Apostolos Doxiadis – Onkel Petros und die Goldbach'sche Vermutung

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    Inhalt: Onkel Petros gilt als schwarzes Schaf der Familie, seine beiden jüngeren Brüder, die das Familienunternehmen leiten, trichtern ihren Kindern schon früh ein, er sei ein Versager. Der Erzähler versteht das nicht recht. Gut, Onkel Petros kümmert sich augenscheinlich nur um seinen Garten und ums Schachspielen, aber warum nur sagt keiner mehr? Schließlich erfährt er: der Onkel war einst ein hochbegabter, vielversprechender Mathematiker, aber er hatte sich dem Beweis eines ungelösten mathematischen Problems verschrieben und ist daran gescheitert. Der Erzähler eröffnet dem Onkel schließlich, er wollte Mathematik studieren, aber Petros zwingt ihn zu einem Abkommen: Wenn er über die Ferien eine Aufgabe, die Petros ihm stellt, nicht löst, dann muß er von Mathematik die Finger lassen. Die Ferien gehen dahin, der Beweis steht aus. Kein Wunder, denn es handelte sich dabei just um die Goldbach'sche Vermutung, mit der Petros sein ganzes Mathematikerleben zugebracht hatte, das stellt der Erzähler aber später fest und ist dann natürlich entsprechend wütend auf seinen Onkel. In den nächsten Ferien stellt er Petros zur Rede und bekommt von ihm dessen Lebensgeschichte erzählt ...



    Meine Meinung: Wem sich schon bei der Vorstellung, ein paar Zahlen im Kopf addieren zu müssen, sämtliche Gehirnwindungen verkrampfen, der sollte von diesem Buch besser die Finger lassen. Wer sich aber auf etwas weniger trockene Weise etwas über das Arbeiten von Mathematikern und eines der Rätsel der Zahlentheorie erzählen lassen möchte, der ist hier gut aufgehoben. Ich hätte mir vorher nur schwer vorstellen können, Ausführungen über Primzahlen so interessant zu finden.


    Onkel Petros' Lebensbeschreibung bildet den umfangreichen Mittelteil des Romans, und dieser kreist ausschließlich um Zahlen und Mathematiker. Die Rahmenhandlung ist dagegen eher schwach geraten und auch die Personen sind nicht so ausgestaltet wie man das bei einem Roman gemeinhin erwarten würde. All das scheint vor allem die Staffage für die Darstellung des Problems und wie Mathematiker Lösungen suchen zu sein. Daher finde ich es auch etwas problematisch, das Buch als Roman zu bewerten, denn unter den Kriterien, die ich an einen solchen normalerweise anlege, ist es eigentlich eher schwach. Aber das zentrale Problem ist so spannend aufbereitet, daß ich trotzdem mit Genuß gelesen habe.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Schönen Gruß,
    Aldawen