Inhalt:
In einer wundervollen Nacht, die auf einen wundervollen Tag folgte, trifft der Erzähler auf das Mädchen Nastenka. Er hilft ihr in einer Notsituation und schon bald merken die Beiden, dass sie ein ganz besonderes Band miteinander verbindet. Doch Nastenka hat ihr Herz bereits verschenkt...
Meine Meinung:
Fjodor Dostojewski entführt den Leser in "Weisse Nächte" in die sommerlichen Nächte St. Petersburg. Die Liebesgeschichte, die auf nur 100 Seiten erzählt wird, vermag trotz der Kürze zu überzeugen und man schlägt das Buch schlussendlich mit einem tiefen Seufzer zu.
Der Erzähler der Geschichte ist ein Träumer, ein einsamer Träumer. Er kennt die Stadt St. Petersburg in- und auswendig, doch mit den Menschen kann er nicht besonders gut umgehen. Doch als er auf Nastenka trifft, ändert sich das. Das Mädchen erobert sein Herz im Sturm und obwohl er weiss, dass sie einen Anderen liebt, treffen sie sich die nächsten vier Nächte und kommen sich immer näher.
Es mag wie eine Geschichte klingen, die bereits hundert Male erzählt wurde, das mag es vielleicht auch sein. Doch Dostojewskis "Weisse Nächte" hat aus seiner kurzen Liebesgeschichte das Maximum herausgeholt. Der Untertitel "Ein empfindsamer Roman" passt perfekt zur Stimmung. Die Sprache im Buch ist sehr gefühlvoll, die Ich-Perspektive lässt uns direkt an den unterschiedlichen Stimmungslagen des Erzählers teilhaben. Ich fieberte mit, hoffte und bangte um das Glück des Paares.
Nur Nastenka ging ab und zu etwas gegen den Strich, da sie immer gleich zu weinen begann, doch dies unterstreicht nur noch mehr, dass "Weisse Nächte" ein sehr russisches Buch ist.
Fazit:
"Weisse Nächte" ist eine wunderschöne, tiefgründige und romantische Geschichte, die durch eine besondere und ergreifende Sprache besticht.
Wer gerne in einer schönen Sprache schwelgt, der sollte dieses Büchlein einmal zur Hand nehmen. Es eignet sich hervorragend als Kopfkissen-Lektüre. Wer sich an einen Russen heranwagen möchte, findet hier einen sehr guten Einstieg.
Ich war sofort hin und weg von der wunderschönen Sprache Dostojewskis, die man wirklich als "russisch" bezeichnen kann. Die Geschichte war weder kitschig noch langweilig und hielt mich bis zum Schluss in Atem.
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