Willem Elsschot - Käse

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    Inhalt
    Frans Laarmans ist Büroschreiber einer Antwerpener Schiffswerft, fühlt sich allerdings zu Höherem berufen. Als das Schicksal ihm die Möglichkeit bietet sein Glück als Geschäftsmann zu versuchen greift er zu - und bestellt 20 Tonnen vollfetten Edamer. Als belgischer Generalvertreter einer Amsterdamer Käsefirma denkt er sich "Nahrungsmittel gehen immer", obwohl ihm Käse zuwider ist. Der soziale Aufstieg folgt sogleich, Laarmans bringt es sogar bis zum Präsidenten des Fachverbandes Belgischer Käsehändler ohne auch nur einen Laib Käse zu verkaufen.


    Meine Meinung
    Laarmans ist mir zutiefst unsympathisch. Die Mischung aus Überheblichkeit und Naivität, die er verkörpert, brachte mich dazu sein Scheitern regelrecht herbeizuwünschen. Immer weiter verstrickt er sich in ein Schlamassel bis er schließlich eine Lektion lernt. Immerhin umfasst das Buch gerade mal 144 Seiten und Elsschots klarer und schlichter Stil ist gut lesbar.
    Erstaunlich ist vor allem, dass dieses Buch erstmalig 1933 erschienen ist. Natürlich, an manchen Dingen merkt man der Geschichte an, dass sie nicht zeitgemäß ist, aber im Allgemeinen ist das Erzählte zeitlos und könnte ohne weiteres heute angesiedelt sein.


    2ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Zum Inhalt will ich nicht mehr verraten als Breña schon geschrieben hat, wegen des schmalen Umfangs ist damit auch das wesentliche eingefangen. Und weil es so schmal ist, läßt es sich auch mal schnell als Appetithäppchen zwischendurch lesen, der „Sättigungsfaktor“ ist allerdings auch kaum höher. Dabei ist die Grundidee gar nicht übel, und sogar das Ende einigermaßen versöhnlich. Mir war auf Grund von Frans' Verhalten und Selbstdarstellung durchaus von Beginn an klar, daß er sich nicht zum Geschäftsmann eignet, und das stellt er dann auch ziemlich eindrucksvoll unter Beweis. Aber trotzdem hat etwas gefehlt, Frans' Schicksal und das des Edamers blieb mir durchgehend völlig egal. Am ehesten lag das Defizit für mich wohl im sprachlichen Bereich, hier war mir alles doch zu simpel gestrickt. Wenn Elsschot, wie es im Nachwort heißt, Käse selbst für sein Meisterwerk hielt, dann muß ich keinesfalls losstürzen, um nach seinen anderen Romanen Ausschau zu halten.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

    Einmal editiert, zuletzt von Aldawen ()