Lori Handeland - Glut

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    Die Phoenix-Chroniken, Teil 2




    Verlag: Lyx
    ISBN: 978-3-8025-8235-6
    Seiten: 336
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 12,95
    ET: 03.2010


    Elizabeth Phoenix gehört zu den wenigen Geschöpfen auf Erden, die die Fähigkeit besitzen, gegen die Mächte der Finsternis zu kämpfen. Schon einmal ist es ihr gelungen, den Jüngsten Tag zu verhindern, doch jetzt droht neue Gefahr: Eine Hexe der Navajo hat es auf Liz’ Leben abgesehen. Liz bittet ihren Ex-Geliebten Jimmy Sanducci um Hilfe, für den sie insgeheim immer noch tiefe Gefühle hegt. Liebend gerne würde sie ihrem Verlangen nachgeben, doch gleichzeitig ist die ganze Welt vom Untergang bedroht …


    Meine Rezension


    „Glut“ ist der zweite Teil der Phoenix-Chroniken, den ich voller Vorfreude erwartet und gleich nach Erscheinen verschlungen habe. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, da sich Lori Handeland im Vergleich zum ersten Band, „Asche“, deutlich gesteigert hat.


    Ist die Werwolf-Reihe von Lori Handeland eher der Romantic Fantasy zuzuordnen, sind die Phoenix-Chroniken, wenn auch nicht frei von erotischen Szenen, eher der Urban Fantasy zuzuschreiben. Leser, die auf der Suche nach einer romantischen, fantastischen Liebesgeschichte sind, werden hiermit nicht glücklich werden, das gleich vorweg.


    Wer die Werwolf-Reihe der Autorin kennt, wird zunächst von dem gänzlich anderen Stil ein wenig überrascht sein. Gerade im ersten Teil, „Asche“, war er doch arg gewöhnungsbedürftig und war mir persönlich zu kindlich, wobei ich einräumen muss, dass er sich zum Ende durchaus verbessert hat. In „Glut“ ist mir der Unterschied nicht mehr ganz so gravierend aufgefallen, da das Buch stilistisch so beginnt, wie „Asche“ geendet hat: runder, ausgewogener und durchaus erwachsen. Stellenweise ist mir die Sprache ein wenig zu flapsig und umgangssprachlich, manchmal wirkt es zu sehr gewollt und passt dadurch hin und wieder nicht richtig in die Szenen.


    Die Handlung ist gut nachvollziehbar und auch meist in sich schlüssig, wenn ich auch nicht immer Liz’ Handlungsweise verstehen konnte. Da es aber zu der Figur passt und sie damit interessanter und wenig kalkulierbar macht, konnte ich damit sehr gut leben. Ein wenig musste ich in meinen Erinnerungen an „Asche“ wühlen, um mit der Handlung mitzukommen, da die Autorin mit Infos aus „Asche“ sehr sparsam umgeht. Wenn sie des Lesers Erinnerungen aufzufrischen versucht, geschieht das ausschließlich äußerst knapp und kaum ausreichend. Wer Interesse an dieser Serie hat, sollte also unbedingt mit „Asche“ beginnen!
    Ansonsten ist die Handlung durchaus spannend und fesselnd und hat – wie in „Asche“ – wunderbar neue Ideen, die das Lesen unheimlich kurzweilig gestalten. Allerdings ist das Buch ruhiger, weniger rasant als der erste Teil der Serie. Langeweile kam aber dennoch nicht auf, da es der Autorin gelungen ist, auch ruhigere Szenen spannend, unheimlich oder mysteriös zu verpacken. Interessant finde ich an dieser Serie, dass es zwar eindeutig um den letzten Kampf zwischen Gut und Böse geht, man aber dabei schwer durchschauen kann, wer eigentlich für welche Seite einsteht und wie die Protagonistin Liz Phoenix tatsächlich damit verbunden ist. Es scheint zwar so, dass sie die Anführerin der Guten ist, allerdings deutet einiges darauf hin, dass viel mehr dahinter steckt.
    Überzeugen konnte mich Lori Handeland vor allem mit ihren originellen, neuen Ideen, die sie auf interessante Weise miteinander verknüpft. Fantastische Elemente mischen sich mit paranormalen und die teils neu erschaffenen, überwiegend aber von der Autorin neu definierten, Kreaturen und Wesen geben der Handlung viel Originalität und sorgen für wahre Überraschungsmomente.Erfreulich erfrischend: In „Glut“ dosiert die Autorin die erotischen Szenen deutlich gekonnter und ist damit sparsamer umgegangen, so dass sie der Handlung dieses Mal förderlich sind.


    Neben bekannter Figuren aus „Asche“ trifft der Leser auch auf neue, interessante, teilweise geheimnisvolle Charaktere, die schwer durchschaubar sind. Generell traue ich, bis auf Liz’, irgendwie keinem richtig über den Weg, wenn ich auch zu gerne glauben möchte, dass Jimmy zu den Guten gehört, trotz seines Schicksals. Liz’ Verbündete werden auch im zweiten Teil der Phoenix-Chroniken nicht wesentlich durchschaubarer, so dass ich ihnen weiterhin eher misstrauisch gegenüber stehe. Das ist definitiv der Vielschichtigkeit der Figuren zuzuschreiben, was ich wirklich genieße. Kein Charakter ist wie der andere und die Hauptfiguren haben sich seit „Asche“ weiter entwickelt, haben mehr Tiefe und Konturen bekommen, bleiben aber zum Teil zwielichtige Gestalten. Stehen sie Liz wirklich zur Seite, weil sie an das Gute glauben und es verteidigen wollen, oder verfolgen sie doch ganz eigene, eigennützige Ziele? Diese Frage beantwortet sich auch am Ende des Romans nicht zufriedenstellend, so dass es für den dritten Teil der Chroniken, „Blut“ (erscheint im Dezember 2010), also in dieser Hinsicht spannend bleibt. Ein wenig schade fand ich, dass Jimmy wenig Raum in diesem Band einnimmt, zumal er in der Kurzbeschreibung so groß angekündigt wird.


    Fazit


    Es bleibt spannend in den Phoenix-Chroniken und dank der qualitativen Steigerung von „Glut“ kann man hoffen, dass die Autorin in „Blut“ über sich hinauswachsen wird und sowohl Plot, als auch Stil noch stimmiger und ausgewogener werden.


    Meine Bewertung


    4ratten

    Liebe Grüße<br />Melli