Arno Meyer zu Küingdorf - Was nützt die Liebe in Gedanken/Der Selbstmörder-Klub

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    Deutschland in den 20er Jahren. Eine Gruppe von Schülern, die kurz vor dem Abitur stehen, trifft sich zum gemeinsamen Konsum von Bier und Gedichten und zum Philosophieren über Gott und die Welt, über Frauen und über Selbstmord.


    Im Mittelpunkt stehen die Freunde Günther und Paul, aus reichem Elternhaus der eine, aus sehr einfachen Verhältnissen der andere. Paul ist verliebt in Günthers Schwester Hilde, die wiederum zum Leidwesen ihrer Familie immer noch nicht ganz von Hans losgekommen ist.


    Günther und Paul ziehen für ein paar Tage ins Sommerhaus der Familie im Wald bei Berlin, und dort kommt es zu einer unerklärlichen Tragödie, wobei zwei junge Männer ums Leben kommen und der dritte unter Tatverdacht ins Gefängnis wandert.


    Schon ganz am Anfang ist klar, dass tödliche Schüsse fallen und Untersuchungen angestellt werden. Zwischen die erzählenden Kapitel eingestreut sind Auszüge aus den Aussagen, die Angehörige und Tatzeugen zu Protokoll gegeben haben. Fatalerweise haben die Jungen vor der Tat ein Gedankenspiel über gemeinsamen Selbstmord gespielt - oder war das bitterer Ernst?


    In einem Tonfall, der der Literatur von damals recht nahekommt, erzählt der 1966 geborene Autor hauptsächlich aus Pauls Sicht und in einzelnen Bruchstücken, die erst später im Ganzen einen Sinn ergeben, was geschehen ist und wie es dazu kam. Das liest sich recht nett und wirkt vom Zeitgeist her authentisch, doch irgendwas fehlte mir, etwa die Tiefe der Figuren, die vielleicht aufgrund der Kürze des Buches insgesamt eher blass bleiben. Obwohl man relativ viel über sie erfährt, mangelt es ihnen an Echtheit.


    Was ich mir hier aber sehr gut vorstellen kann: dass die Verfilmung mit Daniel Brühl und August Diehl recht gelungen ist.


    3ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

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