James Matthew Barrie - Peter Pan

Es gibt 42 Antworten in diesem Thema, welches 10.538 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Breña.

  • Peter Pan ist so ein Buch, das man nicht gelesen haben muss um den Inhalt zu kennen, da es fest in der (Pop)-Kultur verankert ist. Nahezu jeder kennt den Jungen, der nie erwachsen wird, und seine Begleiterin Tinkerbell, seinen Erzfeind Hook und seine Freunde, begonnen bei Wendy und ihren Brüdern bis zu den Lost Boys. Und wie das so ist, wurde die eigentliche Geschichte mit jeder Nacherzählung und Referenz verändert, wurden andere Schwerpunkte gesetzt, Details ergänzt oder weggelassen. Und als ich nun das Original gelesen habe, war ich wieder mal erstaunt, welches Eigenleben eine Geschichte entwickeln kann.


    Achtung, die nächsten Passagen enthalten eventuell Spoiler, da ich meine Meinung (oder Interpretation mancher Aspekte) nicht anders ausdrücken kann. Und, naja, es ist halt nicht alles bereits bekannt. ;)



    Leider sind die "fantastischen Erlebnisse" für mich mehr und mehr in den Hintergrund getreten. Zum einen lag es vermutlich daran, dass die Handlung wenig Neues bereit hielt und die Geschichte als solche mir schon bekannt war. Zum anderen schienen mir jedoch auch Passagen, die ich noch nicht kannte, nur bedingt spannend. Und manche Details waren entweder albern (die "Nanny") oder konfus. Zwischen all dem, was mich nicht überzeugen konnte, habe ich jedoch auch ein paar Perlen gefunden. Das Konzept der Insel Neverland, die für alle Kinder ähnlich, aber dennoch individuell ist, zum Beispiel. Oder die Tatsache, dass Feen sterben, wenn man nicht mehr an sie glaubt, jedoch bei jedem ersten Lachen eines Kindes eine neue Fee entsteht.

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Ich frage mich auch, wie Kinder dies alles aufnehmen und ob sie es überhaupt wahrnehmen, was ich die ganze Zeit zerdacht habe.

    Kinder werden vieles vordergründiger betrachten und sich hauptsächlich von der Geschichte unterhalten lassen.


    Zumindest ging es mir als Kind häufig so. Brutalitäten in Märchen habe ich mir nie zu Herzen genommen, sofern keine fiesen Details geschildert wurden und auch merkwürdige Verhältnisse zwischen den Personen habe ich einfach so hingenommen und selten hinterfragt. Das kam erst später.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Kinder werden vieles vordergründiger betrachten und sich hauptsächlich von der Geschichte unterhalten lassen.

    So wird es vermutlich sein. Ich kann mich auch grob daran erinnern, dass ich in Kinderbüchern später plötzlich andere Aspekte entdeckt habe (Ja, ich war nicht "zu cool" um zwischendurch ein altes Buch zu entstauben und "kurz" zu lesen), die mich überrascht haben. Ganz zu schweigen davon, was mir jetzt auffällt. ;)


    Vielleicht fiel es mir besonders schwer, das bei Peter Pan einzuschätzen, weil ich nicht sicher war, für welche Altersgruppe die Geschichte gedacht ist. Ich habe ein wenig gestöbert: Die Empfehlungen des Lesealters reichen von vier bis vierzehn, teilweise wird auch eine sehr große Spanne angegeben. Mit fünf nimmt man die Geschichte natürlich anders wahr als mit zwölf, das hat mir jetzt also auch nicht geholfen...


    Auf jeden Fall beschäftigt mich dann Buch nachhaltig. ^^

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges