David Stuart Davies (Hrsg.) - Short Stories from the 19th Century

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Diese Sammlung enthält folgende Geschichten:

Charles Dickens - The Black Veil
Ein junger Arzt wir eines Tages von einer ganz in schwarz gekleideten, verschleierten Frau aufgesucht.
Beginnt spannend, bleibt es auch fast durchgehend, endet dann aber mit hoch erhobenem Zeigefinger. Dickens' Stil gefällt mir, ein bisschen umständlich, aber dadurch eben auch schön altmodisch. Ich habe aber das Gefühl, dass ich, falls ich irgendwann mehr von ihm lesen möchte, auch erst mal wieder zu Kurzgeschichten greifen würde. Denn ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob mir der Stil nach ein paar hundert Seiten auch noch so gut gefallen würde.

Thomas Hardy - The Withered Arm
Eigentlich fand ich die Geschichte nicht schlecht sie war trotz des nicht unbedingt aufbauenden Themas gut lesbar durch den eher neutralen Erzählstil. Auch ein paar leicht übernatürlich/gruselig angehauchte Elemente haben mein Interesse geweckt. Aber das Ende war dann leider sowas von dick aufgetragen...

Wilkie Collins - The Terribly Strange Bed
Auch hier soll der Leser vermutlich was lernen aber diesmal zum Glück ohne Holzhammer.
Teilweise durchaus spannend.

Robert Louis Stevenson - The Bottle Imp
Stilistisch schön, inhaltlich hatte ich ähnliche Probleme wie bei den vorherigen Geschichten, das Ende war mir irgendwie zu... einfach...

Arthur Conan Doyle - The Red-Headed League
Mein bisheriger Favorit, auch wenn ich's schon kannte.

H. G. Wells - The Stolen Bacillus
Kurz aber gut.

Elizabeth Gaskell - The Squire's Story
Eigentlich recht unspäktakulär, las sich aber trotzdem nicht schlecht.

Anthony Trollope - The Journey to Panama
Dito.

Oscar Wilde - The Sphinx Without a Secret
Kannte ich schon, zum Re-Read nicht so geeignet.

Bram Stoker - The Judge's House
Das Ende war vorhersehbar, aber sonst nicht schlecht.

Guy de Maupassant - The Necklace
Anton Chekov - The Kiss
O. Henry - One Dollar's Worth
Alle sicher nicht schlecht geschrieben, aber vom Thema her einfach nicht so ganz meins.

Charlotte Perkins Gilman - The Yellow Wallpaper
Für mich ganz klar die beste Geschichte dieser Anthologie. Ich hatte zuerst eine Gruselgeschichte erwartet, weil ich in diesem Zusammenhang schon mal auf diesen Titel gestoßen war. Das war sie dann zwar doch nicht, aber dafür auf ihre ganz eigene Weise verstörend.

Charles Lamb - Juke Judkin's Courtship
Anstrengend zu lesen, was Absicht ist, aber mich hat der Stil trotzdem genervt.

Insgesamt waren die Geschichten für mich durchwachsen, ein paar Highlights, aber auch viel, das mich nicht so angesprochen hat. Trotzdem war es eine gute Gelegenheit mal ein paar Autoren anzulesen, die ich bisher nur dem Namen nach kannte. Durchaus gelungen finde ich die Ausstattung des Buches. Es enthält nicht nur ein allgemeines Vorwort, sondern auch vor jeder einzelnen Geschichte wird kurz über selbige und ihren Autor informiert. Zudem enthält das Buch im Anhang kurze Erklärungen zu Begriffen, die dem heutigen Leser vielleicht nicht so vertraut sind. Das Vorwort kann man tatsächlich lesen, ohne irgendwelche Spoiler befürchten zu müssen. Auch die kurzen Infos zu den einzelnen Storys schaffen es, ohne große Spoiler auszukommen, wobei Leser, die auf diesem Gebiet sehr empfindlich sind, sie vermutlich doch besser im Anschluss lesen sollten. Etwas gestört hat mich hin und wieder nur, dass hier Interpretationen vorgegeben wurden, wo ich mir vielleicht lieber selbst und unvoreingenommen meine Gedanken macht hätte. Am meisten gebracht haben mir Infos zu "The Yellow Wallpaper", hier hat das zusätzliche Wissen über die Autorin der Geschichte auf jeden Fall eine zusätzliche Dimension verliehen.