Ellery Queen - Sherlock Holmes und Jack the Ripper

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    Kurzbeschreibung
    Ellery Queen bekommt unter geheimnisvollen Umständen ein altes Manuskript. Angeblich ist es der Originalbericht von Dr. Watson über die berüchtigten Morde von Jack the Ripper. Doch warum taucht diese Handschrift bei ihm auf und warum soll er sich damit befassen? Konnte Sherlock Holmes damals das Rätsel lösen? Falls ja, wäre das Manuskript eine Sensation. Ellery bleibt misstrauisch und arbeitet sich Kapitel für Kapitel durch die Aufzeichnungen auf der Suche nach der verschollenen Wahrheit.


    Meine Eindrücke
    Ellery Queen hat Wichtiges zu tun: Sein neues Buch kommt nicht so recht in die Gänge. Ausgerechnet da kreuzt sein Freund Grant Ames III. auf, raubt seine Zeit, süffelt den Scotch leer und übergibt ihm einen braunen Umschlag, den er auf seinem Autositz fand und mit dem sich Ellery beschäftigen solle. Soviel ist sicher: Der Umschlag stammt von einer Frau. Keine sonderlich starke Spur, denn Grant hat eine Schwäche für schöne Frauen und mit seinen begrenzten detektivischen Fähigkeiten muss Grant unter vier potenziellen Schreiberinnen die richtige finden.
    Im Umschlag selbst stecken offensichtlich Dr. Watsons Aufzeichnungen über die Morde von Jack the Ripper. Handelt es sich um ein Original? Und konnte Holmes den Fall damals tatsächlich lösen? Es wäre eine Sensation, zumal es nie eine offizielle Lösung gab. Ellery beginnt, von der Neugier getrieben, Kapitel für Kapitel zu lesen.


    Abwechselnd erzählt das Buch Episoden über Ellery und Kapitel aus dem alten Manuskript. Und mit jeder Passage kommt man entweder mit Holmes' Ermittlungen ein Stück weiter oder erfährt, wie sich Ellery dem Geheimnis um die Herkunft des Manuskripts nähert. Der Erzählstil der klassischen Holmes-Geschichten ist sehr gut imitiert und der Stil, stets sachlich und korrekt, bildet einen - wie ich finde - clever gewählten Kontrast zum flapsigen Umgangston, mit dem sich Grant und Ellery unterhalten oder in dem er sich auch mit seinem Vater, Inspektor Queen, austauscht.


    Das Buch spielt mit der Parallele, dass sowohl Watson als auch Ellery unter mysteriösen Umständen an einen Hinweis kommen, der sie in die Ermittlungen zu einem Fall ziehen soll. Während Ellery sich mit dem Manuskript befasst, erhält Holmes ein Set chirurgischer Instrumente - unvollständig, ausgerechnet das Skalpell fehlt! Ellery löst während seiner Lektüre nicht nur das Rätsel um die Herkunft des Manuskripts; er findet auch heraus, warum ausgerechnet Holmes selbst die Veröffentlichung von Watsons Aufzeichnungen verboten hat.


    Um die Identität von Jack the Ripper ranken sich viele Legenden und eigentlich ist es undenkbar, dass sich ausgerechnet Sherlock Holmes nicht mit diesen Morden befasst haben sollte. Der größte Detektiv aller Zeiten MUSS doch geradezu von diesen vertrackten Fällen angezogen worden sein, denen Scotland Yard so hilflos gegenüber stand. Wie im Nachwort angemerkt wird, gibt es kaum eine andere literarische Figur, die den Sprung von der Fiktion zur Realität geschafft hat, wie Sherlock Holmes. Und wie so viele andere Nachdichtungen lebt auch diese davon, dass sie Holmes' Existenz für unanfechtbar hält und die Aufklärung für die realen Verbrechen anbietet und damit auch gleich zwei Mythen der 1880er Jahre miteinander verbindet. Genau diese Anknüpfungspunkte machten für mich die Faszination aus und mir erging es wie Ellery Queen: Das, was wir in die Finger bekommen haben, konnten wir einfach nicht aus der Hand legen.


    4ratten

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa