Ben Aaronovitch - Die Flüsse von London

Es gibt 86 Antworten in diesem Thema, welches 18.931 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kleinerHase.

  • Ich bin inzwischen draufgekommen, woran es liegt: Ich habe den Modus für Benachrichtigungen über neue Beiträge einiger Boards deaktiviert, deshalb werden die auch bei der Suche ausgegrenzt. Fantasy ist auch dabei. Dann kann ich das natürlich nicht finden. Beim nächsten Mal weiß ich Bescheid.

  • Peter Grant hat seine Ausbildung bei der "Met", der Londoner Polizei, abgeschlossen und freut sich jetzt auf seinen ersten richtigen Job. Eigentlich. Das Gespräch mit seinem Vorgesetzten verläuft nämlich eher unerfreulich, und Peter ist reichlich frustriert, dass er nur Papierkram erledigen soll, während seine Mitstreiterin Lesley einen spannenden Posten bei der Mordkommission abgestaubt hat.


    Wahrscheinlich hat es ihm nicht gerade geholfen, dass er am Schauplatz eines Mordes mit einem Zeugen gesprochen hat, der sich am Ende als Geist entpuppt hat. Peter kann es ja selbst kaum glauben. Noch unglaublicher ist, dass es eine winzig kleine Einheit der Met gibt, die doch tatsächlich mit Magie arbeitet und dass Thomas Nightingale, der diese Ein-Mann-Abteilung verkörpert, bereit ist, Peter darin zu unterweisen.


    Wenig später kommt es zu mehreren äußerst merkwürdigen Zwischenfällen in London, bei denen ganz normale Menschen urplötzlich ausflippen und andere brutal attackieren. Da sind Nightingale und Peter gefragt ... und dann ist da noch die alte Fehde zwischen Mama und Papa Thames, den Verkörperungen des zentralen Londoner Flusses, und ihrer riesengroßen Kinderschar ...


    Vom ersten Satz an hat mich Aaronovitch mit diesem Buch gepackt, weil ich britischen Humor ganz einfach liebe und Peter Grant ein wunderbarer Erzähler voller Witz und (Selbst)Ironie ist. Der Schauplatz London und der rätselhaft-attraktive Magielehrmeister und Ermittler Thomas Nightingale taten ihr Übriges, dass ich ganz schnell begeistert war von dieser verrückten Geschichte. Sämtliche Flüsse im Stadtgebiet Londons als Personen zweier chaotischer Großfamilien auftreten zu lassen, hat mir auch außerordentlich gut gefallen.


    Der Hintergrund der seltsamen Gewaltausbrüche kristallisiert sich nach einigen verzwickten Ermittlungseinsätzen allmählich auf spannende Weise heraus, während es auch ziemlich witzig ist, Peter bei seinen Magielektionen zuzusehen.


    Leider, leider hat Aaronovitch das Niveau nicht bis zum Schluss halten können. Der Erzählstrang um die Flüsse war zwar amüsant und originell, für den Gesamtzusammenhang in meinen Augen doch eher (no pun intended) überflüssig und lief mit nur wenig Verbindung zur Haupthandlung so nebenher, und gegen Ende gab es auch da noch ein, zwei Szenen, die mir etwas zu dick aufgetragen waren und wirkten, als hätte der Autor eine bestimmte Idee noch unbedingt loswerden müssen.


    Aber vielleicht klärt sich letzteres ja auch im nächsten Band auf, denn trotz dieser Abstriche möchte ich auf jeden Fall den zweiten Teil lesen, weil ich das Buch insgesamt doch sehr unterhaltsam fand und Erzählstil und Humor (ich habe vor allem am Anfang ständig vor mich hingekichert) ganz einfach "meins" sind.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich bin jetzt etwa in der Hälfte und etwas ratlos ehrlich gesagt. Es hatte so gut angefangen. Toller Humor, schöne Beschreibungen, einen guten Aufhänger... Aber mittlerweile finde ich es nur noch langweilig. Diese ewigen Abschweifungen und überdetaillierten Beschreibungen von unwichtigen Dingen. :rollen: Also, ich liebe ja London und daher finde ich es schön, dass der Autor so viele Schauplätze zum Zuge kommen lässt. Aber man kann es auch übertreiben. Irgendwie habe ich das Gefühl, er hat versucht, jede Idee, die er hatte, unterzubringen und lässt dadurch den Hauptfall ewig auf der Strecke bleiben. Es kann natürlich sein, dass das alles mit dem Hauptfall zu tun hat, aber was bringt das, wenn ich keine Lust mehr habe, überhaupt soweit zu lesen?


    Nightingale ist einer der tollsten Nebencharaktere aller Zeiten, aber so viel kann er dann doch nicht rausreissen. Jetzt weiss ich nicht, ob ich weiterlesen oder aufhören soll... Mal sehen, ob mich der Enthusiasmus noch einmal packt. Sprachlich gefällt es mir eigentlich sehr gut.

  • Sieht aus, als ginge es Dir genauso wie mir. Ich fand es stilistisch klasse und Nightingale sowieso, aber irgendwie hat sich der Autor da ordentlich verzettelt.


    Den zweiten Band will ich mir aber trotzdem irgendwann angucken. Vielleicht wird es ja mit dem Plot dann besser.

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    Leonard Cohen





  • Aaronovitch, Ben - Die Flüsse von London


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    Peter Grant sieht sich schon als frischgebackener Constable in irgendeinem furchtbar langweiligen Job versauern, als er plötzlich ein unerwartetes Angebot bekommt: Er soll Zauberlehrling werden und als solcher muss er sich nicht nur mit Geistern und Vampiren herumschlagen und einen Waffenstillstand zwischen Vater und Mutter Themse aushandeln. Er hat vielleicht auch als einziger eine Chance, die merkwürdige Welle der Gewalt aufzuklären, die London heimzusuchen beginnt...


    Im Anschluss an meinen London-Urlaub hat sich dieses Buch geradezu aufgedrängt, endlich gelesen zu werden. Und wenn es doch für mich den hohen Erwartungen nicht gerecht werden konnte, fühlte ich mich doch durchaus gut unterhalten.
    Die Gesamtstimmung ist wunderbar britisch, der Humor an einige Stellen herrlich trocken und der Hauptcharakter durch und durch sympathisch. Wir werden zusammen mit ihm in die andere Seite von London eingeführt, in das Übernatürliche, das in unserer Welt existiert. Gegen Ende wurde es mir dann allerdings fast einen Tick zu übernatürlich - da hätte mir weniger besser gefallen.
    Zudem hatte ich das Gefühl, dass die eigentliche Krimi-Handlung einige Male etwas an den Rand gedrängt wird. So plätschert das Buch für mich dann eher dahin, anstatt mich jetzt wirklich zu fesseln.


    Außerdem glaube ich, dass das Buch auch etwas in der Übersetzung verliert. Ich habe das Buch teilweise auf Englisch gelesen und das hat mir noch mal ein gutes Stück besser gefallen.


    Momentan bin ich noch etwas unschlüssig, ob ich die weiteren Bände tatsächlich lesen will/muss. Aber zumindest einer steht noch in den Regalen, vielleicht nimmt die Reihe ja noch etwas mehr Fahrt auf.
    Es kann auch gut sein, dass das Buch einfach mit meinen Erwartungen nicht mithalten konnte...


    3ratten

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

  • Mir hat das Buch im Großen und Ganzen gefallen, was auch nicht weiter verwunderlich ist, da das London/Krimi/UrbanFantasy-Thema genau meinen Geschmack trifft. Ich hatte allerdings auch den Eindruck, dass der Autor versucht hat, zu viele Infos über seine Fantasy-Welt, seine Charaktere, etc. in den ersten Band zu stecken und darüber die eigentliche Krimihandlung Streckenweise aus den Augen verloren hat. Selbst der Titel bezieht sich ja eher auf die vermeintliche Nebenhandlung um Father und Mother Thames, statt auf den zu lösenden Fall.
    Ich werde aber auf jeden Fall weiter lesen, denn Welt und Charaktere fand ich sehr ansprechend und vielleicht geben sich die Kinderkrankheiten des ersten Bandes ja im Laufe der Zeit.

  • Liafu:


    Der Erzählstil passt zu Peter: etwas verplant, ziemlich viele unterschiedliche Gedanken auf einmal im Kopf, aber trotzdem immer halb bei der Sache. :breitgrins:
    Aber ich finde, Aaronovitch steigert sich noch.