Agatha Christie - Die Tote in der Bibliothek

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.287 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Juva.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Im Haus der Eheleute Bantry wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie liegt erdrosselt auf dem Kaminvorleger in der Bibliothek – und natürlich: es gibt keinen Hinweis auf den Täter. Nur eines scheint von Anfang an klar zu sein, sowohl das Ehepaar Bantry als auch sämtliche Hausangestellte haben nichts mit dem Mord zu tun.


    Natürlich nimmt die Polizei schnell die Ermittlungen auf und es werden immer mehr Personen in die Handlung eingeführt und als Täter ausgeschlossen, die fast alle irgendwie miteinander in Verbindung gebracht werden können – sei es in freundschaftlicher oder familiärer Hinsicht. Lange macht die Polizei keine Fortschritte, immer neue Erkenntnisse werden gewonnen, aber wirkliche Schlüsse werden nicht gezogen.


    Als schließlich endlich ein Tatverdächtiger festgenommen wird, tritt Miss Marple in Erscheinung und löst denn Fall auf ihre ganz eigene, sonderbare Art.


    Jane Marple ist eine ältere Dame, die bei Freunden, Bekannten und der Polizei für ihren Spürsinn bekannt ist. So verwundert es natürlich auch nicht, dass sie zu dem Mordfall hinzugezogen wird. Allerdings nimmt sie lange nicht die tragende Rolle ein, die ich erwartet hatte. Bis kurz vor dem Ende des Buches tritt sie nur gelegentlich auf, dem Leser bleiben ihre Gedankengänge verborgen. Erst ganz am Ende, als der Fall schon gelöst scheint, offenbart sie ihren kriminalistischen Spürsinn und liefert eine Rekonstruktion des Tathergangs, die so verworren und kompliziert ist, dass beim Leser kein Zweifel bzgl. die Richtigkeit bleibt.


    Teilweise wirkte Miss Marple beinahe überheblich auf mich und es viel mir schwer, sie als gutmütige und gleichzeitig gerissene alte Dame zu sehen, die sie meiner Meinung nach ist. Gern hätte ich während des Lesens viel früher Einblick in ihre Gedankenwelt erhalten, aber zugegebenermaßen wirkt eine Auflösung so spät wesentlich besser und beeindruckt den Leser mehr, denn von allein kommen wohl nur die wenigsten auf diese Erklärung.


    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen – auch wenn Miss Marple für mich etwas kurz gekommen ist. Außerdem hatte ich Probleme, bei der Vielzahl der Namen den Überblick zu behalten – dadurch dass fast alle Personen mit Mr. und Mrs. eingeführt wurden, hat man als Leser eine ganze Reihe ähnlicher oder komplizierter Namen zu sortieren, was das Lesen nicht immer einfach macht. Dennoch ist die Spannung, besonders am Ende, nicht zu kurz gekommen und ich fühlte mich gut unterhalten.


    Von mir gibt es 3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:.

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10

  • Ich habe das Buch gestern gelesen und genau das bekommen, was ich erwartet hatte: einen netten, kleinen, unterhaltsamen, schnell wegzulesenden Krimi. Klingt jetzt nicht nach großer Begeisterung, war aber genau das, worauf ich gerade Lust hatte.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    In Colonel Bantrys Bibliothek wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, die als Tänzerin in einem nahegelegenen Hotel arbeitete. Weder das Ehepaar Bantry selbst noch einer der Hausangestellten hatte eine Verbindung zu dem Mädchen und es gibt erst mal auch kein Motiv oder einen Hinweis auf den Täter.


    Mrs. Bantry bittet nun ihre Freundin Miss Marple zu Hilfe, die im ganzen Ort und auch schon bei der Polizei für ihren Spürsinn und scharfen Verstand bekannt ist. Zusammen quartieren sich die beiden in dem Hotel ein, in dem die Tote angestellt war und verfolgen dort die Ermittlungen der Polizei.


    Am Ende ist es natürlich Miss Marple, die den/die wahren Täter entlarvt und so einen Unschuldigen vor einer Verurteilung bewahrt. Trotzdem ist sie eher eine Randfigur, über weite Strecken verfolgt der Leser die Entwicklungen in dem Fall aus Sicht der Polizei.


    Auf die Lösung wäre ich, wie fast immer bei Agatha Christie, nie gekommen, dafür waren dann doch wieder zu viele unbekannte Komponenten und Täuschungsmanöver dabei. Trotzdem hat mir das Buch Spaß gemacht und war genau das, was ich von einem Christie Roman erwartet habe.


    4ratten

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Ein klassischer britischer Krimi, dazu passt jedenfalls das Klischee der Toten in der Bibliothek...


    Miss Marple wird von ihren guten Bekannten Colonel und Mrs Bantry gebeten, sich in die Ermittlungen rund um die Leiche, die in ihrer Bibliothek gefunden wurde, ihnen aber völlig unbekannt ist, einzuschalten. Denn der Schaden für den guten Ruf bahnt sich schnell an.


    Hier werden jede Menge falsche Fährten gelegt, es geht um Verwandtschaft, mögliche Erbschaften und jede Menge Eitelkeiten angesichts einer Protagonistin, die nicht in die sie umgebende Gesellschaftsschicht passt. Und diese Klischees unterstützt letztlich auch Miss Marple, da ein Teil ihrer Ermittlungen auf genau diesen gesellschaftlichen Differenzen basiert, sodass sie den richtigen Schluss ziehen kann.


    Man muss diesen Krimi, der durchaus spannend und typisch britisch daher kommt, in den Konventionen seiner Zeit sehen, mit dem Erstserscheinungszeitpunkt 1942 gehen natürlich ganz anderen Vorstellungen gesellschaftlicher Gruppen einher, als wir diese heutzutage als angemessen erachten würden. Ohne diese Voraussetzungen würde der Krimi auch nur bedingt funktionieren, das gilt aber letztlich insgesamt für die Figur der Miss Marple. Insgesamt handelt es sich also um ein angenehm nostalisches Leseerlebnis, das man aber unbedingt als solches einordnen muss.


    4ratten