Penelope Lively - London im Kopf

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.665 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Weratundrina.

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    Penelope Lively - London im Kopf


    Inhalt:


    Der Architekt Matthew Halland arbeitet an einem ehrgeizigen Projekt in den Londoner Docklands. Während der Hochhauskomplex aus Glas und Stahl sich der Vollendung nähert, durchstreift Matthew die Stadt. Vergangenheit und Gegenwart überlagern sich in Matthews Kopf, und zugleich nimmt die Zukunft Gestalt an in der zufälligen Begegnung mit einer Frau, die er nicht vergessen kann.


    Meine Meinung:


    Intelligente Unterhaltung auf mehreren Ebenen, so könnte man mit wenigen Worten Penelope Livelys Roman beschreiben. Sie lässt ihren Protagonisten Matthew durch London streifen und den Leser die Stadt durch seine Augen betrachten. Da er Architekt ist, richtet sich sein Interesse vor allem auf Gebäude und deren Struktur.


    Und während er so seinen philosophischen Gedankengängen nachgeht, wechseln plötzlich Perspektive und Zeit, und wir befinden uns, immer noch am gleichen Ort, in einer ganz anderen Szene; wir erleben eine Bombennacht im 2. Weltkrieg und begleiten den Luftschutzwart bei seinem gefährlichen Einsatz; wir spüren den Hunger des kleinen elternlosen Mädchens im Mittelalter, dass sich mit Abfällen durchs Leben schlägt; wir segeln mit Martin Frobisher an der grönländischen Küste entlang und bewundern die Kathedralen aus Eis oder wir studieren gemeinsam mit Richard Owen den Ichtyosaurus.


    Jeder Fleck in London hat seine Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Penelope Lively springt mit großer Leichtigkeit und Eleganz von einer Zeitebene in die anderen, gibt jedem Ort seinen besonderen Charakter und seine Geschichte. Dabei verlieren sie nie Matthew aus den Augen, dessen Erlebnisse für sich schon interessant sind. Seine gescheiterte Ehe, eine neue Bekanntschaft, ein skrupelloser Auftraggeber, ein gelungenes Projekt, all dies bildet den Rahmen für diese virtuos erzählte Geschichte, die weder einen richtigen Anfang noch ein richtiges Ende hat. Es ist wie ein kurzer Blick durchs Schlüsselloch in eine anderes Leben, eine andere Zeit, eine andere Stadt.


    Ich habe "London im Kopf" bereits mehrere Male gelesen und doch immer wieder neue Gedanken und Aspekte darin entdeckt. Über Penelope Livelys eleganten und niveauvollen Schreibstil staune ich jedesmal aufs Neue und freue mich über den präzisen und ausgefeilten Umgang mit Worten.


    Ich schätze mal, für London-Liebhaber ist dieses Buch mit Sicherheit ein doppelter Genuss.


    5ratten

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Schade, es gibt davon ja nur so ein DTV-Taschenbuch. :rollen:
    Klingt auf jeden Fall sehr gut und da mir das erste Buch, das ich von ihr gelesen hab schon gut gefallen hat, ist es zumindest mal auf meine Wunschliste gekommen.
    Vielleicht gibt es ja ein englisches Hardcover.

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Du könntest es auch mal mit "Moon Tiger" versuchen, das hat mir bis jetzt am besten gefallen von allen Büchern der Autorin. Das gibt es bestimmt als Hardcover.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Leider auch nur als Taschenbuch, hab jetzt erst mal das andere als TB bestellt. :redface:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


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