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Dr. Ichirō Irabu arbeitet in der Irabu-Klinik und leitet dort die psychiatrische Abteilung. Trotz der Tatsache, dass sein Vater der Namensgeber und Inhaber des Instituts ist, fristet er gemeinsam mit seiner Krankenschwester Mayumi ein Dasein im lichtlosen Keller. Dorthin kommen auch seine Patienten, die er mit seinen titelgebenden „seltsamen Methoden“ behandelt und die sich trotz aller vorhandenen Zweifel nicht zum Abbruch der Therapie durchringen können und die ohne erkennbare Behandlung dennoch ihre Schwierigkeiten in den Griff bekommen.
Im Einzelnen beinhaltet dieses Buch 5 Kurzgeschichten. Während in „Das Trapez“ ein alteingesessener Zirkuskünstler aufgrund fehlenden Vertrauens zu den Neuzugängen der Truppe seine Fähigkeiten am Trapez verliert, kämpft in „Der Igel“ ein Yakuza gegen seine Phobie vor Stichwaffen sowie allen anderen Arten von spitzen Gegenständen – sogar vom Anblick eines Zahnstochers bekommt er Herzrasen und Schweißausbrüche. In der dritten Erzählung „Die Perücke“ erfährt der Leser mehr über Irabus Vergangenheit an der Uni, als ein ehemaliger Kommilitone ihn aufsucht, da er ständig versucht ist, seinem Schwiegervater, dem Dekan der Universität, dessen Perücke vom Kopf zu pflücken. Ähnlich wie in der ersten Geschichte kämpft in „Hot Corner“ ein Profisportler gegen Koordinationsprobleme: diesmal ist es ein bekannter Baseballstar, welcher keine vernünftigen Bälle mehr werfen kann. Zu guter letzt überkommt die Schriftstellerin in der gleichnamigen Erzählung ständig das Gefühl, dass sie die Komponenten ihres aktuellen Liebesromans bereits zuvor in einer ihrer Schema-F-Veröffentlichungen verwendet hat.
In allen Fällen begeistert sich Dr. Irabu mehr für die Berufe seiner Patienten als für deren Leiden. So probiert er selbst die hohe Kunst des Trapezschwingens aus oder fragt den Yakuza, ob er mal mit einer Pistole schießen darf. Das Einzige, was einer Behandlung nahe kommt, ist das ständig Verabreichen von Spritzen durch Schwester Mayumi. Doch durch seine unkonventionelle Art und Weise bringt er schließlich seine Patienten dazu, selbst die Ursache ihrer Probleme zu erkennen und die ersten Schritte auf dem Weg zu einer Lösung zu machen.
Obwohl Irabus merkwürdige Art und sein seltsamer Sinn für Humor mir öfters einmal ein Grinsen entlockt haben, fand ich die Erzählungen eher durchschnittlich. Vor allen Dingen hatte ich mir etwas mehr Einblicke in die japanische Lebensweise erhofft und die durch den hohen Erfolgsdruck hervorgerufenen psychischen Schwierigkeiten. Doch leider könnte jeder der 5 Fälle in einem beliebigen Industrieland stattgefunden haben, ohne dass dies etwas verändern würde.