Guy Helminger – Morgen war schon

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    Inhalt: Feltzer ist ein Choleriker und fährt Taxi. Seine Frau Louise ist so langsam, daß sie sich in der Welt kaum zurechtfindet. Feltzers Mitarbeitrin Claudia lebt mit einem Maler zusammen und hat einen Tick: Sie sammelt Lebensmittel, deren Haltbarkeitsdatum ihrem Geburtstag entspricht. Alle sind auch geprägt von den Erfahrungen ihrer Eltern aus der Kriegs- und der Nachkriegszeit, und es gibt Verbindungen, die sich im Laufe der Geschichte enthüllen, auch wenn die Beteiligten sie nicht alle durchschauen. Als sich bei Feltzer und Louise Nachwuchs ankündigt, hat das vor allem auf Louise belebende Wirkung, aber das Glück ist nicht von Dauer.



    Meine Meinung: Diese Inhaltszusammenfassung klingt ziemlich banal und im Grunde ist es das auch. Die Personen sind so schrecklich normal, daß sie die eigenen Nachbarn sein könnten. Naja, ein bißchen durchgeknallter sind sie hier vielleicht. Helminger erzählt ausgesprochen episodenhaft, und anfänglich hatte ich durchaus mit einiger Verwirrung zu kämpfen, weil ich nicht immer sicher war, von wessen Eltern jetzt gerade die Rede war (ich habe nämlich die Namen immer durcheinandergeworfen). Die Rückblicke auf die Leben der Eltern waren ansonsten aber gut gemacht und erklärten manches an den krausen Verhaltensweisen der „Kinder“. Fand ich die Personen anfänglich alle ziemlich abgedreht, so waren mir Louise und Feltzer am Ende richtig sympathisch, was auch mit dem Schicksalsschlag zu tun hatte, den sie erlitten, und ihrem Umgang damit. Sie sind im Verlaufe der Erzählung diejenigen, die reifen, was man von den übrigen, vor allem Claudia, nicht behaupten kann. Da die Geschichte in Köln angesiedelt ist und Feltzer als Taxifahrer natürlich dauernd unterwegs ist, war für mich darüber hinaus vor allem nett, bekannte Straßennamen Bilder aufrufen zu lassen. Zu irgendwas muß es ja gut sein, daß ich sieben Jahre in der Stadt gearbeitet habe :zwinker:


    3ratten


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Hallo!


    Morgen war schon war für mich eine weitere Station auf meiner literarischen Europareise. Ohne die wäre ich wahrscheinlich nicht auf dieses Buch gestossen, so aber bin ich froh, dass ich es gelesen habe.


    Diese Inhaltszusammenfassung klingt ziemlich banal und im Grunde ist es das auch. Die Personen sind so schrecklich normal, daß sie die eigenen Nachbarn sein könnten.


    Das beschreibt meine Gefühle sehr gut. Über lange Strecken hinweg war es so als ob ich meine Nachbarn durch den Türspalt beobachten würde. mit der zurodnung der Eltern zu den jeweiligen Kindern hatte ich auch ab und zu meine Probleme. Einiges von dem, was die Eltern erzählt haben hat mich schwer an meinem Großvater und Großonkel erinnert, manche Sachen kamen mir aber auch ein bisschen unwahrscheinlich vor.
    Über die Schwangerschaft von Louise habe ich gerne gelesen. Ich konnte mich noch gut an meine eigene Schwangerschaft erinnern (ist ja auch nicht so lange her).

    Aus diesem Grund hat Morgen war schon noch lange bei mir nachgewirkt.
    5ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.