>> Spezial - Licht & Dunkelheit - Lesewochenende ~ 20.-22.11.2009

Es gibt 72 Antworten in diesem Thema, welches 12.727 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kiba.

  • liest: Paul Auster - Schlagschatten


    Hallo miteinander,


    mit meinem Buch tue ich mich etwas schwer - der Anfang der Trilogie war toll, aber schon das Ende der ersten Geschichte verlief irgendwie im Sand und jetzt bei "Schlagschatten" komme ich gar nicht mehr mit. Aber da es ein Wichtelbuch ist, kämpfe ich weiter. Vielleicht wird der dritte Teil dann wieder besser.



    @Annabas
    Ich bin auf Deine Meinung sehr gespannt, denn mit den Auster-Büchern liebäugele ich auch schon eine Weile.


    Vorab schon mal meine erste Meinung: Die Bücher sind sehr "speziell". :rollen:
    Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie empfehlen könnte.



    R. Safranski - Romantik Eine deutsche Affäre
    @Annabas: ... Insgesamt ist es aber nicht schlecht wenn man sich mit der Romantik schon mal ein bisschen befasst hat, ein paar Werke der einschlägigen Autoren (z.B. Novalis, Thieck, Herder) kennt. Das ging mir nicht ganz so und ich nehme es nun als Anstoß mir das eine oder andere anzuschaffen und auch zu lesen.


    Von Tieck habe ich vor längerer Zeit was gelesen, das hatte mir gut gefallen. Aber in letzter Zeit habe ich für Sachbücher keinen Kopf, ich bin sehr unkonzentriert beim Lesen. Deshalb lasse ich mir mit so einem Buch lieber Zeit. Wobei ich Safranskis Biografien sehr mag. Da geht es mir wohl auch wie dir: Dieses Buch braucht seinen richtigen Zeitpunkt.


    Mmh, ich glaube, den mache ich mir auch gleich. Am liebsten mag ich ihn mit einem Schuss Sahne.


    Mit Sahne? :pling: Gute Idee, das probiere ich auch - allerdings erstmal mit Milch, Sahne habe ich heute nicht gekauft.


    So, jetzt gehe ich mit einer großen Schüssel Kartoffelsalat zu meiner Schwester zum Abendessen, später melde ich mich dann nochmal.


    Grüße von Annabas :winken:

  • Ist ja erstaunlich ruhig hier!?!


    liest: Moss - "Ill Met by Moonlight"


    So, nach meinem ersten Posting bin ich jetzt auf Seite 41 angelangt. Inzwischen habe ich auch ein wenig recherchiert, scheinbar wurde das Buch 1957 verfilmt: Klick!.
    Moss ist zum Zeitpunkt seiner Landung auf Kreta 22 Jahre alt. Dafür finde ich seinen Stil sowie seine Beobachtungen erstaunlich ausgereift. Als der Abenteurer, der er ja ist, dürfte zumindest zweiteres jedoch kein Wunder sein.
    Moss ist also mit seiner buntgemischten Truppe per Boot (zahlreiche Versuche mit dem Flugzeug blieben erfolglos) auf Kreta gelandet und hat "Paddy" Leigh Fermor und seine Leute getroffen. Es ist fantastisch, irgendwie wurschteln die sich scheinbar ohne größere Sorgen durch von den Deutschen besetztes Gebiet, oder ist es der jugendliche Leichtsinn, der aus Moss Schilderungen spricht? Bis jetzt treffen sie nur auf freundliche Menschen, die Sympathien der Kreter liegen klar beim Widerstand. Sie essen viel und feiern geradezu, trotzdem ist die Spannung für mich als Leser immer präsent, wenn nicht durch die Worte, dann ob der eigenen Einschätzung der Gefahr, von der ich freilich eigentlich nicht zuviel weiß.


    :winken: Annabas,
    ich muss gestehen, von Auster erst ein Buch gelesen zu haben: "Die Stadt aus Glas". Viel weiß ich nicht mehr darüber, allzu schlecht hat es mir aber nicht gefallen. Irgendwann sollte ich wohl wieder eines seiner Bücher lesen.
    Und zu der "Twilight" - Reihe: Ja klar, die musst du lesen! :breitgrins: Keine hohe Literatur, kein sprachlicher Genuss, aber was für eine Sogwirkung!


    :winken: qantaqa
    Bei uns bin ja ich die, die kein Blut sehen kann, aber verarzten darf ich ihn trotzdem immer, meinen Liebsten. Jedes Mal wundere ich mich, dass Männer laut Tests doch mehr Schmerzen ertragen als Frauen, Erfahrungswerte beweisen das Gegenteil. Oder Männer jammern einfach lauter :breitgrins:



    Mein Pfirsich - Maracuja Tee ist fast ausgetrunken, aber in absehbarer Zeit essen wir dann ohnehin zu Abend, also brauche ich vorerst keinen Nachschub. :smile:

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried

  • liest: Penelope Williamson - Im Dunkel der Tod


    Also, ich hab es bisher bis auf Seite 22 geschafft und bin, das muss ich ehrlich sagen, enttäuscht. Zuerst habe ich mich gefreut, weil das Buch in den 20er Jahren spielt, also eine Zeit, die ich ziemlich interessant finde. Was mich von Anfang an gestört hat, ist der Schreibstil. So viele Schimpfwörter müssen einfach nicht sein. Wenn es jetzt ein Ich-Erzähler wäre, zu dem es passt, könnte ich darüber hinwegsehen, aber das ist nicht der Fall.
    Außerdem sind mir die Kapitel zu kurz. Da habe ich mich gerade in die Situation eingelesen, da wird schon wieder die Szene gewechselt. Das kann daran liegen, dass ich noch ziemlich am Anfang bin. Ich hoffe es.
    Als drittes: Ich hätte es ja ahnen müssen, denn auf dem Rücken steht: "Ein klasse Thriller - sexy und hart.". Aber gleich auf den ersten Seiten schon: Der Polizist und die Schauspielerin sind auf einer Party und es scheint, als würden die Gedanken jedes einzelnen Gastes sich nur um DAS eine Thema drehen.
    Vielleicht stelle ich mich ja auch nur so an, weil ich eigentlich viel lieber ein anderes Buch lesen möchte *zu "The Novice" rüberschielt*. Ich werde jetzt erstmal ein bisschen schreiben (noch 5.000 Wörter *hust*) und dem Buch dann noch eine Chance geben. Bei vielen Büchern ist es ja so, dass man sich erstmal "warmlesen" muss. Hoffentlich ist das hierbei auch so... :rollen:

    :kaffee:

  • liest: Keri Hulme – Unter dem Tagmond (Neuseeland)


    Nachdem ich gerade noch eine Weile im Galsworthy gelesen habe, wende ich mich nun wieder dem Lesenachtbuch zu. So richtig weiß ich noch nicht, was ich davon halten soll. Es gab einen Prolog mit dem Titel Das Ende am Anfang. Verstanden habe ich kein Wort, aber vielleicht soll das so sein. Der erste „richtige“ Abschnitt hat mich mit Kerewin und Simon bekannt gemacht. Kerewin hat in der Lotterie gewonnen und ist seitdem unabhängig. Sie hat kein normales Haus, sondern einen Turm, weil sie Wendeltreppen liebt. Ihre Zeit verbringt sie mit Fischespeeren, Gitarre spielen und ähnlich „nutzlosen“ Dingen. An einem Abend findet sie in ihrem Haus den stummen Jungen Simon, der als notorischer Ausreißer bekannt ist und oft Ärger macht: Salatpflanzen zertrampeln, kleinere Diebstähle, so was halt. Aussehen tut er höchstens wie fünf, aber er kann schon lesen und flüssig schreiben, was irgendwie nicht ganz zusammen paßt. Der Vater scheint sich wenig um ihn zu kümmern, es gibt eine andere Familie, die das wohl normalerweise übernimmt, und der Mann hat den Jungen gerade wieder abgeholt. Ich nehme nicht an, daß dies die letzte Begegnung zwischen Kerewin und Simon war.


    So, jetzt gönne ich mir noch die ersten Scheibchen geräucherte Gänsebrust in dieser Saison (von meinem Fleischermeister frisch geräuchert) und ein Gläschen Rotwein, und dann mal sehen, wie weit ich mit diesem Roman heute noch komme ...

  • R. Safranski - Romantik


    Ich stecke im 14. Kapitel und nun geht es um Nietzsche und die Romantik. Von Kapitel zu Kapitel stelle ich fest, dass ich über diese Zeit aus der Kunst (Musik, Literatur, Philosophie...) nicht wirklich viel weiß. Ich muss mich wirklich weiterbilden, manchmal komme ich mir da doch "dumm" vor - aber die Zusammenhänge der Personen ihre Einflüsse aufeinanderen und vor allem die Zusammenhänge der Einzelbereiche sind mir in der Schule nie bewußt gewurden.



    Von Tieck habe ich vor längerer Zeit was gelesen, das hatte mir gut gefallen. Aber in letzter Zeit habe ich für Sachbücher keinen Kopf, ich bin sehr unkonzentriert beim Lesen. Deshalb lasse ich mir mit so einem Buch lieber Zeit. Wobei ich Safranskis Biografien sehr mag. Da geht es mir wohl auch wie dir: Dieses Buch braucht seinen richtigen Zeitpunkt.


    Ich kann gut verstehen was du sagst - man braucht schon gewisse Konzentration und Lust auf das Buch, geschrieben ist es aber wirklich gut. Kennst du denn schon das neue Buch von Safranski über die Goehte - Schiller Freundschaft? Ich habe eine Kritik beim Kultursender MDR Figaro gehört, die war wirklich gut.
    Nun ja, ich habe ja noch 2 Sigrid Damm Bücher von Schiller & Goethe auf dem Sub...


    Zu Twilight: Das ist für mich ein rotes Tuch, ähnlich wie Harry Potter - es interessiert mich irgendwie nicht, ich will das einfach nicht lesen. Komisch eigentlich, aber ich komm da net ran.


    Zu Abend gegessen haben wir schon und als "Nachtisch" gibt es selbstgemachten Mangosmoothie mit alkoholfreiem (geht zur Zeit net anders) Sekt. Lecker!


    Viele Grüße
    schokotimmi

  • Pablo Casals - Licht und Schatten auf einem langen Weg


    Das Buch hat sich sehr interessant entwickelt und ich kann es kaum aus der Hand legen. Dazu trägt sicher auch das angenehme Format bei. Kennt ihr das auch: schon allein, wie das Buch in der Hand liegt, macht ein gutes Gefühl und liest sich angenehmer. Aber auch der Schreibstil ist sehr angenehm.


    Der junge Pablo hat wirklich einen aufregenden Start in sein Musikerleben. Bereits in ganz jungen Jahren studiert er bei Meistern und findet in dem Grafen de Morphey, der den spanischen König Alfonso Xll. erzogen hat, einen väterlichen Freund und Förderer. Der Graf bildet den jungen Mann zu einem charakterfesten Menschen aus und kümmert sich um seine Bildung abseits der Musik. Königin Maria Kristina wird seine Gönnerin und sehr schnell geht er am spanischen Hof ein und aus. Dabei verliert er nicht aus dem Auge, dass es vielen Menschen nicht so gut geht und ist sich der Armut um ihn herum bewusst. Dass er die Bodenhaftung nicht verliert, verdankt er aber auch seiner Mutter, die wirklich eine erstaunliche Frau mit unumstößlichen Grundsätzen und dabei tolerant und freigeistig ist. Wirklich große Kraft, das wird jetzt schon deutlich, bezieht Casals aber aus seiner Heimatverbundenheit. Er ist mit Leib und Seele Katalane, ohne in nationalistische Denkmuster abzurutschen. Mich hat die Beschreibung seiner Heimatverbundenheit, was Heimat ihm bedeutet, sehr beeindruckt. Er benutzt dafür einfache Worte, die ihm aus dem Herzen zu kommen scheinen. Das Wort, das mir zu diesem Menschen einfällt, ist Demut. Und diese Demut spürt man auch, wenn er über seine Kunst schreibt und wenn man ihn spielen hört (auf youtube gibt es ein paar sehr schöne Aufnahmen).


    Gerade hat der junge Pablo den großen Sarasate kennen gelernt.

  • R. Safranski - Romantik


    Ich habe nun das Kpaitel zu Nietzsche beendet und gleich eine kleine Einführung in sein Werk erhalten (Ich muss zugeben, ich habe auch wikipedia zu Hilfe genommen). Schön zeigt Safranski auch hier wieder die Ideen der schreibenden Romantiker (im ersten Teil des Buches genau dargestellt) und welche Auswirkungen diese auf andere Personen haben. Schon bei Wagner hat mich das beeindruckt, aber besonders bei Nietzsche wurde die Einflüsse deutlich. Außerdem weiß ich nun das ich nicht mit "Zarathustra" beginnen werde mich Nietzsches Werk anzunehmen.


    qantaqa: Dein Buch klingt auch wirklich interessant - wie bist du auf ihn gekommen und dazu diese Biographie zu lesen? Ich muss gestehen ich habe noch nicht von Casals gehört.


    So, ob ich noch ein weiteres Kapitel heute lese, weiß ich noch nicht - es wird doch schon etwas anstrengend. Mal sehen...


    Viele Grüße
    schokotimmi

  • liest: Penelope Williamson - Im Dunkel der Tod


    Ach, mein Buch macht mir immer noch keinen Spaß. Der Detective, der der Hauptcharakter zu sein scheint, ist irgendwie ein ziemlich arroganter Idiot. Er ist mit der Filmdiva zusammen, die alle anhimmeln und die vielleicht ihren Mann umgebracht hat. Die Reporter belagern die beiden und er zertrümmert die Kamera von einem und überfährt dann beinahe eine ganze Gruppe von ihnen. Fragt dann sowas in der Art wie "Na, Kumpel, wo is denn unser Toter heute abend?" Und fährt vom Saufgelage zum Ort des Verbrechens. Wunderbar. Nein, dieser Roman und ich werden uns heute abend nicht mehr anfreunden. Ich werd jetzt mal sehen, ob ich in meinem anderen Buch weiterlese, oder ob ich mir noch einen Film angucke. Eigentlich bin ich so müde, dass ich auch ins Bett gehen könnte...

    :kaffee:

  • Im Schatten ihrer Männer - C. Gaskin


    Tja, ich habe etwas weitergelesen.
    Die 4 Frauen wurden vorgestellt:
    Laura, eine Schauspielerin, die auf ein Engagement am Broadway hofft, aber nur noch Reklamefilme dreht. Frau eines leitenden Angestellten bei Amtec, der Firma, die praktisch das Städtchen an sich reißt.
    Sally, junge & glückliche Ehefrau eines Amtec-Angestellten. Sie hat Ambitionen, einen Roman zu schreiben.
    Harriet, Ehefrau eines Amtec-Angestellten und Tochter des Chefes der Schellackfirma, die von Amtec geschluckt wurde.
    Jeannie, die die Schule beendet und jetzt in die Berufswelt einsteigt.


    Gähn, gähn, gähn. Ich will nicht sagen, dass das Buch schlecht wäre, aber es ist einfach nur sehr langweilig.
    Falls jemand mal nicht schlafen kann, sollte er zu diesem Roman greifen.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Ich habe gerade beschlossen, Dunkel von Wolfgang Hohlbein zur Seite zu legen und außer Konkurrenz mitzumachen. Das Buch fesselt mich so gar nicht, es ermüdet mich nur. Weit gekommen bin ich auch nicht, weil ich mich irgendwie davor gedrückt habe, weiter zu lesen. Also weg damit und her mit Bis(s) zum Abendrot.


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    Inhaltsangabe laut Amazon:


    Bellas Leben ist in Gefahr. Seattle wird von einer Reihe rätselhafter Mordfälle erschüttert, ein offensichtlich blutrünstiger Vampir sinnt auf Rache. Und seine Spuren führen zu Bella. Aber damit nicht genug: Nachdem sie wieder mit Edward zusammen ist, muss sie sich zwischen ihrer Liebe zu ihm und ihrer Freundschaft mit Jacob entscheiden.


    Ich bin irgendwo in der Mitte des Buches stecken geblieben. Bella hat gerade Jacob besucht und hat sich die Hand gebrochen. Aber Carlisle wird's schon richten. :zwinker:



    Und zu der "Twilight" - Reihe: Ja klar, die musst du lesen! :breitgrins: Keine hohe Literatur, kein sprachlicher Genuss, aber was für eine Sogwirkung!


    Dem kann ich nur zustimmen! :breitgrins:

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • A pros pos Karl-Heinz: So heißen bei uns die Wollmäuse bzw. eine von denen, wenn sie eine bestimmte Größe erreicht hat :breitgrins:. Ein Busch im Vorgarten trägt allerdings auch diesen Namen.


    Und hallo :winken: Ich mag euch noch etwas Gesellschaft leisten. Habe mich im amerikanischem Restaurant am Buffet kugelrund gefuttert und bin aufgrund von Rückenschmerzen im Sitzen jetzt ins Bettchen geflüchtet. Mein Buch ist kein Themenbuch, da müsste man schon weiter ausholen.


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    Mike Wilks - Mirrorscape 1 / Im Reich der Bilder


    Ich bin beim fünften Kapitel angekommen (S. 52), es handelt sich um einen Jugend-Fantasy-Roman. So richtig Lust hatte ich gar nicht drauf aber ich habe das Buch bereits jemandem versprochen, also sollte ich es auch mal zügig lesen...


    Es geht in dem Roman wohl wirklich um Bilder, Kunstwerke, die zum Leben erwachen bzw. in die man hineingehen kann. Zumindest ahne ich das, denn passiert ist es noch nicht. Gerade wurde der Junge Mel, der ein wahres künstlerisches Talent hat und sein Meister von "Regierungsbeamten" festgenommen, da sie ohne Genehmigung (und die kostet wohl viel Geld), farbige Bilder angefertigt hatten.


    Na schauen wir mal, wie es weitergeht. Ich schlafe sicher bald ein, könnte also sein, dass ich mich erst morgen hier wieder melde.


    Viel Spaß weiterhin bei dem schönen Wochenende!

  • schokotimmi
    Da ich selber Cello spiele, ist das Buch sozusagen Pflichtlektüre. :breitgrins: Aber abgesehen davon war Casals einfach eine außergewöhnliche Künstlerpersönlichkeit, über die ich gern mehr wissen möchte.


    Casals Karriere nimmt einen rasanten Verlauf und seine Reisen führen ihn um die ganze Welt. So reiht er Anekdote an Anekdote. Eine Tournee führt ihn durch den Wilden Westen, der Anfang des 20. Jahrhunderts wirklich noch wild war, in Russland gerät er mitten in die Revolution von 1905. Er hat vor Königin Victoria und Theodore Roosevelt gespielt und war mit Gertrude Stein befreundet. In Paris hat er die großen Künstler der Jahrhundertwende kennen gelernt, Maler, Dichter, Musiker und ist selbst ein großer Künstler, dem die Welt zu Füßen liegt. Das hat ihn nicht sonderlich beeindruckt, weil er sich als Person gar nicht so wichtig genommen hat. Wichtig war ihm, Mittler zwischen der Musik und dem Publikum zu sein. Eine schöne Geschichte, die typisch für ihn ist: jahrelang hat er es abgelehnt, in Wien aufzutreten, dem Wirkungsort von Mozart, Brahms, Schubert. Er fühlte sich unwürdig, sozusagen auf heiligem Boden aufzutreten. Schließlich hat er sich aber doch dazu überreden lassen und bei dem Konzert kommt es, wie es kommen muss: er beginnt und vor lauter Nervosität fasst er den Bogen nicht richtig. Der fliegt in die Zuschauerreihen. Starres Entsetzen bei Casals, aber die Zuschauer reichen den Bogen Reihe für Reihe nach vorn und er beginnt noch einmal mit seinem Vortrag. Das hat den Knoten platzen lassen und von da an ist er immer wieder gern in Wien aufgetreten.


    Und immer wieder lehnt er sich gegen Ungerechtigkeit und Unmenschlichkeit auf. Ganz deutlich bezieht er Stellung: ein Künstler lebt nicht im Elfenbeinturm, sondern hat die Pflicht, sich für Menschlichkeit einzusetzen. Diese Einstellung hat er konsequent mit jahrzehntelangem Exil bezahlt, denn in einem faschistischen Spanien konnte er nicht leben und vor Francos Karren konnte er sich schon gar nicht spannen lassen.


    Ich lese jetzt noch ein wenig weiter, sage aber schon mal :todmuede: und wünsche allen, die noch wach sind, eine angenehme Lesenacht.

  • :todmuede:


    liest: Moss - "Ill Met by Moonlight"


    Mein Buch ist zwar spannend, einiges ärgert mich aber doch! So wird die kretische Vendetta verharmlost und ins Lächerliche gezogen und auch sonst ist mir dieser Herr Moss ein bisschen zu cool. Ich frage mich die ganze Zeit, welchen konkreten Sinn diese Entführung eigentlich haben soll...
    Aber spannend, wie gesagt, bleibt es trotzdem. Und die Landschaft Kretas, einfach herrlich, in Gedanken bin ich gerade dort *träum*


    Länger lesen kann ich jetzt nicht mehr, ich muss mich ja auch noch von gestern erholen :breitgrins: Also: Gute Nacht, liebe Runde, man liest sich ja möglicherweise morgen noch einmal! :smile:

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried

  • Wir waren heute abend bei Freunden zu einem Spieleabend, deshalb bin ich bis jetzt nicht zum Lesen gekommen. Haben uns auf dem Rückweg noch einen Döner geholt und jetzt bin ich so voll, dass ich noch nicht schlafen kann. Habe gerade erstmal gelesen, was ihr heute abend so gemacht habt...;)

    Dem kann ich nur zustimmen! :breitgrins:


    Ja, da muss ich euch recht geben. Und deshalb werde ich jetzt auch noch ein wenig lesen...

  • [size=1]liest: Mike Wilks - Mirrorscape / Im Reich der Bilder[/size]


    Guten Morgen


    Gestern abend habe ich dann doch kein einziges Wort mehr geschafft :redface: Jetzt habe ich aber schon wieder einige Seiten hinter mir.


    Viel neues gibt es noch nicht zu erzählen. Mel, das ist der künstlerisch begabte Junge, musste nun überraschend mit Dirk Tot abreisen. Die Gilde hatte vor, Mel und seinen Meister hinzurichten, da sie ohne Besitz des Pläsiers für Farben, bunte Bilder hergestellt und ausgestellt hatten. In letzter Minute aber konnte der den Beiden noch vorangestellte Meister ... habe seinen Namen vergessen... aber das ganze auflösen, denn er hat dieses Pläsier. Die Pläsiere kosten viel Geld und damit wird die Erstellung sämlicher Produkte kontrolliert, die über das gewöhnliche hinausgehen. Für Mel beginnt dann jetzt wohl ein neues Leben, schließlich nimmt Dirk Tot ihn in eine große Stadt mit, wo er zum Maler ausgebildet werden soll.



    Nebenbei trinke ich eine grooooße Tasse Early Morning Frühstückstee mit Kandis und Milch. Ein englischer Breakfast-Tee, den ich aber auch den ganzen Tag über gerne trinke. :breitgrins: Schönen Lesesonntag euch allen!

  • Guten Morgen! :winken:


    Ich werde heute versuchen, auch etwas zum Lesen zu kommen - zwischendrin bin ich aber einige Stunden bei meiner Mutti.


    Gelesen wird:
    Celine Kiernan - Schattenpfade


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    Kurzbeschreibung
    Nichts ist mehr, wie es war, als die fünfzehnjährige Wynter nach ihrer Lehrzeit im Norden nach Hause zurückkehrt. Ein dunkler Bann scheint über dem Königreich zu liegen: Alte Bekannte weichen Wynter aus, und auch die sonst so redseligen Katzen weigern sich, mit ihr zu sprechen. Vor allem aber ist einer ihrer besten Freunde spurlos verschwunden: Kronprinz Albernon. Was ist mit ihm geschehen? Warum hat König Jonathon eine Schreckensherrschaft errichtet? Und was hat es mit den Gerüchten um eine neue, furchterregende Waffe auf sich? Wynter sieht sich vor eine schicksalhafte Wahl gestellt: Soll sie sich dem Willen des Königs beugen oder sich von ihm und ihrer Familie lossagen und das Geheimnis lüften?

  • Pablo Casals - Licht und Schatten auf einem langen Weg



    Guten Morgen, Ihr Lieben.


    Ich habe heute schon ein wenig weiter gelesen und bevor ich mich ans Frühstück mache, will ich gern kurz meine Gedanken zusammen fassen.
    Das angenehme und sorglose Künstlerleben in Paris, das seinen Ausdruck besonders in "Jam-Sessions" mit seinen Freunden findet, wird durch den Ausbruch des 1. Weltkriegs jäh beendet. Der spanische Komponist Enric Granados, ein enger Freund Casals', stirbt auf der Überfahrt von Amerika nach Europa, als das Schiff torpediert wird. Sehr bewegt hat mich die Schilderung des Gedenkkonzertes, dass in New York zugunsten der nun verwaisten Kinder des Ehepaares Granados gegeben wurde. Am Ende des Konzertes wurde das Licht im Saal gelöscht, nur eine Kerze brannte auf dem Flügel und Paderewski spielte den Trauermarsch von Chopin.
    Nach dem Krieg zieht es Casals zurück nach Barcelona. Dort gründet er auf eigene Kosten ein Orchester (die Musiker verdienen doppeltes Gehalt, weil Casals der Meinung ist, von einem einfachen Musikergehalt könne man keine Familie ernähren). Von nun an tingelt er mit seinem Cello durch die Lande, um Geld für seine Orchesterarbeit zu verdienen und sich zunehmend dem Dirigieren widmen zu können. Innerhalb von 7 Jahren trägt sich das Orchester selbst. Nun ist ja über manche großen Dirigenten bekannt, dass sie ihre Orchestermusiker wie Sklaven behandeln. Casals hatte da eine ganz andere Philosophie und der Erfolg scheint ihm Recht gegeben zu haben. Das Dirigieren macht ihm großen Spaß, darin findet er Erfüllung, während sein Verhältnis zum Cellospiel zeitlebens ein wenig zwiespältig war: einerseits liebte er den Klang des Instruments, andererseits störte ihn die Begrenztheit. Grenzenlos war für ihn nur das Instrument Orchester. Dazu kam noch, dass Casals fürchterlich unter Lampenfieber litt und Soloauftritte hasste.


    Jetzt werde ich erstmal schön frühstücken. Bis später.

  • R. Safranski - Romantik


    Guten Morgen,


    ich habe gestern abend und heute morgen im Bett ein weiteres Kapitel beendet - hier wurden die Einflüsse Nietzsches und der Romantik weitergeführt, Personen wie Rilke, Hoffmannsthal und George aber auch Thomas Mann werden genannt. Alles im Zeitraum des Fin de Siecle und bis zum 1. Weltkrieg. Verblüffend für mich wie Safranski hier den Bogen romantischer Ideen immer wieder aufnimmt und weiterführt, manchmal nur einige Richtungen davon, aber auch das variiert.


    Nun muss ich aber erstmal einiges erledigen, bis später!


    Grüße
    schokotimmi

  • [size=1]liest: Andrew Sean Greer: Die Nacht des Lichts[/size]


    Guten Morgen! :winken:


    Wie erwartet bin ich gestern überhaupt nicht dazu gekommen, hier zu schreiben, aber immerhin habe ich etwas weitergelesen und eben den zweiten Teil meines Buches beendet. Dieser spielt, wie ich bereits erwähnt habe, sechs Jahre nach dem ersten Teil. Professor Swift, der die Exkursion vor sechs Jahren geleitet hat, gibt eine Party, bei der neben vielen Astronomiestudenten auch Denise, Swifts Tochter Lydia und sein Kollege Dr. Manday, die bei der Exkursion ebenfalls dabei waren, anwesend sind. Diesmal erfahren wir vor allem die Gedanken von Dr. Manday und Lydia, während im letzten Teil eher Denise im Mittelpunkt stand. Das ist auch alles schön geschrieben, aber bisher fehlt mir ein wenig der rote Faden und worauf das alles hinausläuft, kann ich auch noch nicht sagen. Aber noch bin ich zuversichtlich. :smile:


    Heute nachmittag kommt mein Vater nebst Freundin und Kind zum Kaffeetrinken, aber sonst haben wir nichts vor, deswegen hoffe ich, dass ich viel Zeit zum Lesen haben werde.


    Liebe Grüße
    Cuddles

  • Pablo Casals - Licht und Schatten auf einem langen Weg


    Im weiteren Verlauf des Buches erzählt Casals über sein soziales Engagement. Seinem Verständnis von Musik entsprach es, dass diese jedem zugänglich gemacht werden müsste. Das Einkommen und die Bildung dürften dabei keine Rolle spielen. Schließlich ist Musik etwas, das man mit dem Herzen aufnimmt. Nachdem das Orchester kein Zuschussbetrieb mehr war, ging er daran, seine Vorstellung von "Musik für alle" umzusetzen. Dabei war ihm völlig klar, dass das nicht auf Almosen hinaus laufen durfte. Des Stolzes der katalanischen Arbeiter war er sich voll bewusst, die ließen sich nichts schenken. Deshalb wurde ein Arbeiter-Musikverein gegründet, der von den Mitgliedsbeiträgen Konzertmatineen organisierte und aus dem später eigene Arbeiterorchester und -chöre hervorgingen. In ganz Katalonien wurde dieses Beispiel aufgegriffen und umgesetzt.
    Ein weiteres Thema ist Katalonien selbst und sein schwieriges Verhältnis zu Spanien. Durch das ungeschickte Verhalten des Königshauses wird dieses Verhältnis noch schwieriger. Die wenigen Jahre der Republik zwischen Monarchie und Diktatur beschreibt der alte Herr als die politisch glücklichste Zeit Kataloniens und seines Lebens und gerät dabei arg ins Schwärmen. Die verklärte Sicht dieser Zeit sei ihm verziehen, wenn man berücksichtigt, welcher Unterdrückung und welchem Terror gerade Katalonien während der Franco-Diktatur ausgesetzt war.


    In der Mitte des Buches befinden sich viele Photos aus dem Alltag des alten Casals. Sehr ausdrucksvolle Bilder, die länger zu betrachten lohnt.