Ludwig Tieck - Liebesgeschichte der schönen Magelone ...

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    "...es ist unglaublich wie leer das artige Gefäß ist." ...schrieb der Geheime Rat von Goethe an seinen Freund Schiller. Er meinte Ludwig Tiecks "Wilhelm Sternbald", auf die "Liebesgeschichte der schönen Magelone" passt das Urteil nicht minder.


    Ein junger ritterlicher Prinz verlässt seinen angestammten Hof, zieht in die Welt hinaus und bewährt sich in der Ferne in einem Turnier. Die schöne Königstochter, deren Herz er so gewinnt, führt er von dannen, wird aber unter unglücklichen Umständen von ihr getrennt, fällt unter die Seeräuber und bringt die folgenden Jahre in der Gewalt eines orientalischen Fürsten zu. Schließlich entkommt er dort und findet seine Schöne wieder, die ihm in einer Einsiedelei die Treue gehalten hatte.


    Die Märchenhandlung könnte konventioneller nicht sein. Was ihren Reiz und ihre Besonderheit ausmacht, ist die Art, wie hier die Motive und Formen der Romantik bedient werden: die Einbettung in eine mittelalterliche Ritterfabel, die überbordende Sprache; die romantisch veklärte Atmosphäre atmet aus jeder Zeile dieses Kunstmärchens, und mit ihr steht und fällt das Urteil über die "Liebesgeschichte der schönen Magelone". Zu ihrem Genuss gehört unbedingt die Bereitschaft, sich auf die träumerische und rückwärtsgewandte Kunstmärchenwelt einzulassen, und sei es auch nur für eine Weile des Lesens. Dann wird sie verzaubern. Ein objektives Urteil fällt freilich anders aus: diese Liebesgeschichte berührt den Geist so ähnlich wie Zuckerwatte den Gaumen.


    3ratten

  • Gronauers Vergleich mit der Zuckerwatte passt sehr gut :breitgrins:


    Inhalt:


    Der junge Ritter Peter von Provence zieht aus, um die Welt kennen zu lernen. In Italien trifft er auf die schöne Magelone und sie verlieben sich ineinander. Doch Magelone soll einen anderen Herrn heiraten und das Liebespaar entflieht der drohenden Hochzeit. Als ein frecher Rabe die drei Ringe stielt, die Peter Magelone geschenkt hat, macht sich der Ritter auf, den Vogel zu jagen. Peter weiss nicht, dass er dadurch sehr lange von seiner Geliebten getrennt wird...


    Meine Meinung:


    Ludwig Tiecks "Liebesgeschichte der schönen Magelone und des Grafen Peter von Provence" ist eine Liebesgeschichte wie sie im Buche steht. Im wahrsten Sinne des Wortes. Sie trieft vor Kitsch und purer Romantik, gehört Tieck selber doch zu den frühen Romantikern.


    Was kann ich dazu schon sagen, ausser, dass ich diese kurze Geschichte trotz, oder vielleicht gerade wegen, des Kitsches. Das mag vielleicht vor allem an Tiecks schöner Sprache liegen, die perfekt zur Geschichte passt. Sie ist dramatisch, packend und voller Gefühl.


    Natürlich kennt man den Aufbau und auch den Ausgang solcher Geschichten zur Genüge, dennoch lese ich lieber Tiecks Liebesgeschichte als eines der neumodischen Bücher, die zum Thema erscheinen. Es muss wirklich an Tiecks Sprache liegen.


    Jedes Kapitel hat der Autor mit einem Lied ausgestattet. Eigentlich könnte man aus dieser Geschichte ein tolles Musical machen, so oft wie die Charaktere auf diesen paar Seiten singen. Ich fands toll.


    Es war auch toll im Sonnenschein zu sitzen und mit den beiden Figuren mitzuschmachten.


    Fazit:


    Eine Geschichte, wie wir sie inhaltlich eigentlich schon kennen, aber dennoch überzeugt. Tieck eignet sich gut für Leser, die Klassiker lesen möchten, aber sich nicht wirklich an diese heran trauen. Auch Schüler sollten mit der einfachen, klaren und dennoch verzaubernden Sprache keine Mühe haben.


    4ratten

    //Grösser ist doof//