Laura Joh Rowland - Die Spur des Verräters

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    3. Band aus der Sano-Ichirō-Reihe


    Inhalt
    Japan 1690: Sano Ichirō ist immer noch verbittert über den Tod seiner Geliebten Aoi und stürzt sich todesverachtend in jeden Fall, den er von Shogun Tsunayoshi zugewiesen bekommt. Als er ihm von der Klärung des neusten Falles berichten will, wird er von Kammerherr Yanagisawa, der Geliebte des Shogun und Ichirōs größter Feind, abgefangen und auf eine Inspektionsreise nach Nagasaki geschickt.
    Dort angekommen, überschlagen sich die Ereignisse: Der holländische Händler Jan Spaen wird vermisst und kurz darauf brutal ermordet an den Strand gespült. Nun liegt es bei Sano Ichirō, den Mord zu klären und damit die Handelsbeziehungen zu Holland zu erhalten, ja sogar Japan vor einem Krieg zu schützen. Doch nicht allen scheint daran gelegen, dass der Mord aufgeklärt wird. Sano Ichirō gerät bei seinen Nachforschungen in große Gefahr und muss sogar um sein Leben fürchten. ...


    Meine Meinung
    Nach "Der Kirschblütenmord" und "Die Rache des Samurai" muss Sano Ichirō diesmal einen Fall in Nagasaki lösen, der es echt in sich hat. Kammerherr Yanagisawa, ein Feind mit großem Einfluss, lässt einfach nichts unversucht, um Ichirō zu zerstören. Als Leser entwickelt man einen richtigen Hass auf diesen Mann, der ständig versucht, der sympathischen Hauptperson Knüppel zwischen die Beine zu werfen. In diesem Band kommt er allerdings nur am Rande vor, dennoch spärt man seinen Einfluss in jedem Hindernis. Aber Yanagisawa ist nicht der einzige, der hier korrupt ist: der gesamte bakufu (sprich alle, die etwas mit der Regierung zu tun haben) sind bestechlich und nur auf ihr eigenes Wohlergehen aus.
    Das macht es unserem Ermittler natürlich nicht gerade einfach, den Durchblick zu behalten. Sano Ichirō mag ich sehr gern, auch wenn er manchmal ziemlich stur und idealistisch ist. Er versucht als Einzelkämpfer gegen diese Korruption anzukämpfen, um nicht vernichtet zu werden. Nie kommt er zur Ruhe, weil er von allen Seiten Angriffe und Hinterhalte erwarten muss. So ist auch in dem Buch wenig von Ruhe zu spüren, aber es liest sich trotzdem nicht gehetzt. Es passiert nicht ständig etwas, aber es passiert auch nie nichts (hm, kann man das verstehen?).
    Super an den Fällen allgemein finde ich die anschauliche Darstellung der japanischen Kultur und des Regierungssystems der damaligen Zeit. Die Stellung der Samurai und die Wankelmütigkeit des schwachen Shogun, das Leben in Edo (bzw. hier in Nagasaki) und die Polizeiarbeit werden einem hier näher gebracht.
    In diesem Band speziell erhält meinen einen tieferen Einblick in die Christenverfolgung in Japan und den Umgang mit Ausländern. Die holländischen Händler werden auf einer Insel schon fast gefangengehalten und dürfen keinen Kontakt mit Japanern aufnehmen. Der Shogun hat Angst vor einer Invasion fremder Kultur und fremden Glaubens und hält deswegen die Ausländer auf Abstand. Dadurch ergeben sich für Ichirō einige Schwierigkeiten, die es zu überwinden gilt. Gott sei Dank weicht sein treuer Gefährte Hirata nicht von seiner Seite ... mein Lieblingscharakter! Trotzdem er von Ichirō zu Beginn von dem Fall ausgeschlossen wird, ermittelt Hirata auf eigene Faust und hilft damit deinem herrn aus so mancher Misere.
    Ich freue mich schon auf den nächsten Band und hoffe, dort mehr über Reiko, Ichirōs Verlobten, zu erfahren und vielleicht sogar die Hochzeit mitzuerleben.
    Jetzt gibts aber erstmal
    4ratten und die Vorfreude auf den nächsten Fall.

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)