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Enthalten sind 18 Kurzgeschichten des 1937 im Alter von nur 38 Jahren hingerichteten Autors, die 1927 unter dem Titel Mtnadzor erschienen waren, aber erst 2009 ins Englische übersetzt wurden. Bakunts (eigentlich Alexandr Stepani Thevosian) war auch Drehbuchautor und gehörte zusammen mit anderen armenischen Intellektuellen einer Gruppe politischer Aktivisten an.
Die Geschichten in diesem Band sind sehr stark vom armenischen Dorfleben geprägt, in das die kommunistische Partei nur langsam einsickert, in etlichen Erzählungen findet gar noch der Zar Erwähnung. Dafür spielt immer wieder der Erste Weltkrieg eine Rolle, denn die jungen Männer werden zum Militär eingezogen, ohne daß sie selbst oder sonst jemand im Dorf wirklich versteht, um was es eigentlich geht. Ansonsten lernt der Leser Dorfstreitigkeiten über Landstücke kennen, vieles über die Arbeit der Dorfhirten und das ärmliche, karge Leben insgesamt. Viel Raum nimmt vor allem die Beschreibung der Bergwelt ein, die Landschaft und ihre Flora und Fauna. Das ist zwar alles sehr hübsch, aber insgesamt dann doch ein bißchen wenig, um mir ob der Erzählungen mehr als ein müdes Schulterzucken zu entlocken. Die Personen handeln kaum, man kann oft nicht einmal sagen, daß ihnen etwas geschieht, sondern das Leben plätschert an ihnen vorbei wie der Inhalt am Leser.
Abgesehen von dieser inhaltlichen Schwäche hatte ich auch den Eindruck, daß die Übersetzung nicht gut gelungen ist und auch nicht von einem professionellen Übersetzer stammt. Das macht sich sowohl an der Wortwahl als auch an der Wortstellung sowie der Beziehung der Sätze zueinander fest. Hier hatte ich oft das Gefühl, daß die Sätze gar nicht recht zusammengehörten und etliche habe ich auch mehrfach lesen müssen, um mir die zusammengehörende Satzteile zu sortieren. Dadurch wurde das Lesevergnügen auch nicht gerade gesteigert, auch wenn das wohl eher nicht dem Autor anzulasten ist.
Schönen Gruß
Aldawen