Michail Bulgakow - Der Meister und Margarita

Es gibt 44 Antworten in diesem Thema, welches 16.463 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Puenktchen.

  • In der letzten Woche habe ich das Buch auch endlich beenden können. Einerseits fand ich das Ende (ab dem Ball) etwas in die Länge gezogen, andererseits fügt sich alles zu einem runden Bild zusammen. Besonders gefallen hat mir, dass der Teufel und sein Gefolge zwar eindeutig böse sind und auf die Schwächen der Menschen abzielen um weiteres Böses entstehen zu lassen, gleichzeitig aber auch Sympathieträger sind. Am erstaunlichsten fand ich, dass der Meister und Margarita in Volands Reich aufgenommen werden sollen, weil er sich Ruhe verdient hat, kein Licht. Wie sieht wohl der Himmel in Bulgakows Vorstellung aus?


    Eigentlich schwirren mir noch viel mehr Gedanken zu dem Buch durch den Kopf, es ist einfach so vielschichtig! In erster Linie sehe ich es als Regimekritik, Bulgakow teilt durchgängig kräftig aus und spricht die verschiedensten Missstände der Gesellschaft an. Darüber hinaus greift er sich beispielhaft Personen raus, die er stellvertretend für andere mit diesen Charakterzügen an den Pranger stellt. Und obendrein lässt er den Teufel mitmischen um die Anschuldigungen, aber auch die Strafen, satirisch überzeichnen zu können. Zu guter Letzt schafft er einen Rückbezug zur Heilsgeschichte und führt damit eine weitere Handlungsebene ein. Grandios. :zwinker:


    Mal schauen, ob die literaturgeschichtlichen Anmerkungen Fragen klären können oder neue aufwerfen. Bis hierher kann ich auf jeden Fall sagen: das Buch hat sich gelohnt!


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Ich bin jetzt endlich - etwas verspätet- auch mit dem Buch fertig geworden. Tja, ich weiß gar nicht recht, wie ich die ganzen Eindrücke in Worte fassen soll....


    Zunächst einmal viel es mir anfangs wirlich schwer, die einzelnen Personen auseinander zu halten, da sie oft erst mit Nachnamen und dann plötzlich mit Vornamen auftauchten und häufig recht ähnliche Namen hatten. Ich war auch ziemlich verwirrt durch die häufigen Ortswechsel.Die Geschichte ist im Großen und Ganzen einfach als ziemlich skurril zu bezeichnen. Trotzdem hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Die "Bösen" waren mir viel sympatischer als diese pseudogebildeten, reichen Schriftsteller, die ja ziemlich zynischer Kritik ausgesetzt wurden. Vor allem mit dem Kater konnte ich mich anfreunden. Schön fand ich auch, dass die Bösen eigentlich gar nicht richtig böse waren, sondern auch ihre guten und "weichen" Seiten haben.


    Habt ihr eigentlich schon andere Bücher von Bulgakow gelesen? Lohnt sich das?


    Grüßle,
    Puenktchen

  • Habe mir gestern erst "Teufeliaden" von Bulgakow gekauft, und werde dann die nächsten Tage mal meinen Eindruck davon wiedergeben, wenn es durchgelesen ist.