[Krimi] Rita Falk - Winterkartoffelknödel

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    Rita Falk - Winterkartoffelknödel


    Inhalt:


    Franz Eberhofer, vor kurzem noch ein angesehener Kommissar bei der Münchner Polizei, wird strafversetzt – ausgerechnet in sein niederbayerisches Heimatdorf. Dort treiben ihn zwar erneut seine stocktaube Großmutter und sein Beatles hörender Vater in den Wahnsinn, doch ansonsten geht es in seinem Leben eher beschaulich zu. Bis eines Tages eine Reihe von seltsamen Unfällen die Idylle stört und seinen kriminalistischen Ehrgeiz weckt. Franz Eberhofer ermittelt in seinem ersten Fall und entlarvt die heile Welt der Dorfgemeinschaft als trügerisch. Der neue, humorvolle Regionalkrimi – gelesen von Christian Tramitz.


    Meine Meinung:


    Nun bin ich also unter die Hörbuch-Hörer gegangen - meine Lesezeit verringert sich von Tag zu Tag und deswegen die Idee, per Hörbuch nebenbei doch die eine oder andere Geschichte mitzunehmen. Mit entsprechend viel Skepsis hab ich daher den Startknopf dieses Oberbayern-Krimis gedrückt - und war am Ende der gut 300 Minuten restlos begeistert! Warum hab ich das nicht schon viel früher gemacht? :gruebel: :zwinker:


    Der Krimi ist ein Regionalkrimi, wie er mittlerweile zuhauf anzutreffen ist; eine typische ländliche Gegend, urige Figuren, die alle ein wenig überzeichnet sind, um regionale Besonderheiten herauszukehren, dörfliches Leben, das sich zumeist beim Metzger oder am Stammtisch abspielt. Dazu hat sich Rita Falk einen etwas vorhersehbaren Kriminalfall ausgedacht, in dem sich die bayerischen Gepflogenheiten und gezielte außerbayrische Einflüsse zu einer waschechten Räuberpistole entwickeln. Naja, ich wusste sehr schnell, was da gespielt wurde und lag auch mit meinen Vermutungen immer richtig. Dennoch hatte ich sehr viel Spaß an Franz Eberhofers Ermittlungen und, unvermeidbar, seinem sonderbaren Privatleben als Sohn, Enkel, Liebhaber und bester Kumpel. Das hat richtig viel Schmunzelpotential und mir ist der verschrobene Dorfpolizist mit seinem Schäferhund Ludwig im Laufe der Geschichte sehr ans Herz gewachsen.


    Die wahre Begeisterung am Hörbuchhören jedoch konnte der Vorleser Christian Tramitz in mir wecken; Christian Tramitz ist bekannt als Schauspieler und Kabarettist, die meisten kennen ihn wohl als "Ranger" aus "Der Schuh des Manitu". Sein bayerischer Dialekt hat mir unheimlich viel Spaß gemacht und da er sozusagen Muttersprachler ist, hat ihm dieser Part vermutlich keine große Mühe bereitet. Interessanter wird es da schon, wenn er zum Beispiel die Rumänin Roxana gibt, oder den Ossi-Klaus, oder die franko-kanadische Madame de Champ-Sonnleitner. Aber auch diese Passagen moduliert er souverän und bringt damit den perfekten Kontrast zum bayerischen Slang auf die Ohren. Nicht zu vergessen, auch eine Oma hat er im Reportoire, meine heimiche Lieblingsfigur!


    Für mich ist das der perfekte Kriminalroman für ein Hörbuch und ich kann mir kaum vorstellen, dass es noch mehr Spaß machen kann, das Buch zu lesen. Ich denke, dass auch Nichtbayern die Geschichte gut verstehen können und ihre Freude an diesem Hörbuch haben werden. Allerdings sollte man kein Problem mit einer manchmal doch etwas derben und rustikalen Sprache haben, das gehört hier einfach dazu.


    Übrigens ist schon ein weiterer Krimi mit Franz Eberhofer in Vorbereitung, der voraussichtlich im Frühjahr 2011 veröffentlicht wird: "Dampfnudelblues". :breitgrins:


    5ratten

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Ich habe das Buch auch gerade gehört und mich sehr amüsiert. Mir ging es zwar auch so, dass ich den Kriminalfall schnell durchschaut hatte und Eberhofer das ein oder andere Mal hätte schütteln können, um ihm das Brett vorm Kopf zu entfernen, aber gestört hat mich das nicht besonders. Ich hatte sowieso bald gemerkt, dass der Fall eher im Hintergrund lauft und dem Leben des Kommissars viel mehr Platz und Zeit eingeräumt wurde. Die Ermittlungen liefen dagegen eher "wie immer mal wieder zwischendurch" in größeren Zeitabständen ab, wenn ihm dann doch etwas seltsam vorkam. Aber das passte einfach so gut zu der dargestellten Figur, wie man sie hier kennengelernt hatte, so dass es auch einfach viel Spaß gemacht hat, ihn nur überall hin zu begleiten, ob nun mit der Oma in den Supermarkt, um Angebote abzugreifen oder dann doch mal wieder zu einem Verhör.


    Ganz toll fand ich den Sprecher Christian Tramitz. Er hat teilweise so richtig schon trocken Eberhofers Beobachtungen vorgetragen oder auch seine Aufregungen passend rübergebracht und natürlich immer mit richtigen Dialekt. Die Kombination von Inhalt, Wortwahl und Vortrag und die dabei entstandene Komik hat mich dann öfter auch mal laut auflachen lassen. Zum Glück habe ich das Buch nur daheim gehört und es war dann nur mein Mann, der anfangs etwas irritiert in den Raum kam. :breitgrins:


    Für eingefleischte Krimiliebhaber ist das Hörbuch wohl eher nichts, dafür hat der Krimi zu wenig Raum, aber wenn man den Krimi auch gerne als Beilage mag und sich ansonsten einfach ein bisschen amüsieren will, dann ist die Geschichte sicher geeignet. Und durch den Sprecher gewinnt das Buch auf jeden Fall, weshalb ich mir auch die anderen Teile nur als Hörbuch anhören und nicht lesen werde.


    4ratten

  • Das klingt gut, ich hab diesen Fall und auch den zweiten ja gelesen. Ich les es ja auch eher wegen der Figur als wegen den Fällen. Da ist selbst ein Kluftinger wahre Krimikunst dagegen ;) Aber das drumherum macht einfach viel Spaß, da legt man einfach die Prioritäten anders an. :)
    Christian Tramitz kann ich mir gut als Sprecher vorstellen. Da werd ich mal schauen ob es Band drei schon als Hörbuch gibt.


  • Da werd ich mal schauen ob es Band drei schon als Hörbuch gibt.


    Ja, gibt es: :smile:

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    Leider aber noch nicht bei meiner Onleihe. Da muss ich noch etwas warten, kommt aber bestimmt noch rein, denke ich. In der Zwischenzeit kann ich mir ja die weiteren Kluftinger leihen, die sind ja auch klasse als Hörbuch (zumindest die ersten beiden waren es). :breitgrins:

  • Echt die Kluftinger konnt ich mir gar nicht anhören,das musste ich abbrechen, wobei mein Problem wohl auch war das sich die beiden Autoren ständig ohne Grund abgewechselt haben... das hat mich in den Wahnsinn getrieben *g*
    von dem Allgäuerisch krieg ich aber auch sonst immer schnell die Krise (war aber auch mal mit jemandem aus dem Allgäu zusammen von daher könnte es auch damit zusammen hängen *gg*)


    Meine Bibliothek hat das Hörbuch auch schon. Leider noch nicht in der Onleihe. Ich hoff das ändert sich bald, denn das Hörbuch ist mir einfach zu oft vorbestellt. Das braucht ja dann ewig bis ich das mal hab... :rollen:


  • Echt die Kluftinger konnt ich mir gar nicht anhören,das musste ich abbrechen, wobei mein Problem wohl auch war das sich die beiden Autoren ständig ohne Grund abgewechselt haben... das hat mich in den Wahnsinn getrieben *g*


    Doch, die haben mir auch Spaß gemacht. Aber ich bin auch in keiner Weise vorbelastet, was den Dialekt betrifft. :zwinker:


    Ich höre ja gerade den Nachfolger von den Winterkartoffelknödeln und amüsiere mich gerade wieder sehr. Wenn man den Protagonist schon mal kennt, ist es jetzt natürlich noch lustiger. Ich könnte mich immer wegschmeißen, wenn er es mit seiner Oma hat. :breitgrins: Naja, und den Tramitz mag ich halt sowieso. Ich habe jetzt natürlich kein Vergleich zum Buch und wie der Kommissar dort auf mich gewirkt hätte, aber hier im Hörbuch gibt Tramitz dem Charakter schon eine spezielle Ausstrahlung. Ich seh ihn jedenfalls genau vor mir. :breitgrins:

  • Nachdem ich die Bücher von Rita Falk gelesen habe und von jedem einzelnen total begeistert war, hab ich jetzt angefangen, die Hörbücher zu hören. Die ersten beiden hab ich durch. Und ich bin ziemlich enttäuscht. Ich finde sie zu sehr gekürzt - die Oma, das Essen und auch viele kleine Gags, die mir im Gedächtnis geblieben sind, sind einfach weggelassen worden. Dadurch kommt das Feeling der Bücher einfach nicht rüber. Herr Tramitz liest wunderbar, da kann man gar nichts gegen sagen, aber ich finde, die Hörbücher können die kompletten Bücher einfach nicht ersetzen.

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.


  • ..., aber ich finde, die Hörbücher können die kompletten Bücher einfach nicht ersetzen.


    Ja, bei gekürzten Hörbüchern ist das natürlich immer schade, weshalb ich natürlich am liebsten ungekürzte höre. Und es gibt viele Bücher und auch bestimmte Autoren, die ich nur als Buch lesen will! Aber ich mache da eben Unterschiede. Es gibt auch genug Bücher für mich, die mir nicht soooo wichtig sind , die ich aber doch gerne mal kennen würde und dabei machen mir Kürzungen nichts aus, Hauptsache ich kenne die Geschichte dann mal und evtl. entdecke ich dann neue Autoren, die ich als Buch weiterlese. Auch nutze ich Hörbücher gern für Krimireihen, bei denen mir noch viele vorher fehlen, ich aber gerne den Anschluss an die neuen finden will und die ich dann per Buch weiter lese.


    Und dann gibt es aber auch für mich besondere Hörbücher, wie die Krimis von Rita Falk, bei denen mir das Hörbuch wichtiger ist, als der vollständige Text, einfach aus dem Grund, wie sie bzw. von wem sie gelesen werden. Dann verzichte ich auf das vollständige Buch, lese es auch gar nicht vorher oder nachher, sondern gebe mich voll dem Vorlesegenuss hin. Ob ich dann einen Gag mehr oder weniger mitbekomme, stört mich dann einfach nicht. Hätte ich es selbst gelesen, würde mir einfach die Stimme fehlen, die für mich bei bestimmten Büchern die Geschichte so besonders macht. Gerade jetzt höre ich den Erdmännchenkrimi "Ausgefressen" , gelesen von Christoph Maria Herbst, und die Art, wie er den Figuren Leben gibt und vorliest ist einfach so genial totlach, diese Wirkung hätte ich mit Selberlesen nie gehabt.


    Für mich gibt es daher eben auch Hörbücher, die von einem kompletten Buch nicht ersetzt werden können. :zwinker:

  • Wenn ich die Bücher nicht vorher gelesen hätte, hätten mir die Hörbücher sicher sehr viel besser gefallen. Christian Tramitz liest ja wirklich wunderbar. Momentan lese ich das vierte Buch und habe immer seine Stimme im Ohr :zwinker:


    Ich denke, Hörbücher sind eine gute Alternative, vor allem, wenn man viel unterwegs ist. Dagegen will ich auch gar nichts sagen. Ich würde vielleicht auch mehr hören, wenn ich nicht immer gegen's Einschlafen kämpfen müsste.

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.

  • Ich hatte Winterkartoffelknödel als Buch gelesen und es hat mir überhaupt nicht gefallen. Der Schreibstil war absolut nicht mein Ding.
    Bei Weltbild gab es dann die Hörbuch Edition und ich war total begeistert. :klatschen:
    Tramitz liest es so genial das ich gar nicht genug bekommen konnte. Innerhalb kurzer Zeit habe ich alle 3 Hörbücher gehört und würde so gern den 4 Band auch noch hören, ist mir allerdings noch zu teuer.
    Inzwischen bin ich dazu übergegangen Hörbücher im Dienstauto zu hören da ich von Kunde zu Kunde viel im Auto unterwegs bin und ich auf Radio nicht immer Lust habe.
    perfekte Alternative :daumen:

    :biene:liest :lesen: und hört

    18/60 :rolleyes:

    6333 /25.525 Seiten :rolleyes:


    Einmal editiert, zuletzt von Bine1970 ()