[size=13pt]Thomas Bernhard - Holzfällen. Eine Erregung[/size]
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Inhalt
Auf der Beerdigung einer alten Freundin begegnet dem Ich-Erzähler das Ehepaar Auersberger, das ihn prompt zu ihrem künstlerischen Abendessen einlädt, zu dem auch ein Burgschauspieler erwartet wird. Überrumpelt und entgegen jeder Überzeugung nimmt er die Einladung an, obwohl er mit gerade dieser Gesellschaft seit Jahrzehnten aus Abscheu keinen Umgang mehr pflegt. In einem einzigen langen, nicht von Absätzen oder Kapiteln unterbrochenen Monolog schildert er die Erregung, die er an diesem Abend durchlebt und gibt nach und nach immer mehr auch von sich preis.
Meine Meinung
Erregung - Der Titel ist Programm. Man kann tatsächlich die Stimme des Erzählers in seinem Kopf hören, wie sie ununterbrochen schimpft, sich aufregt und vor sich hin zetert. Diese Stimme machte das Lesen zu einem äußerst amüsanten Vergnügen. Sie wird auch der Grund sein, warum mich die seitenlangen Sätze und die andauernden Wiederholungen kein bisschen gestört, sondern den Lesegenuss noch verstärkt haben.
Holzfällen war mein erstes Buch von Bernhard und ich hatte etwas vollkommen anderes - sehr viel zynischeres - erwartet. Aber ich wurde von der Komik und dem Humor des Stils überrascht.
Besonders gut hat mir auch gefallen, wie man mit jeder Wiederholung ein kleines Detail mehr aus der Vergangenheit des Erzählers und der ihm ungebenden Personen erfährt, bis man am Ende erkennt, wie wenig er sich doch von den anderen unterscheidet.
Alles in allem ein wirklich empfehlenswertes Buch und bestimmt nicht mein letztes von Bernhard!
Liebe Grüße,
mondpilz