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Derzeit lese ich mit kleindodo "Pünktchen und Anton". Der angesprochene "altväterliche Ton" ist definitiv vorhanden. Kästner baut seine moralischen Belehrungen in kursiv hervorgehobenen "Nachdenkereien" (zum leichteren Überblättern, wie er im Vorwort schreibt) am Ende der jeweiligen Kapitel ein. Wobei ich es das nicht schlecht finde, da er einiges wieder ins rechte Licht rückt. Zum Beispiel gibt Anton Gottfried Klepperbein zwei Ohrfeigen - scheinbar mutig, weil Gottfried ist älter und größer als Anton. Kästner klärt die Kinder anschließend auf, dass Anton nicht mutig sondern wütend war. Die heroische Tat (er verteidigt Pünktchen) ist also keine.
Er ist auch bei Pünktchen und Anton sehr bissig. Besonders Frau Pogge kriegt regelmäßig ihr Fett weg.
[quote author=Erich Kästner - Pünktchen und Anton, Kapitel 2, Seite 21:]Nach dem Mittagessen kriegte Frau Direktor Pogge Migräne. Migräne sind Kopfschmerzen, auch wenn man keine hat.
[quote author=Erich Kästner - Pünktchen und Anton, Kapitel 5, Seite 53:]Die gnädige Frau lag noch im Schlafzimmer und vertrieb sich die Zeit mit Migräne.[/quote]
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Dieses Kinderbuch habe ich auch vor ein paar Jahren gelesen und habe eine ähnliche Meinung dazu. Wobei sich die Bissigkeit in Grenzen der eher allgemeinen Menschenbetrachtung hält.