Robert McLiam Wilson - Eureka Street, Belfast

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    Inhalt
    Belfast kurz vor dem Waffenstillstand der IRA. Die Freunde Jake und Chuckie kennen nur ein Vergnügen: das Bier nach Feierabend. Hier können sie gemeinsam mit ihren Freunden die Monotonie ihres Lebens vergessen. Jake ist ein Schuldeneintreiber mit Herz, der das Elend seiner Klienten nur schwer ertragen kann und schon mal die eingetriebenen Gegenstände ersetzt. Chuckie ist ein dicker Verlierer der noch bei seiner Mutter wohnt mit der er seit Jahren kein Wort mehr gesprochen hat.
    Doch an Chuckies Geburtstag ändern sich die Dinge: er verliebt sich in eine wunderschöne Frau die Klassen über ihm steht und kommt mit einer aberwitzigen Geschäftsidee zu Geld. Danch ist alles einfach für ihn: sein Geld vermehrt sich quasi von selbst denn jeder will bei ihm investieren, seine Beziehung scheint für die Ewigkeit zu sein und auch das Verhältnis zu seiner Mutter normalisiert sich.
    Auch bei Jake gibt es Veränderungen. Nachdem es ihm immer schwerer fiel seiner Arbeit nachzugehen kündigt er und nimmt einen Job auf dem Bau ein. Der ist zwar deutlich schlechter bezahlt, aber dafür kann er sich wenigstens im Spiegel anschauen. Nur in der Liebe ist er der totale Versager. Seine letzte Freundin hat ihn verlassen und jetzt kassiert er einen Korb nach dem anderen. Ob Chuckies Glück irgendwann auf ihn abfärbt? Und was bedeuten eigentlich die geheimnisvollen Buchstaben NEG die auf den Wänden Belfasts auftauchen?


    Meine Meinung
    Das romantische Irland der Barden und Druiden kann man nach diesem Buch getrost vergessen. Robert McLiam Wilson liefert mit Eureka Street, Belfast die Beschreibung einer Stadt in der die Angst vor der nächsten Bombe allgegenwärtig ist und wo hinter alles und jedem ein neuer Anschlag vermutet wird. Hier findet Chuckies und Jakes Geschichte statt. So aberwitzig manches auch klingt, der Leser kann sich doch ein gutes Bild davon machen wie es in Nordirland war bevor die Waffen schwiegen. Trotzdem ist die Geschichte nicht an mich gegangen. Ich kann mich erinnern dass sie mich beim ersten Lesen vor einigen Jahren deutlich mehr berührt hat, aber ich konnte nicht mehr verstehen, warum.
    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich habe diesen Roman vor gut drei Jahren mangels alternativer Beschäftigungen an den Abenden während einer Dienstreise gelesen (das einzige, was ich noch sicher weiß), und erinnere mich an kaum noch etwas – abgesehen davon, daß ich es gelesen habe. Hätte ich nur Deine Inhaltsangabe gehabt, wäre ich nicht in der Lage gewesen, sie auf diesen Titel zu beziehen, was einiges über die Halbwertszeit aussagt, die die Geschichte in meinem Gedächtnis hatte. Von daher: Kann man lesen, aber man muß es wohl nicht unbedingt.


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Hallo!


    Von daher: Kann man lesen, aber man muß es wohl nicht unbedingt.


    Und dabei haben sich die Kritiken damals überschlagen... damit hat sich wieder einmal bewahrheitet dass ich besser nicht auf Kritiken hören sollte :zwinker:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo!


    Im "Neuste Bücher"-Thread kommt dieses Buch gerade gar nicht gut weg, ich hatte aber in Erinnerung es gerne gelesen zu haben - mehr allerdings auch nicht, was den Inhalt angeht bin ich inzwischen genauso ahnungslos wie Aldawen. :zwinker: Hier zumindest das, was ich vor gut drei Jahren über das Buch gedacht habe (mit schätzungsweise knappen 4 Ratten):


    Der Autor schafft es grandios, das eigentlich gar nicht so schlechte Leben einiger Außenseiter im zerrütteten Belfast zu schildern. Er springt dabei mühelos vom wirren Beziehungsstress zum tragischen Bombenanschlag, und hinter allem spürt man die Liebe zu seiner Heimatstadt. Ich finde es erstaunlich, wie facettenreich nicht nur die Geschichte selbst, sondern auch die Sprache ist - mal schnoddriger Kneipenslang, mal fast poetische Gedanken zum Leben. Und die Protagonisten sind einfach klasse.


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges