Annie Proulx - Hinterland (Kurzgeschichten)

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  • Annie Proulx – Hinterland
    (Elf Kurzgeschichten)


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    Klappentext:


    „Wyomings Weite ist überwältigend, das Leben im amerikanischen Westen hart und manchmal unglaublich. Mit messerscharfer Ironie und unvergleichlicher Sprachgewalt erzählt Annie Proulx von Cowboys, Wildhütern und Barfrauen, exzentrischen Aussteigern und Underdogs, die sich in einer grandiosen, aber unwirtlichen Landschaft behaupten.“


    Meine Meinung zum Buch:


    Die elf Kurzgeschichten in diesem Buch sind lose miteinander verbunden. Sie alle spielen in der Umgebung des fiktiven Ortes Elk Tooth in Wyoming, einzelne Personen tauchen in mehreren Geschichten auf. Jede der Geschichten wirkt damit sowohl für sich als auch als Teil einer Gesamtheit. Deshalb will ich für dieses Buch die Geschichten auch nicht einzeln beschreiben und bewerten, sondern eben alle zusammen.


    Die Hauptperson aller Geschichten ist die windige, heiße und dürre Landschaft Wyomings. Die Menschen darin sind hauptsächlich dazu da, zu zeigen, wie chancenlos sie eigentlich gegen diese Landschaft sind. Es geht in vielen Geschichten um das Scheitern von Idealen und um den Verfall einer Gegend, in der die alt eingesessenen Bewohner sich sowohl mit dem unwirtlichen Klima als auch mit Freizeitranchern und –jägern herumschlagen müssen.

    Zitat

    “Gegen Ende des Jahrhunderts war Gilbert fünfundfünfzig und in der Abwärtsspirale des Rancherlebens aus Dürre, zuviel Arbeit und zuwenig Geld gefangen.“


    Beeindruckt hat mich die Art, wie Annie Proulx die Landschaft beschreibt. Ich konnte mir die raue und gar nicht idyllische Gegend sehr gut vorstellen und von mir aus hätten die Landschaftsbeschreibungen auch einen noch größeren Raum einnehmen können.


    Bisher hatte ich von Annie Proulx nur das Buch „Schiffsmeldungen“ gelesen, hier hatte mir die Sprache sehr gut gefallen. Die lakonische Weise zu erzählen habe ich auch in diesem Buch wieder gefunden. Die Autorin schreibt mit großem Abstand zu ihren Figuren, als neutrale Beobachterin, doch das was passiert, lässt mich als Leserin nicht kalt.


    Die Geschichten enden unterschiedlich, teilweise bitter, teilweise witzig. Besonders an das schwarzhumorige und sehr überraschende Ende der Geschichte „Sperrmüll“ werde ich mich noch länger erinnern. Nicht alle Geschichten haben mir gleich viel gegeben, unter den elf waren auch einige, die mir wenig gesagt haben. Auf der anderen Seite waren auch absolut phantastische darunter, welche die Lektüre sehr lohnenswert gemacht haben.


    Mein Lieblingszitat aus diesem Buch:

    Zitat

    „In Elk Tooth ist jeder bemüht, ein Original zu sein, und meistens mit Erfolg. Als Voraussetzung dafür genügt, dass man pleite ist, stolz, einfallsreich und sich stur gegen Tun und Treiben der zivilisierten Gesellschaft stemmt.“


    Insgesamt gebe ich 4ratten


    Viele Grüße von Annabas :winken:

  • Vielen Dank für Deine Rezension, Annabas! Sie hat mich ziemlich neugierig auf Annie Proulx gemacht... Folglich werde ich nach einer Leserunde, die morgen startet, mal zu dieser Autorin greifen. Im Regal habe ich "Mitten in Amerika" und "Postkarten" - mal schauen, ob es mich nach Texas oder nach Vermont verschlägt!


    Liebe Grüße
    dubh

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Hallo dubh,


    "Mitten in Amerika" steht nach diesem Buch auch auf meiner Wunschliste, außerdem auch noch "Das grüne Akkordeon". Ich glaube, von Annie Proulx werde ich mir nach und nach alle Bücher zusammenkaufen.


    Grüße von Annabas :winken: