Chuck Palahniuk - Das Kainsmal

  • Hallo, ihr Lieben!


    Es war mal wieder an der Zeit. Ich sehnte mich nach durchgeknallten Geschichten voller Szenen, wo man sich nicht entscheiden kann, ob man fasziniert, entsetzt oder einfach geekelt ist, wo aus einer kleinen Geschichte etwas ganz Großes wird. Kurz: Ich brauchte einen neuen Chuck Palahniuk. Der Mann steht aus gutem Grund auf meiner Autobuy-Liste, denn auch diesmal hält er, was sein Name verspricht.


    Rant: The Oral Biography of Buster Casey


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    Kurzbeschreibung (von Amazon):
    "Ich schreibe Grimms Märchen für Ewachsene." Chuck Palahniuk in Der Standard


    Von einem, der auszog das Fürchten zu lernen: Seit seiner Kindheit fordert Buster "Rant" Casey den Tod heraus: Er macht Jagd auf Spinnen, Schlangen und Skorpione, um ihr Gift in seinem Körper zu spüren. Später schließt er sich einer Gruppe von Party-Crashern an - Leuten, die Verfolgungsjagden mit Autos veranstalten und dabei spektakuläre Unfälle provozieren. Hier scheint Rant seine Bestimmung gefunden zu haben, und bald eilt ihm der Ruf als "Engel den Todes" voraus ...Vom Autor des Kulterfolgs "Fight Club".


    Meine Meinung:
    Offenbar ist für Chuck Palahniuk die Erfolgsgarantie seiner Bücher nicht genug. Er wollte wohl etwas Neues probieren, sich selbst übertreffen. Daher diese "mündliche Biographie", in der nicht linear vom Autor oder auch dem Protagonisten erzählt wird. Stattdessen gibt es eine ganze Reihe von Charakteren, die Statements zur Hauptperson Rant Casey abgeben, Anekdoten erzählen oder ihre Meinung zur politischen Situation der Nation kundtun. Diese Besonderheit macht das Buch nicht nur äußerst kurzweilig und leicht zu lesen, weil jede Person meistens nur einen kurzen Absatz lang erzählt, sondern hat auch den besonderen Reiz, dass man mehr über diese scheinbar unwichtigen Menschen erfährt als man denken könnte. So sagt etwa nicht jeder immer die Wahrheit oder zwei Personen widersprechen sich in ihren Aussagen. Dabei wird nichts wirklich klar erklärt, der Leser hat die Möglichkeit, selbst zu grübeln und der Aha-Effekt am Ende ist daher umso befriedigender. :breitgrins:


    Zum Inhalt will ich nicht zu viel verraten, daher nur so viel: Palahniuk hat dieses Buch wieder mit unheimlich viel interessanten Dingen vollgestopft. Das Entdecken neuer Subkulturen, seien sie real oder erfunden, viele, viele Informationen über Krankheiten und wie sie übertragen werden, sogar eine dystopische Welt hat er diesmal erfunden. Und - genau wie wir es von diesem Autor gewohnt sind - diese Welt scheint eine gar nicht so abwegige Möglichkeit zu sein, wie unsere Welt tatsächlich aussehen könnte.
    Das alles wird aber mehr zwischen den Zeilen vermittelt. Viele Dinge erklären sich im Laufe des Buches von selbst, andere werden kurz von Charakteren beleuchtet - so etwa, warum bei jeder erzählenden Person nicht nur der Beruf, sondern auch eine Sonne oder ein Mond in Klammer neben dem Namen steht. Darüber habe ich lange gegrübelt und keine Erklärung gefunden. Keine Sorge, auch das wird aufgeklärt.


    Im Großen und Ganzen ist dieses wohl eines von Chucks besten Büchern. Es ist weit weniger ekelerregend als so manch anderes, dafür aber auf andere Art und Weise schockierend. Mir hat besonders das Ende gefallen und wie schön alles sich ineinanderfügt. Da hat man das Gefühl, der Autor hat sich Mühe gemacht, seine fiktive mündliche Biographie ordentlich durchzudenken und damit seinen Lesern 300 Seiten pures Vergnügen zu bereiten. Da bleibt mir nur zu sagen: Danke Chuck! :daumen:


    5ratten


    Liebe Grüße,
    Wendy

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