Rafik Schami - Für das Lächeln eines Kindes
oder was Weihnachtsfrauen vermögen
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Eschbach Verlag, Juni 2008, 20 Seiten
Klappentext, Inhalt
„Selma, die Frau des Weihnachtsmannes, saß hinter ihrem Fernrohr und ließ ihren Blick über die Straßen und Häuser, Länder und Kontinente schweifen. Immer wieder hielt sie bei Kindern an. „Schau dir diesen armen Jungen an“, sprach sie leise und bekümmert, als sie den Jungen vor dem Schaufenster ins Visier bekam. Keine Reaktion. Ihr Mann schnarchte leise in seinem Sessel neben ihr. Sie lächelte und schüttelte den Kopf. Manchmal fragte sie sich, ob dieser Mann noch der Mann war, den sie geheiratet hatte, jenen mageren Menschen, dessen Herz ein liebevoller Herd der Unruhe war. War dieser Mann auf einer seiner Erdmissionen umgekommen, hatte ihr der Herr der Welten statt seiner diesen rotbackigen Mann geschickt, der selig neben ihr hindämmerte? Vieles an ihm war so anders geworden. Nicht nur Mantel und Zipfelmütze hatten sein Aussehen verändert...“
Selma bemerkt, dass ihr Mann sich immer mehr verändert. Früher hat er Monate auf Reisen verbracht, um Kinder glücklich zu machen und kam abgemagert und voller neuer Geschichten nach Hause.
Jetzt sitzt er nur noch müde und dick in seinem Sessel und kümmert sich nicht mehr um die Kinder, deren Lachen ihn immer so glücklich gemacht hat.
Angefangen hat alles mit einem neuen Mantel und einer neuen Mütze, die der Weihnachtsmann von reichen Gönnern geschenkt bekam. Er mied fortan immer mehr Länder und Städte, in denen es Epidemien geben könnte, Menschen nicht den rechten Glauben haben oder sein schöner Mantel dreckig werden könnte.
Und dann ist da noch dieses bräunliche Getränk in Glasflaschen mit dem roten Etikett, das der Weihnachtsmann dauern trinkt und das ihn immer fetter werden lässt.
So beschließt Selma die Sache in die Hand zu nehmen,....für das Lächeln eines Kindes.
Meine Meinung:
Ich finde „Für das Lächeln eines Kindes“ ist ein sehr schönes Buch, welches durch die Illustrationen von Barbara Trapp zu einem kleinen Schatz wird. Die 20 Seiten sind viel zu schnell vorbei, wobei genau diese Kürze die Geschichte ausmacht.
Die Kritik, die Rafik Schami übt, spricht die Problematik der Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes an. Es geht nur noch um immer größere Geschenke, Kinder lernen gar nicht mehr, wie man sich richtig freut und der Weihnachtsmann wird zum Coca-Cola Werbesymbol.
Doch bevor dies geschah, gab es einen Mann mit „leicht entflammbarem Herz“ und einem kleinen grauen Bart, der nichts mehr liebte, als Menschen glücklich zu machen und für den es nichts schöneres auf der Welt gab, als das Lachen eines Kindes.
Einen liebenswürdigen Mann, an den ich selbst als Kind mit tiefer Hingabe geglaubt habe und an den ich auch heute noch glaube möchte.
„Für das Lächeln eines Kindes“ ist ein schönes Buch, das einem deutlich macht worauf es eigentlich ankommt.
Bewertung: