Rachel Hawthorne - Süßer Mond

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    Die dunklen Wächter, Teil 1




    Verlag: Goldmann
    ISBN: 978-3-442-47303-8
    Seiten: 256
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 7,95
    ET: 04.2010


    Kayla weiß nicht, warum sie immerzu an Lucas denken muss, er sie sogar bis in ihre Träume verfolgt. Seit sie ihm zum ersten Mal begegnet ist, will sie ihm nahe sein. Dabei ist er oft ziemlich abweisend. Er scheint ein Geheimnis zu haben, das er zu verbergen sucht. Sie selbst wollte sich in der Wildnis endlich ihren Ängsten stellen, die sie seit dem Tod ihrer Eltern lähmen. Aber dann trifft sie im Wald auf einen Wolf, dessen Augen ihr vertraut vorkommen, und plötzlich wird ihr einiges klar …


    Meine Rezension


    Angesprochen durch Cover und Klappentext, konnte ich „Süßer Mond“ von Rachel Hawthorne nicht lange widerstehen. Obwohl ich darauf vorbereitet war, dass das Buch nicht allzu umfangreich ist, war ich dann doch, als ich Satz und Schriftbild sah, ein wenig enttäuscht und muss sagen, das Prädikat „Roman“ könnte man auch durch „Längere Kurzgeschichte“ ersetzen. Ich freue mich, dass die Nachfolgebände augenscheinlich ein paar Seiten mehr haben werden und hoffe, dass dadurch auch Handlung und Figuren an Tiefe gewinnen.


    Auch wenn es an Sprache und Stil des Romans nichts auszusetzen gibt, fällt einem daran auch nichts Besonders ins Auge. Rachel Hawthorne schreibt flüssig, kratzt aber leider meist nur an der Oberfläche, und vermag mit ihren Beschreibungen nicht unbedingt zu verzaubern und den Leser in einer andere Welt zu entführen.


    Der Einstieg fällt leicht, leider schon zu leicht, da der Prolog einem eigentlich schon alles Wesentliche vorweg nimmt. Gleich nach den ersten Seiten glaubt man zu wissen, wie sich die Handlung in etwa zutragen wird und behält damit auch recht. Es gibt wenig überraschende Momente, das meiste ist absolut vorhersehbar und nimmt dem Leser damit jeglichen Raum für eigene Spekulationen, was der Spannung folglich sehr abträglich ist.
    Insgesamt fehlt es der Handlung an Tiefe und die Autorin wäre gut daran beraten gewesen, ihren Plot mehr auszufeilen, ihn reifen zu lassen und sich für die Handlung mehr Raum zu nehmen. Die wichtigen Entwicklungen erfolgen Schlag auf Schlag. Zwar wirkt die Handlung dadurch auf den ersten Blick dynamisch und rasant, aber auf dem zweiten Blick fehlt es eindeutig an Atmosphäre. Auch an neuen Ideen mangelt es, auch wenn man bemerkt, dass die Autorin bemüht war, sich etwas eigenes einfallen zu lassen.Auch wenn die Liebesgeschichte ebenfalls nicht überrascht, war es aber genau sie, die mich letztendlich doch noch für das Buch einnehmen konnte. Zwar ist auch sie vorhersehbar und wenig überraschend, aber dank Lucas bekam sie tatsächlich einen romantischen Touch und ich habe jede seiner Szenen genossen.


    Die Figuren sind nur im ersten Moment vielschichtig, denn im Laufe der Handlung werden auch sie immer durchschaubarer, was ich wirklich schade finde. Rachel Hawthorne sollte deutlich mehr in ihre Charaktere investieren, ihnen mehr Lebendigkeit und Individualität verleihen. Kayla ist zwar ein sympathisches Mädchen und auch keine klassische Heldin, aber leider auch zu stereotyp, um zu überzeugen. Lucas ist zwar, wenn man genau hinsieht, auch dem Schema F entsprungen, aber in den Zügen, die ihm die Autorin verliehen hat, einfach zu süß, um ihn nicht zu mögen. Von der ersten Begegnung an, war ich wie Kayla von ihm fasziniert und ihm voll und ganz ergeben. Die Nebenfiguren sind in meiner Erinnerung bereits total verblasst. Einzig Lucas sticht noch heraus und Kayla hat zumindest das Potential, um noch ein gut ausgefeilter Charakter zu werden und ich hoffe sehr, dass die Autorin dies nutzen wird.


    Fazit


    Trotz großer Kritikpunkte ist „Süßer Mond“ eine sehr kurzweilige Unterhaltung und ich hatte dank des männlichen Protagonisten, Lucas, der für einiges entschädigt, meinen Spaß an der Lektüre. Ich habe das Buch in einem einzigen Rutsch durchgelesen und empfand das Buch insgesamt als köstlich, leichte Sommerlektüre ohne Anspruch für einen Nachmittag auf dem Balkon. Nicht mehr, aber auch nicht weniger und da es das Debüt der Autorin ist, werde ich ihr sicherlich eine zweite Chance geben und hoffe, dass sie sich weiterentwickeln kann.


    Meine Bewertung


    3ratten

    Liebe Grüße<br />Melli