[Ghana] Cofie Quaye – Murder in Kumasi

  • Inhalt: Sammy Hayford und sein Freund Willie machen nach ihrem Schulabschluß Urlaub in Kumasi. Eines Nachts wacht Sammy auf und hört einen merkwürdigen Schrei. Vom Balkon seines Hotelzimmers im sechsten Stock kann er noch eine schwarzgewandete Gestalt erkennen, die ein Messer bei sich hat. Dann ist die Gestalt verschwunden. Am nächsten Morgen berichtet er Willie davon, die beiden Jungs streifen über das Hotelgelände und finden in einer abgelegenen Hütte eine Frauenleiche. Sie informieren die Polizei, und sie werden vom Inspektor gewarnt, sich aus der Angelegenheit herauszuhalten, weil es gefährlich werden könnte, da mit Nana Owusu und George Mann, genannt Uncle, bekannte Schmuggler in die Angelegenheit verwickelt zu sein scheinen. Das hält Sammy und Willie natürlich nicht davon ab, auf weitere Faust Ermittlungen anzustellen. In Nana Owusus Anwesen findet Sammy tatsächlich Diamanten. Damit werden sie der Gang sehr lästig und man versucht alles, die beiden mundtot zu machen. Auch vor Entführung schreckt die Bande nicht zurück ...



    Meine Meinung: Nun ja, die äußere Aufmachung zeigte schon deutlich, daß hier das Niveau eines Groschenromas vorliegen würde, und genau das war es dann auch. Jedenfalls stelle ich mir diese Heftromane hierzulande genauso vor: unwahrscheinliche Story mit Superheld, der in kürzester Zeit die Arbeit der Polizei erledigt.


    Sammy denkt ständig und sehr angestrengt nach, was aber natürlich in bester Sherlock-Holmes-Manier zu den immer richtigen Ergebnissen führt. Darüber hinaus ist er auch noch ein begnadeter Boxer, so daß er sich selbst gegen hartgesottene Kriminelle erfolgreich und mit geringen eigenen Beeinträchtigungen zur Wehr setzen kann. Willie erfüllt eher die Rolle eines Gehilfen, weil er erstens Stichworte liefern darf und zweitens der bessere Autofahrer ist, womit sich seine Rolle auch schon fast erschöpft. Die ganze Geschichte wird in nicht einmal 24 Stunden abgehandelt, von dem Zeitpunkt, an dem Sammy den verdächtigen Schrei hört bis zum endgültigen Einsammeln der Verbrecher – denn über das Ende besteht von Beginn an natürlich überhaupt kein Zweifel.


    Und damit die Geschiche so funktioniert wie sie erzählt wird, müssen natürlich auch ein paar ziemlich unwahrscheinliche Dinge passieren. Daß Sammy von seinem Hotelbalkon, der wie gesagt im sechsten Stock liegt, mit einer Taschenlampe soviel Licht erzeugt, daß er mitten in der Nacht nicht nur einen Menschen unten im Hotelpark erkennt, sondern sogar die Waffe, die dieser in der Hand hält, hat mich dann schon den Kopf schütteln lassen. Und auch sonst wimmelt es von Zufälligkeiten, auskunftsbereiten Hotelangestellten etc. pp.


    Fazit: Muß man wirklich nicht lesen, aber um mal einen Blick auf diese Art „Verbrauchsliteratur“ aus einem afrikanischen Land zu werfen, war's dann gerade noch interessant genug, macht nur die Story um keinen Deut besser.


    2ratten (weil es zumindest ein paar ganz ordentliche Stellen mit guter Aktion gab)


    Schönen Gruß
    Aldawen