Agatha Christie - Ein Schritt ins Leere

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.878 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lerchie.

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    Autorin: Agatha Christie
    Original: Why didn't they ask Evans? (1934)
    meine Bewertung: 4 von 5



    Der junge Pfarrerssohn Bobby Jones spielt mit einem Freund Golf, schlecht wie immer. Als dann auch noch Nebel aufzieht, verbessert sich das Spiel dadurch nicht unbedingt. Bobby schafft es nicht, seinen Ball über eine Klippe zu spielen, als er den Ball holen will, erblickt er in der Tiefe etwas Schreckliches. Ein Körper liegt einige Meter unterhalb des Felsvorsprungs. Bevor der Mann endgültig sein Leben verhaucht, ist Bobby bereits bei ihm. Der letzte Satz des bald Toten ist ein Geheimnisvolles „Warum holten sie nicht Evans?“.


    Während sein Freund um einen Arzt läuft, bleibt Bobby bei der Leiche. Es handelt sich um einen Mann, der sich wohl das Genick gebrochen haben muss, als er im Nebel einen Schritt zuviel tat. Bobby kramt in den Taschen des Toten nach einem Taschentuch, um ihm sein Gesicht damit zu verdecken. Während seiner Suche findet er ein Foto einer unglaublich schönen Frau. Er prägt sich das bezaubernde Antlitz ein, bevor er die Fotografie zurück in die Taschen des Toten steckt.


    Weil Bobby dringend nach Hause in die Kirche muss, um während der Messe die Orgel zu spielen, ist er ziemlich froh, als ein Fremder daher spaziert und ihn in seiner Wache abzulösen. Nach der amtlichen Leichenschau steht fest: Tod durch Unfall.


    Doch irgendwie haben Bobby und seine langjährige Sandkastenfreundin Lady Frances Derwent das Gefühl, dass da was nicht stimmen kann. Ihr Verdacht erhärtet sich, als jemand versucht, Bobby mit acht Gran Morphium zu vergiften. Außerdem scheinen die Verwandten des Toten nicht die zu sein, als die sie sich ausgeben.


    Frankie und Bobby hecken einen Plan aus, der sie auf das Anwesen der Bassington-ffrenchs (ja, mit zwei kleinen f!) führt. Roger Bassington-ffrench war der Mann, der die Leichenwache übernommen hat, als Bobby wegmusste. Und so wie es scheint, hat dieser nicht nur Wache gehalten, sondern auch die Fotografie in der Tasche des Ermordeten ausgetauscht.


    Viele Fragen tun sich auf, beispielsweise, wer der Tote wirklich war, wie es zu dem Unfall kam und was es mit dem absonderlichen letzten Satz des Ermordeten auf sich hat. Dass Frankie die Tochter eines angesehenen Grafen aus altem Adel ist, öffnen sich für sie einige Türen. Gemeinsam mit dem gewitzten und wandlungsfähigem Bobby schafft sie es, das verworrene Knäuel verschiedener Hinweise aufzuknüpfen.


    Agatha Christie ist und bleibt die Beste ihres Metiers. Sie versteht es meisterhaft, die Verflechtungen und Verquickungen des alten englischen Landadels zu schildern, ebenso wie die steife Höflichkeit der Briten, mit denen sie soviel mehr auszudrücken vermögen, als man annimmt.


    Die Geschichte ist spannend, nur langsam wird klar, wer welche Fäden zieht. Unbestritten sympathisch ist von Anfang an allerdings das Ermittlerduo Lady Frankie Derwent und Bobby Jones. Sympathische Hauptfiguren, deren Privatleben - wie im klassischen Krimistil durchaus üblich -, zumindest teilweise außen vor bleibt, Spannung, Action und Romantik, was will man mehr?


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    Broschiert: 221 Seiten
    Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt; Auflage: Neuausgabe. (Februar 2007)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3596168902
    ISBN-13: 978-3596168903



    4ratten

  • Meine Meinung:
    Ich hatte Ein Schritt ins Leere bisher nicht gelesen und mich sogar ein bissl gefreut nun einen Roman der Autorin zu lesen, den ich nicht schon mindestens einmal in der Hand hatte. Darüber hatte ich mich zwar gewundert, aber man kann bei so vielen Romane auch mal einen übersehen. ;)


    Die Frage was wohl mit Evans gemeint sein könnte trieb mich am Ende fast genauso um wie die beiden möchtegern Detektive. Die beiden musste man einfach gern haben (und sich insgeheim fragen wann sie wohl merken würden das sie sich lieben *gg*) und ich fand es auch lustig wie sie sich in den Fall einschleichen und dabei selbst auf die ein oder andere Weise hinters Licht geführt wurden. Wobei ich zugeben muss das ich doch ein klein wenig schneller war als das Duo. Was ich aber vor allem darauf zurückführe, das ich inzwischen einfach sehr viele Krimis gelesen habe. Selbst Agatha Christie kann daran nichts mehr ändern (zu Mal sie eigentlich sowieso Schuld daran ist das ich von Krimis nicht lassen kann *gg*).
    Ich habe mich jedenfalls bestens amüsiert und sofort Lust bekommen, Agatha Christies anderen Romanen einen kleinen Besuch ab zu statten.


    Im Vergleich zu anderen Romanen der Autorin: 3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Vor kurzem bin ich wieder auf den Geschmack gekommen, Krimis im allgemeinen und die von Agatha Christie im besonderen zu lesen. Auch diesmal hat mich "the Queen of crime" nicht enttäuscht.


    Dieser Roman unterscheidet sich etwas von den restlichen, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Der Leser lernt erst nach und nach die handelnden Personen kennen und das Geschehen beschränkt sich nicht auf einen eng begrenzten Raum. Christie präsentiert mit Bobby Jones und Lady Frances Derwent ein äußerst sympathisches Ermittlerduo, deren Plänkeleien während ihrer Spurensuche amüsant zu lesen waren. Gleichzeitig behandelt sie bei genauerem Hinsehen damals brandaktuelle Themen. Es finden sich zum Beispiel Anspielungen auf den erheblichen Wertewandel nach dem ersten Weltkrieg oder der spürbar werdende finanzielle Druck auf den "lower gentry".


    Aber am meisten freut mich, dass ich diesmal dem Mörder auf der Spur war, auch wenn ich keine Ahnung hatte, was es mit Evans auf sich hatte.


    4ratten

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    Hat jemand den Mann gestoßen?

    Bobby suchte am Fuß der Klippe seinen verschlagenen Golfball und fand einen abgestürzten Mann. Er kann nur noch die rätselhaften Worte „Warum nicht Evans?“ sagen dann stirbt er. Bobby lässt das keine Ruhe und mit seiner Lebenslustigen Freundin Frances sucht er die Bedeutung. Als Bobby mit einem seltsamen Angebot außer Landes gelockt werden soll, wird ihm klar, dass das kein Unfall gewesen sein kann. Und es wird schwer sein, den Mörder zu finden.


    Meine Meinung

    Ich bin ein bekennender Agatha-Christie-Fan, habe viele ihrer Bücher gelesen. Allerdings vorzugsweise die mit Hercule Poirot, Miss Marple oder noch dem Ehepaar Beresford. Dieses hier kannte ich noch nicht, habe es aber auch nicht bereut, es jetzt gelesen zu haben. Dass der Mann, der da am Fuß der Klippe starb, nicht verunfallt sein konnte, war mir gleich klar. Doch wie das alles zugegangen ist, das war, auch dank des unkomplizierten Schreibstils der Autorin, der keine Unklarheiten im Test zuließ und daher meinen Lesefluss nicht störte, spannend zu lesen. Die Ermittlungen der beiden Amateurdetektive Bobby und Frances haben mir gut gefallen, auch wenn sie manchmal recht abenteuerliche Ideen hatten. Doch ob sie mit ihren Vermutungen richtig lagen, das verrate ich hier natürlich nicht, das muss der geneigte Leser selbst lesen. Sie gingen oft geschickt vor, und doch nicht geschickt genug, denn sie gerieten auch in Lebensgefahr. Das darf ich wohl verraten, denn mehr sage ich nicht. Wie gesagt, war das Buch spannend, spannend vom Anfang bis zum Ende. Es ist ein Krimi, kein Thriller, kein Horror, eben ein Agatha-Christie-Krimi wie es sich für sie gehört. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, es hat Spaß gemacht es zu lesen und hat mich gut unterhalten. Daher empfehle ich es gerne weiter und vergebe vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.


    4ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

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    nur wer aufgibt, hat schon verloren