Lars Lindigkeit - Der Glücksdiabetiker

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    Paul hat es mal wieder geschafft, er hat seine Freundin Sonja vergrault. Und zwar so richtig. Dummerweise stellt er fest, dass er Glücksdiabetiker ist, er kann kein Glück verwerten. Dafür braucht er Glücksinsulin, sein ganz persönliches, was ja nur Sonja sein kann. Er muss sie überzeugen, zurück zu kommen. Was nach DEM Brief gar nicht so leicht sein wird. Also schreibt er ihr ein Lied. Als er und sein Freund Axel damit tatsächlich einen Talentwettbewerb gewinnen, nimmt das Grauen seinen Lauf. Sie geraten in die Mühlen der Popindustrie. Doch was nimmt man nicht alles auf sich, um die Frau seines Herzens davon zu überzeugen, dass man noch eine Chance verdient hat. Ob er sie bekommt?


    Um ehrlich zu sein, bin ich recht skeptisch an das Buch herangegangen. Wenn Humor drauf steht mag der zwar auch drin stecken, trifft aber nicht immer ganz meinen eigenen Humor. Die ersten Seiten kamen mir dann auch eher wie ein Gagfeuerwerk vor, immer einer nach dem anderen. Doch dann kam die Geschichte selbst in Schwung, ich erwischte mich immer öfter bei einem breiten Grinsen und gegen Ende auch mal dem ein oder anderen lauten Lachen. Ich hatte mich jedes Mal darauf gefreut, wenn ich endlich weiter lesen konnte. Weil dieses Buch einfach gut tut.


    Großartig waren die Beschreibungen, wie Paul und Axel zum One Hit Wonder und Sommerhit gepuscht werden, wo sie selbst doch ihr Lied gar nicht mehr freiwillig hören würden, nachdem ein Musikproduzent es „überarbeitet“ hatte. Sie sollen am Ballermann auftreten, vor den ganzen besoffenen und verblödeten Malletouris? Aber ihr Produzent, der ja immerhin Chief Creative Double Executive Consulting Senior Manager ist, wird schon wissen, was das Beste für sie ist. Zynische Kommentare zu ihrer eigenen Karriere liest man so einige.


    Zwischendurch hat es mich ein wenig an die Bücher von Tommy Jaud erinnert. Wer dessen Werke gerne liest, wird hiermit auch seinen Spaß haben. Aber wo Jaud mehr auf Humor setzt, gibt es hier auch ein paar Gefühle zu entdecken. Nicht übertrieben, nicht kitschig, einfach nur schön. Beim Zuschlagen des Buches blieb ein wohlig warmes Gefühl des Glücks zurück. Eine kleine Dosis Glücksinsulin.



    4ratten