Henrik Pontoppidan – Der Teufel am Herd

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    Enthalten sind fünf Erzählungen:



    [li]Der königliche Gast: Am Fastnachtsabend taucht ein Unbekannter beim Doktor und seiner Frau auf. Er nennt seinen Namen nicht, wirbelt den Haushalt mit einer improvisierten Party durcheinander und hinterläßt eine gestörte Beziehung.[/li]
    [li]Thora van Deken: Der Gutbesitzer Engelstoft liegt im Sterben. Für den Abend wird seine geschiedene Frau Thora erwartet, im Dorf allgemein nur die Kröte genannt. Von Engelstofts Testament hält sie gar nichts und es gelingt ihr, das Papier verschwinden zu lassen. Sie übernimmt wieder das Regiment, um ihrer Tochter das Erbe zu sichern, was sich aber nicht so entwickelt wie von ihr geplant.[/li]
    [li]Bürgermeister Hoeck und Frau: Anne Marie Hoeck ist schwer erkrankt und ihre Schwester Lise, die sie lange nicht gesehen hat, ist deswegen angereist. Lise ahnte schon aus den Briefen ihrer Schwester, daß die Ehe nicht glücklich ist, aber als sie nun Anne Marie und ihren Mann beobachtet, wird diese Ahnung Gewißheit: Hoeck hat seine lebenslustige Frau durch Liebesentzug in den Tod getrieben![/li]
    [li]Das große Gespenst: Die junge Grete hat sich in den Knecht Niels verliebt und trifft sich abends mit ihm. Sie ist beim Pastor und seiner Frau in Dienst und als sie feststellt, daß ihr Treffen mit Niels entdeckt ist, flüchtet sie in Panik und Angst vor der Schande, die sie über sich und ihre Eltern bringt. Der Pastor ist eigentlich ein verständiger Mann, der durchaus nicht mit einer Hölle droht, weil er weiß, daß die Menschen sich die Hölle selbst bereiten, aber das rettet Grete, die dem Wahn verfällt, nicht mehr.[/li]
    [li]Sturmlied: Ein junger Mann, auf der Flucht vor einer allzu konventionellen Ehe, auf die er zusteuerte, fährt nach Westjütland. Dort trifft er in einem Gasthof auf den Gutsbesitzer Lindemark, der ihn einlädt, und den – nach allgemeinen Dafürhalten verrückten – Leutnant von Hacke. Bei Lindemark angekommen spürt er schnell die Spannungen zwischen dem Hausherrn und seiner Frau, die wesentlich mit der Person des Leutnants zu tun haben.[/li]



    Nun ja, die Geschichten waren nicht wirklich schlecht, aber vom Hocker gerissen haben sie mich nun auch nicht gerade. Sie thematisieren aber natürlich überwiegend auch gesellschaftliche Normen und Verhaltensweisen, von denen wir uns inzwischen – zum Glück – himmelweit entfernt haben. Abgesehen davon: miteinander reden soll schon mal bei der Konfliktbewältigung helfen. Aber auch das haben Pontoppidans Charaktere noch nicht gelernt oder halten es für unter ihrer Würde oder was auch immer. Das macht das ganze aus heutiger Sicht eben etwas mühselig und gezwungen. Da aber vor allem in Thora van Deken, mit Abstrichen in Sturmlied auch zeitlosere Fragen der Moral ganz gut dargestellt wurden, gibt es dafür noch


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Schönen Gruß,
    Aldawen