Stefan Zweig - Angst

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  • Falsche ISBN oder ASIN angegeben! Inhalt: Es geht um eine Frau aus gutem Hause, Irene, die ihren Mann betrügt und in die Fänge ihrer eigenen Angst gerät.
    Sie wird von einer Frau "erwischt", die sie zu erpressen beginnt.
    Diese kleine Novelle fesselt einen schon ab den ersten Seiten und hinterlässt eine große Beklemmung.
    Stefan Zweig hat hier eine Meisterleistung vollbracht: als Mann über das Innenleben einer Frau zu schreiben, auf unkitschigste Weise und extrem präzise, dass mir die Luft wegblieb beim lesen.
    Ein Meisterwerk der Literatur!


    Lesen!


    5ratten

    Einmal editiert, zuletzt von cori ()

  • Inhalt:


    Aus Langeweile und weil es sich eben so ergeben hat, hat sich die verheiratete Frau Irene auf ein Verhältnis mit einem Pianisten eingelassen. Als sie aber eines Tages die Wohnung ihres Geliebten verlässt, trifft sie auf ein rüpelhaftes Weibsbild, das beginnt Frau Irene zu erpressen.


    Soll Irene ihrem Mann die Wahrheit sagen? Wird die fremde Frau wieder auftauchen und sie um Geld angehen? Bald schon eskaliert die Situation...


    Meine Meinung:


    Dieses Büchlein habe ich bloss wegen des Titels gekauft, befand ich mich doch in einer Situation, in der ich selbst von Angst fast gelähmt war.


    Auf gerade mal 60 Seiten schafft Stefan Zweig es, uns ein beinahe alltägliches Drama aufzuzeigen, das auch in der heutigen Zeit passieren könnte. Zweig führt uns vor Augen, was passieren kann, wenn wir vor unseren Ängsten davonlaufen und sie unser Leben regieren lassen.


    Mehr als einmal hätte Irene ihrem Mann gestehen können, dass sie eine Affäre hatte, doch immer schweigt sie. Doch auch der Ehemann ist nicht ganz unschuldig. Beide sind sie nicht in der Lage, offen miteinander zu kommunizieren. Wäre Irene offen gewesen, hätte sie sich viel Angst erspart. Wäre Fritz offen gewesen, hätte er Irene viel Angst erspart.


    Zweig ist ein wundervoller Autor, der ein zartes Gespür für Stimmungen und Gefühle hat. Auch ich wurde von der Angst beherrscht, als ich diese Geschichte las und Zweig schaffte es, die Angst plastisch darzustellen. Ich konnte gut nachvollziehen, wie Irene sich fühlt und wie es ihr ergeht.


    Es ist keine schwere Sprache, der sich Zweig bedient, aber für heutige Masstäbe ungewohnt. Doch genau deshalb fand ich es so schön, dieses Reclam-Bändchen zu lesen. Die ganzen Verstrickungen und Geheimnisse, Irenes immer stärker werdenden Gefühle, all das kann Zweig mit dieser feinen, an einen zarten Lufthauch erinnerden Sprache auf den Punkt bringen.


    Fazit:


    Ein wundervolles Buch mit einer wichtigen Botschaft. Wahrscheinlich jedoch gefiel mir der Text deshalb so gut, weil ich mit Frau Irene eine Identifikationsfigur gefunden hatte, die mir in dieser Situation vieles vor Augen geführt hat. Danke, Herr Zweig!


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    4ratten & :marypipeshalbeprivatmaus:

    //Grösser ist doof//