M.J. Hyland - Schlaflos

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    Kurzbeschreibung: (amazon)


    Brillant und soghaft erzählt Maria Hyland die Geschichte ihrer
    rebellischen Heldin: Für ein Jahr geht Louise als Austauschschülerin in
    die USA, weg von der erdrückenden Enge der kleinen elterlichen Welt in
    Sydney. Sie lebt bei den perfekten Hardings, in Chicago ist alles neu
    für sie und eigentlich ein Traum. Nur ihr Zorn, der Stolz und die
    Verunsicherung sind noch immer da, und sie findet noch immer keinen
    Schlaf ...



    Über die Autorin: (piper-verlag)


    M. J. Hyland, 1968 in London als Tochter irischer Eltern geboren,
    studierte Jura und Englische Literaturwissenschaft in Melbourne und
    ging 2005 zurück nach Großbritannien. »Die Liste der Lügen«, nach
    »Schlaflos« ihr zweiter Roman, wurde mit dem Encore Prize 2007 sowie
    mit dem Hawthornden Prize 2007 ausgezeichnet. Außerdem stand der Roman
    auf der Shortlist des renommierten Booker Prize, wurde sowohl für den
    Commonwealth Writers’ Prize als auch für den Orange Prize nominiert und
    in über 18 Sprachen übersetzt.



    Inhalt und meine Meinung:


    Die Geschichte spielt in der Gegenwart und wird aus der Perspektive der 16-jährigen Lou erzählt. Sie geht für ein Jahr als Austauschschülerin nach Amerika; sie hofft, dort bleiben zu können, um somit nicht mehr zu ihrer Familie zurückkehren zu müssen. Ihre Familie, das sind ihre arbeitslosen Eltern und ihre zwei Schwestern, die ihr Leben nicht wirklich auf die Reihe bekommen und für die Lou nur da ist, um sie zu fertig zu machen und zu schlagen. Man erfährt dies immer wieder durch Erinnerungen Lou's.


    Ihre Austauschfamilie, Margret und Henry Harding, sind die scheinbar perfekte amerikanische Familie. Sie haben zwei Kinder, den 15-jährigen James und die 13-jährige Bridget, wohnen in einem großen Haus und ihr Leben ist durchgeplant mit Arbeit und Aktivitäten der Kinder.
    Lou scheint dort nicht so richtig reinzupassen, sie bemüht sich zwar, aber an ihrer Art zu denken und ihrem Unvermögen, zwischenmenschlich zu agieren merkt man, dass sie eigentlich aus einer anderen Welt stammt, in der Familienleben und das Zusammensein mit Freunden nicht stattfindet. Lou ist hochbegabt und ein Mädchen mit einem ziemlichen Problem. Eigentlich möchte sie nur wie eine Tochter geliebt und umsorgt werden, möchte sein, wie die anderen Mädchen, die sie an der High School kennen lernt.


    Aufgrund ihres Gefühls, fehl am Platz zu sein und ihrer ständigen Anstrengung, alles richtig zu machen und das Richtige zu sachen, ist sie sehr nervös, was sich in fast allen interaktionen mit ihren Gastfamilie und anderen Personen zeigt. Sie versucht, dieser Nervosität mit Alkohol beizukommen und wird nach und nach abhänger nach diesem Gefühl, dass ihr der Alkohol bereitet.
    Schließlich eskaliert das Ganze und sie wird in ein "Heim" gebracht, dass extra für Austauschschüler da ist, die diverse Probleme haben (Gewalttätigkeit, Drogenmissbrauch während des Austauschjahres). Dort gibt es Betreuer, Berater und Psychiater, die die Jugendlichen rehabilitieren sollen.


    Lou soll die Möglichkeit bekommen, nochmals bei ihrer Gastfamilie zu leben, aber wird sie das schaffen?



    Ich habe das Buch heute Nacht in einem Rutsch ausgelesen. Es hat einen angenehmen Schreibstil und die Autorin versteht es sehr gut, dem Leser Lou's Gefühle und Gedanken nahe zu bringen. Es gibt Handlungen, die einem seltsamen vorkommen, aber in das ganze Gefüge passen.
    Lou ist mir sehr sympathisch und weckt auch Mitleid in mir. Man wünscht ihr im Laufe der Geschichte immer mehr, dass sich für sie alles zum Guten wendet.
    Das Ende ist offen gehalten, was sehr zum Nachdenken anregt. Überhaupt hat das Buch ungefähr ab dem letzten Drittel eine stärkere Wirkung als am Anfang.
    Ich werde die Augen offenhalten nach weiteren Büchern der Autorin.


    4ratten