Danielle Trussoni - Angelus

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  • Da ist die endlich, meine Rezi zu Angelus :rollen:


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    Danielle Trussoni - Angelus


    Originalquelle der Rezension auf hier auf www.media-mania.de


    Inhalt
    Der neue Trend paranormaler Romane bringt neben unzähligen Vampir-Titeln nun auch immer häufiger Bücher, in denen Engel eine Rolle spielen, auf den Markt - wobei die Engel in "Angelus" eigentlich gar nicht im Vordergrund stehen, sondern die von ihnen mit Menschen gezeugten Cherubim.


    Der junge Kunsthistoriker und Maler Verlaine erhält von Percival Grigori den Auftrag Material über Zusammenhänge zwischen Abigail Rockefeller und dem Kloster der Heiligen Rosa in New York ausfindig zu machen. Verlaine ahnt nicht, dass sein Auftraggeber einer der mächtigsten Cherubim-Familien angehört und mit seinen mehr als 200 Jahren in der Blüte seiner Jahre steht. Das Erbe der Cherubim hat sich in den Tausenden Jahren ihrer Herrschaft auf der Erde immer mehr mit dem der Menschen verwässert. Es kam zu unheilbaren Krankheiten, die wie bei Percival Grigori zum Absterben der Flügel, zum Zerfall des Körpers und schließlich zum Tod führen. Die Cherubim hoffen aber auf ein Heilmittel: ein himmlisches Musikinstrument - eine Leier. Diese soll sich seit alten Zeiten in einer Höhle befunden haben, in der die gefallenen Engel nach der großen Schlacht im Himmel verbannt worden sein sollen. Die Leier wurde im 20. Jahrhundert geborgen und die Cherubim haben die Spuren bis zum Kloster der Heiligen Rosa und der verstorbenen Agibail Rockefeller verfolgt.


    Im Kloster der Heiligen Rosa lebt die junge Nonne Evangeline. Aufgrund der großen Engelsammlung des Klosters zieht es immer wieder Sammler und kuriose Gestalten an - das Kloster aber ist nicht öffentlich zugänglich. Nicht schlecht staunt daher Evangeline, als plötzlich der Autor eines Schreibens, der um die Erlaubnis das Kloster zu besuchen bat, in der klostereigenen Bibliothek vor ihr steht und sie nach Briefen von Abigail Rockefeller fragt. Gerade hatte sie einen von diesen merkwürdigen Briefen im Archiv entdeckt ...


    Rezension
    Der Roman ist in drei "Sphären" unterteilt. Im ersten konzentriert sich die Handlung auf die Familie Grigori, die Nonne Evangeline und den von Grigori angeheuerten Verlaine. Zu Beginn kann das Buch fesseln, der Leser ist interessiert an dem erfrischend neuen Thema - wer oder was sind die Cherubim, wie leben diese, welche Einflüsse hatten sie auf die Menschheit, an welcher Krankheit leidet Percival Grigori? Schnell stellen sich die Cherubim als machthungrige, über Leichen gehende, bösartige Kreaturen heraus, die die Menschen schon seit Jahrtausenden unterjochen - mal mehr, mal weniger offensichtlich.
    Evangeline ist ein interessanter Charakter, auch wenn es einen wundern kann, warum sie die einzige Nonne im Kloster ist, die sich der modernen Welt nicht verschließt. Dass Nonnen viel aktiver an dem Leben außerhalb des Gottesdienstes teilnehmen, ist kein Geheimnis. Das in diesem Buch propagierte Nonnenbild ist schlichtweg angestaubt, klischeebelastet und nicht zeitgemäß.


    Im zweiten Teil erfährt der Leser die Geschichte über die Expedition zur Bergung der Leier, Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts. Dieser Teil ist gespickt von pseudowissenschaftlichen Beschreibungen, was die Spannung, die anfangs so gut aufgebaut wurde, jäh in den Abgrund reißt. Die Rolle der jungen Evangeline wurde kurzerhand mit der von Celestine ersetzt, die heute im Kloster der Heiligen Rosa ihren Lebensabend verbringt, damals aber als junge Studentin der Angelologie an der Expedition teilnahm. Viel zu häufig enthält der Text an Vorträge erinnernde Passagen, die die Theorien der Angelologen und Musikologen ausbreiten.


    Die dritte "Sphäre" bringt die Handlung dann wieder ins heutige New York zurück, was aber leider die sich mittlerweile breitgemachte Langeweile nicht mehr vertreiben kann. Die Geschichte beginnt immer mehr konstruiert zu wirken. Zu viele Zufälle führen dazu, dass Evangeline auf weitere Spuren trifft. Ein sehr großes Manko ist außerdem, dass die agierenden Figuren immer dümmlicher wirken. Die Lösungen für die konstruierten Rätsel sind meist so offensichtlich und auch die nächsten Handlungsschritte bis hin zum Ende des Romans sind für den Leser so leicht ersichtlich, dass man sich fragen mag, warum die Protagonisten denn eigentlich so langsam und träge sind. Es fühlt sich ein wenig so an wie in einem Gruselfilm, in dem die Hauptdarsteller unbedingt allein und im Dunkeln schaurigen Geräuschen nachforschen müssen, obwohl ihnen klar sein müsste, dass sie damit zum Opfer werden. Aber da macht es zumindest Spaß, das mit anzusehen. In diesem Roman ist dies nicht so, es strengt zum Ende nur noch an, man möchte endlich fertig werden. Obwohl der Handlungsstrang im Buch abgeschlossen wurde, lässt das Ende (leider) alles für eine Fortsetzung offen.


    Wer seit jeher ein großes Interesse an Engeln und deren Nachkommen hat, wird an diesem Buch nicht vorbeikommen, allen anderen sollte, wenn es denn unbedingt dieser Roman sein soll, besser das Hörbuch empfohlen werden. Durch die starke Kürzung kommt dies hoffentlich nicht mehr mit ganz so vielen "wissenschaftlichen" Details daher.


    2ratten

  • Danke für die Rezi!
    Hm, dann überlege ich es mir noch einmal mit dem Kauf - von der Beschreibung her hätte es mich vielleicht interessiert. Außerdem ist das Cover sehr schön - aber das ist nun mal nicht alles bei einem Buch.


    Grüße von Annabas :winken:

  • Ich danke auch vielmals für die Rezi! Ich habe mir gerade letzte Woche überlegt das Buch zu kaufen... aber jetzt habe ich es mir doch anders überlegt. Ich kann nicht viel mit so wissenschaftlichen Textstellen anfangen. Ich werde wohl auch auf das Hörbuch umsteigen.

  • Zum Buch /Meine Meinung


    Ein schwarzer, mit weiß-silbernen Ornamenten und einem Siegelring verzierter Schutzumschlag, über den sich ein rot-glänzendes Band – könnte auch ein Tuch sein – schlängelt, schützt die gebundene Hardcoverausgabe. Sieht (für mich) spannend aus und wer den Klappentext liest, kann ebenfalls neugierig werden.


    Dementsprechend groß waren meine Erwartungen, mit denen ich an den Roman herangegangen bin. Die von Trussoni kunstvoll verwobenen Beschreibungen der Engel wie der Angelologen zogen mich anfangs in ihren Bann, verlangten dann aber zunehmend Durchhaltevermögen. Eine mehrmals gelesene Einstufung in das Genre Krimi/Thriller hat mich anfangs zudem etwas irritiert. Denn, obwohl Mord, Entführung und der Kampf ums Überleben thematisiert werden, passt Trussonis Roman für mich nicht in dieses Genre hinein und ich würde ihn eher im Fantasybereich ansiedeln. Doch zum eigentlichen Inhalt.


    Die Nephilim, aus der altisraelischen Mythologie als riesenhafte Mischlinge aus männlichen Götterwesen und Menschenfrauen bekannt, tauchten bereits in Texten aus dem Entstehungsprozess der Bibel auf. Obwohl die apokryphen Texte selbst nicht aufgenommen wurden, findet man die Erwähnung der Nephilim im ersten Buch Mose 6, 5. Sie sollen von großer Boshaftigkeit und die Vorfahren der Riesen der Vorzeit gewesen sein.


    Gemäß Trussonis Roman leben sie beispielsweise noch in New York mitten unter den Menschen, obwohl diese in den seltensten Fällen etwas davon ahnen. Sie wurden über die Jahrhunderte hinweg von Angelologen bekämpft, weil sie für das Böse in dieser Welt stehen. Und sie wollen unbedingt in den Besitz eines göttlichen Instruments kommen. Einer Leier, die die Welt für immer ins Verderben stürzen könnte, sollte sie in die falschen Hände geraten. Aus diesem Grund sind auch die Angelologen hinter dem Instrument her. Doch genau genommen weiß von den Nephilim weder jemand, wie besagte Leier wirklich funktioniert, noch wo sie gerade ist. Nur so viel ist bekannt: Abgesehen davon, dass sie denjenigen, der sie betrachtet, in ihren Bann zieht, kann sie die im Laufe der Zeit durch ihre Vermischung mit den Menschen degenerierten Nephilim heilen. Es gibt beziehungsweise gab mehrere göttliche Instrumente, doch diese eine Leier ist es, die ein mitleidiger Erzengel den ins Innere der Erde verbannten, verdammten und gestürzten Engeln (den Vätern der Nephilim) gebracht hat.


    Die Nonne Evangeline, deren Mutter und Großmutter bereits als Angelologen tätig waren, wird durch eine einfache Anfrage mit der Bitte um Einsicht ins Klosterarchiv in diesen jahrhundertealten Kampf hineingezogen und erfährt stückchenweise Dinge, die bis dahin unvorstellbar für sie waren. Dinge, die ihr peu au peu offenbaren, dass sie weit mehr ist als eine bloße Nonne, die ihr Leben ihrem Gott und dem Kloster gewidmet hat. Ebenfalls ohne sein bewusstes Zutun wird der junge Collegedozent Verlaine, der sich nebenbei mit Beratertätigkeiten über Wasser hält und schwarz für Auktionshäuser tätig ist, in die Sache hineingezogen. Und da ist noch Percival Grigori, der Auftraggeber von Verlaine. Für Menschen ein reicher Geschäftsmann, doch in Wirklichkeit ein dem Tod geweihter Nephilim. Von seiner eigenen Familie wegen seiner krankheitsbedingten Schwäche verachtet, versucht er über Verlaine Informationen zu bekommen, die ihn letztlich zu der begehrten Leier führen sollen.


    Soweit so gut, die Idee klang (und klingt) faszinierend, keine Frage. Die Umsetzung ist jedoch etwas anderes.


    Das Buch selbst ist in drei Teile – Sphären genannt – gegliedert. Der Erste zog mich, wie eingangs erwähnt, in seinen Bann. Doch bereits darin stört eine stilistische Kleinigkeit. Durch die in Klammern geschriebenen Jahreszahlen wirken bestimmte Passagen wie ein Lexikaeintrag oder wie ein Auszug aus Archivunterlagen. Über dieses Manko hilft zu diesem Zeitpunkt jedoch noch der plakative Schreibstil der Autorin hinweg. Dieser führte dazu, dass ich mich rasch in die Umgebung der Geschichte einfinden konnte. Die Hauptfigur Evangeline kann trotz ihrer Zugehörigkeit zu der etwas angestaubt wirkenden Klostergemeinschaft, durchaus als modern bezeichnet werden. Allerdings scheint sie die Einzige zu sein, die so zeitgemäß ist.


    Mit Beginn des zweiten Teils versiegte die anfängliche Begeisterung jedoch rasch. Dieser Abschnitt der Geschichte zieht sich zu sehr in die Länge. Das dürfte daran liegen, dass sich diverse nur leicht variierte thematische Wiederholungen darin finden. Erschwerend tauchen gewisse Bezeichnungen (Angelologen und Liebe betreffend) mit geradezu penetranter Regelmäßigkeit auf und der bisherige, positiv-plakative Stil bekommt einen künstlich hervorgerufenen, gefühlsbeladenen, ja überladenen Touch. Evangeline, Verlaine und Percival werden nahezu durch die sterbenskranke Nonne Celestine verdrängt. Diese erzählt Evangeline rückblickend vom Europa des 2. Weltkriegs und einer Expedition (die zu konkreteren Hinweisen auf den Aufenthaltsort der Leier und dem eigentlichen Fund beziehungsweise deren Sicherstellung führte). Leider liest sich Celestines Erzählung wie ein abgewandelter Vortragstext. Ihre vermeintlich „tiefe“ Liebe zu einer Studienkollegin oder auch ihren Professoren, ihre Überzeugung für die Sache an sich; all das straft sich selbst Lüge, durch ihr Verhalten und Denken. Sympathie oder Verständnis kam bei mir weder für Celestine noch für die erzählerisch heraufbeschworenen Angelologen auf. Vielmehr stellte sich frühzeitig die Frage, ob es nicht besser wäre, wenn diese einfach die Finger von allem gelassen hätten. Zu offensichtlich wissen die Nephilim selbst gar nicht, wo sie suchen sollen. Sie heften sich einfach an die Fersen der Angelologen.


    Im zweiten Teil kristallisiert sich auch zunehmend heraus, wie Evangelines Familie (Mutter, Großmutter und ihr inzwischen verstorbener Vater) in die Sache verstrickt ist. Auch dieser Part der Geschichte fordert dem Leser einiges an Durchhaltevermögen ab. Bis es soweit ist, muss Evangeline eine Art Puzzle lösen, welches ihre Großmutter initiiert hat. Dies hat mich ganz für sich allein genommen fast dazu gebracht hat, das Buch beiseitezulegen. Die Logik der anscheinend immensen Dringlichkeit der Sicherstellung der Leier verpufft angesichts der beschriebenen Inszenierungen. Obwohl auch dieser Buchteil durchaus eine eigene Faszination haben mag, empfand ich den Wechsel zu abrupt, zu unpassend und einfach zu langatmig.


    Der dritte Teil bringt Trussonis LeserInnen dann wieder in die Jetztzeit. In den noch immer anhaltenden Versuch der Nephilim in den Besitz der Leier zu kommen und in Evangelines und Verlaines Versuch, genau das zu verhindern. Was nur zu gelingen scheint, wenn sie die einzelnen Teile der im Zweiten Weltkrieg in die Staaten verbrachten Leier wiederfinden. Auch diese Suche gestaltete sich für mich eher wie eine schlecht organisierte Schnitzeljagd. In diesem Teil wird Evangelines Geheimnis und ihre Verbindung zu dem sterbenskranken Nephilim Percival Grigori gelüftet. Zumindest für die, die es noch nicht geahnt haben.


    Ich kann weder sagen, dass Trussonis Schreibstil mich absolut begeistert noch völlig abgeschreckt hat. Nur dass ich stellenweise fast dachte, zwei verschiedene Autoren hätten an diesem Roman mitgewirkt. Der ist nicht wirklich schlecht, wirklich gut jedoch auch nicht. Das Verhältnis des ersten und dritten Teils zu Teil zwei ist wenig ausgewogen, die Übergänge zu wenig fließend. Das mürbe machende Versteckspiel um die Leier ist von so vielen kompliziert wirkenden und sich dann doch einfach schrecklich leicht lösenden Zufällen gespickt, dass die im zweiten Teil abrupt verlustig gegangene Spannung in dritten Teil nicht mehr aufkommen kann. Der Schluss birgt, obwohl gut angedacht, auch keine Überraschung, da sich bereits lange zuvor eine zunehmende Vorhersehbarkeit der Handlung eingeschlichen hat. Endet die Geschichte nach 600 Seiten? Nein, nicht wirklich. Sie deutet fast schon auf einen Folgeband hin.


    Fazit


    Alttestamentarische Engelszuordnungen nehmen leider die Spannung, obwohl sie durchaus interessant sind. Mir wurde beim Lesen wieder einmal bewusst, das die Begriffe Gut und Böse lediglich eine willkürlich getroffene Definition von Menschen darstellen. Mord bleibt Mord, ob er nun von den „bösen“ Engeln oder von den „guten“ Angelologen begangen wird. Ich habe mir nach dem, was ich im Vorfeld gelesen hatte, mehr von dem Roman versprochen und würde auf einer Skala von 1 bis 5 Punkten allenfalls 3 Punkte vergeben.


    Copyright © 2011 by Antje Jürgens
    3ratten

    Man sagt, dass die Welt ohne Fantasie ein trostloser Ort wäre.<br />Doch was wäre die Fantasie ohne Worte? Sie sind die Flügel, auf denen Fantasien in die ganze Welt gelangen können.

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    Die junge Nonne Evangeline lebt seit ihrem dreizehnten Lebensjahr im Kloster der heiligen Rosa. Als ihre Mutter in ihrer frühen Kindheit verschwand, emigrierte ihr Vater mit ihr aus Europa nach New York. Ein paar Jahre später gab er sie in die Obhut der Nonnen. Mittlerweile war er verstorben. Damit ist sie allein auf der Welt, denn ob ihre Großmutter Gabriella noch lebt, weiß Evangeline nicht.


    Ihr beschauliches Leben ändert sich schlagartig, als der Kunstsammlers Verlaine im Auftrag des reichen Exzentrikers Percival Grigori im Kloster anfragt, ob er Einsicht im Briefwechsel von Abigail Rockefeller mit der verstorbenen Äbtissin Innocenta nehmen könnte. Plötzlich steckt sie mitten in einer Welt, die sich unbemerkt von der Menschheit in einem geheimen Krieg zwischen Nephilim und einer Gesellschaft von Engelsjägern befindet.


    Wäre es doch ein Nackenbeißer gewesen, wie Valentine anhand des Covers gehofft und ich bis zu einem Grad befürchtet hatte. Wieviel Spaß hätte ich an mehr oder weniger geglückten erotischen Szenen zwischen den Protagonisten haben können?! Dem war leider nicht so. Trussonis erster Band der Angelology-Serie war nicht nur ein richtiger Buchflop sondern ein echtes Ärgernis. Das hat mehrere Gründe, auf die ich mehr oder weniger ausführlich eingehen möchte. Vieles werde ich hinter Spoilern verstecken, um etwaigen Mutigen, die den Roman trotzdem noch lesen wollen, nicht zu viel vom Inhalt zu verraten.


    Zum ersten war die Handlung absurd abstrus. Sie steckt voller Logikfehlern und wurde langatmig erzählt. Manche Erklärungen wurden sehr oberflächlich abgehandelt und ergaben bei näherer Betrachtung keinen Sinn. Plottwists, die überraschen sollten, waren vorhersehbar und leicht zu enttarnen. Über all das kann hinweg gesehen werden, denn nicht jeder Roman trifft die Erwartungen und Vorstellungen der Lesenden. Dafür sind Geschmäcker zum Glück zu verschieden.



    Eine Erklärung, wie dieser Krieg zwischen den bösen Nephilim und den guten Angelologen vor der gesamten Menschheit geheim bleiben konnte, bleibt Trussoni schuldig. Auch wie die Menschheit keine Ahnung von den Nephilim haben konnte, wird nicht befriedigend erklärt. Immerhin leben diese mehrere hundert Jahre, versklaven die Menschen und sie hatten alle Herrscherhäuser Europas infiltriert. Na ja, man sollte vielleicht nicht zu viel nachdenken, sonst bekommt man davon noch Hirnsausen.


    Zumindest hat es Trussoni geschafft, deutlich zu beschreiben, wie bösartig und gefährlich diese Nephilim sind. Sie gehen über Leichen, sind kaltherzig und nur auf den eigenen Vorteil bedacht. Sie sind also wirklich böse und zwar so richtig.


    Die Lichtgestalten in der Geschichte sind damit die Angelologen, jene Geheimgesellschaft, die seit 1000en von Jahren versucht, die Nephilim auszurotten und die Menschheit vor ihnen zu retten. Blöd, dass es sich dabei dabei auch nur um eine fanatische Sekte handelt, die ebenfalls über Leichen geht und ohne mit der Wimper zu zucken im Namen des Guten andere Menschen (Verräter!!!!!) und Nephilim foltert und/oder tötet.


    *TRIGGERWARNUNG* Im Spoiler wird unter anderem auf sexuellem Missbrauchs einer Minderjährigen eingegangen.


    Es gäbe einige Minuspunkte mehr, auf die ich hier eingehen könnte, aber das erspare ich mir. Die Fortsetzung kann mir gestohlen bleiben, daran habe ich absolut kein Interesse.


    :flop:

  • Aeria: Nach Spoiler Nummer zwei war der Roman bei mir unten durch.


  • Ich überlege schon die ganze Zeit, wie ich darauf gekommen bin, dass das Buch so schlecht ist. Ich dachte, das hätte hier mal jemand verrissen, aber offenbar ja nicht :gruebel:


    Vielleicht habe ich einfach nur ein gutes Bullshit-Radar :lachen:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen