erzählstrategien, die einerseits an den sentimentalen Roman ihrer Zeit anknüpfen, andererseits die historische Realität glaubhaft machen - und beim Leser äußerste Betroffenheit bewirken. (amazon.de)


    Meine Meinung
    Onkel Toms Hütte ist wohl jedem ein Begriff. Als ich das Buch jedoch gelesen habe, habe ich erst gemerkt, dass ich von der Geschichte überhaupt nichts genaues weiß. Obwohl ich davon ausgegangen bin, dass es keine Geschichte sein wird, die den Leser unberührt lässt, war ich doch überrascht, wie mitgenommen ich am Ende war! Was mir besonders gefallen hat ist, dass nicht nur Onkel Toms Geschichte erzählt wird, sondern auch die der schwarzen Mutter Eliza, die mit ihrem Sohn flieht, weil er mit Tom verkauft worden ist. Während sich Toms als gehorsamer Sklave seinem Schicksal stellt, versucht Eliza mit ihrem Sohn zu fliehen und somit ihren Mann zu finden, der schon lange vorher von seiner Familie getrennt wurde. Höchst spannend und ich kann keine Stelle nennen, die ich als langweilig empfunden habe (wobei ich wohl dazu schreiben sollte, dass meine Ausgabe etwas gekürzt zu sein scheint :zwinker:).
    Das einzige, was mich ein wenig genervt hat, war ein höchst christlicher Beiklang..


    Onkel Toms Hütte ist auf jeden Fall ein Buch, was man gelesen haben sollte!
    4ratten


    EDIT: Habe das Apostroph aus "Toms" entfernt. LG, Saltanah

    ~ The world is quiet here ~

    Einmal editiert, zuletzt von WitchCookie ()

  • Hast du die verlinkte Ausgabe gelesen oder eine andere? Falls es eine andere war, dann würde ich gerne wissen, welche? (Wann und wo erschienen, welcher Übersetzer?)

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • EDIT: Habe das Apostroph aus "Toms" entfernt. LG, Saltanah


    Danke! Hab´s extra zweimal durchgesehen, aber die Angewohnheit werd ich wohl nie los :rollen:


    Zitat

    Hast du die verlinkte Ausgabe gelesen oder eine andere? Falls es eine andere war, dann würde ich gerne wissen, welche? (Wann und wo erschienen, welcher Übersetzer?)


    Nein, eine andere: Erschienen im Jahr 1932 beim Loewes Verlag, übersetzt von Georg Paysen Petersen laut Vorwort um 1909.

    ~ The world is quiet here ~

  • Ich lese das Buch gerade für die Uni und mein erster Gedanke war: "Oh nein!" Um Bücher über so Themen wie Holocaust und Sklaverei mache ich eigentlich einen weiten Bogen und auch Huckleberry Finn fand ich schon schrecklich. Ich bin jetzt aber bei 70 % und positiv überrascht. Auch mir gefällt es bisher gut und am besten finde ich dabei, dass nicht das eingetroffen ist, was ich erwartet hatte: Böse Sklavenbesitzer und krasse Schwarz-Weiß-Zeichnung. Beecher-Stowe schafft es hier Sklaverei als soziale Struktur zu verurteilen, die per se unmoralisch ist, auch wenn die meisten ihrer schwarzen Charaktere eigentlich ein ganz gutes Leben führen und ihre Besitzer sie nicht schlagen oder allzu schlecht behandeln.


    Das überzogen Christliche stört mich allerdings gerade auch. :rollen: Ich hoffe, das legt sich ein bisschen...

    "This was another of our fears: that Life wouldn't turn out to be like Literature" (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Auch ein Buch, das ich schon immer mal lesen wollte. Aber mir geht es da ähnlich wie dir, Mrs.Dalloway, eigentlich mache ich darum lieber einen Bogen. Harte Themen vertrage ich nicht so gut :sauer:

    //Grösser ist doof//

  • Hab das Buch jetzt beendet und war vom Ende dann doch etwas enttäuscht. Für das Finale packt Beecher-Stowe dann tatsächlich noch einmal alle Klischeefiguren der Sklaverei aus und versucht ihren Roman irgendwie noch zum Happy End zu treiben. Das hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen, passt aber wohl die Zeit und die damaligen Erwartungen an einen solchen Roman.


    Der christliche Kontext hat leider auch nicht nachgelassen und war mir gegen Ende viel zu übermächtig. Selbst meine Professorin meinte letztens zu mir, dass sie das Buch vorher nie gelesen hatte und wie schlimm (geschrieben) das doch wäre.


    Fazit: Schöne und häufig überraschende Geschichte in der ersten Hälfte, dann leider stetiges Absinken in Klischees.

    "This was another of our fears: that Life wouldn't turn out to be like Literature" (Julian Barnes - The Sense of an Ending)