Nathacha Appanah – Blue Bay Palace

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Inhalt: Maya ist in Blue Bay, einem abgelegenen Ort auf Mauritius aufgewachsen. Wie das halbe Dorf arbeitet auch sie im Paradies, einem Luxushotel. Durch Zufall lernt sie eines Tages beim örtlichen Jahrmarkt den Restaurantchef des Hotels, Dave, kennen. Die beiden verlieben sich ineinander, und trotz Daves Diskretion bei der Auswahl der Hotelsuiten für die Schäferstündchen wissen natürlich alle im Hotel von der Liebesaffäre. Es wissen auch alle vor Maya, daß Dave, einziger Sohn einer reichen indischen Zuckerproduzentenfamilie, heiraten wird, und zwar nicht Maya, sondern eine reiche Erbin aus passender hinduistischer Kaste. Er wagt es nicht, seinen Eltern in dieser Sache zu widersprechen, will sich aber auch von Maya nicht trennen. Auch nach seiner Heirat treffen sich die beiden regelmäßig, jetzt allerdings in nicht mehr in den Luxussuiten des Paradies, sondern in einem abgewrackten „Hotel“, das auf derartiges spezialisiert ist. Maya leidet physische Schmerzen unter der Entwicklung, die nur aufhören, wenn sie bei Daves Frau anruft und diese wüst beschimpft. Eines Tages macht sie sich auf, das Haus zu betrachten und möglicherweise einen Blick auf die Frau zu erhaschen, um festzustellen, ob sie dem Bild in Mayas Alpträumen entspricht. Dabei lernt sie den Gärtner der Familie, Julien, kennen ...



    Meine Meinung: Es ist deutlich spürbar, daß – trotz der größeren geographischen Nähe zu Afrika – Mauritius eher zu Indien gehört, auf Grund der Bevölkerungsstruktur nicht erstaunlich. In einem afrikanischen Land kann ich mir die Geschichte in dieser Form nur schwer vorstellen, schon wegen der Ausgangssituation mit dem Kastenbewußtsein, aber nicht nur. Auch die Selbstzerfleischung, die Maya nach Daves Hochzeit betreibt, würde ich für untypisch halten, begegnete sie mir in einem afrikanischen Buch. Im Grunde habe ich über die junge Frau permanent den Kopf geschüttelt. Sicher, Liebeskummer, zumal der erste, ist eine bittere Erfahrung, aber für mich ist nicht nachvollziehbar, wie weit Maya sich bei der „Bewältigung“ treiben läßt. Die ganze Geschichte mit Julien kann ich dabei sogar noch gut verstehen, eine Form der Rache oder des Haß-Auslebens eben, auch wenn Maya es nicht so sieht. Wobei die Frage offen bleibt, wer da wirklich das Ziel ist: Dave oder sie selbst, es macht mehr den Eindruck von letzterem. Dabei ist nicht zu leugnen, daß der Erzählung im ganzen eine gewisse Zwangsläufigkeit innewohnt und sie in ihrer Kürze und Konzentration beeindruckt, auch wenn mich das Ende in seiner Ausgestaltung dann doch etwas überrascht hat, dabei aber gut gewählt war.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Schönen Gruß,
    Aldawen