Santiago Gamboa – Das glückliche Leben des jungen Esteban

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    Inhalt: Der Ich-Erzähler Esteban Hinestroza wurde zum Jahreswechsel 1965/66 in Bogotá geboren und erzählt im folgenden seine Lebensgeschichte. Die Familie zieht zunächst nach Medellín, weil die Eltern dort an der Universität arbeiten, später geht es zurück nach Bogotá. Damit verbunden sind natürlich Wechsel der Schule und des Freundeskreises. Das Leben in Kolumbien wird auch durch einen längeren Aufenthalt in Italien unterbrochen, wohin die Familie in Folge von Stipendien für die Eltern für eine Weile zieht, und von wo aus auch Griechenland bereist wird. In einem künstlerisch und geisteswissenschaftlich interessiertem Umfeld entdeckt Esteban früh seine Liebe zur Literatur, so daß er später ein Philologiestudium aufnimmt, das ihn auch nach Madrid führt. Dort entdeckt er nicht nur seine Liebe zum Schachspiel, sondern intensiviert auch seine eigenen schriftstellerischen Bemühungen.



    Meine Meinung: Das ganze scheint in Ansätzen autobiographisch zu sein, jedenfalls gibt es einige Parallelen zu Gamboas Leben. Inwieweit das typisch kolumbianisch ist, kann ich nicht beurteilen, allerdings hatte ich schon den Eindruck, daß diese Familie eher nicht das Durchschnittsleben der Kolumbianer führt. Im Hintergrund laufen immer auch, aber mit Fortschreiten der Erzählung in abnehmendem Umfang, die politischen Ereignisse mit: Präsidentschaftswahlen, Attentate, die Ausbreitung der Guerillas, zumal auch ein Bekannter sich den Guerilleros angeschlossen hat und die Familie durch ihr früheres Dienstmädchen über dessen „Karriere“ unterrichtet wird. Auch die Verleihung des Literaturnobelpreises an García Márquez wird natürlich nicht ausgelassen.


    Was mich etwas irritierte: Manchmal schienen mir das Alter des Erzählers, von dem er gerade berichtete, und seine Handlungen nicht zusammenzupassen. Er müßte mit ungefähr 14 schon einiges an Alkohol getrunken haben, wogegen die Eltern – so wie sie hier insgesamt dargestellt wurden – eigentlich Einspruch hätten erheben müssen, und er hätte in dem Alter auch schon eine feste Freundin gehabt, mit der er geschlafen hat. Das kam mir dann doch etwas arg frühreif vor. Aber von solchen Kleinigkeiten abgesehen war es durchaus unterhaltsame Lektüre.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Schönen Gruß,
    Aldawen