Huhu,
ein ganz besonderes Highlight für mich ist der biografische Roman über Hieronymus Bosch!
Klappentext
Wer war Hieronymus Bosch, dessen Werk von Ungeheuern und Traumwesen bevölkert ist? Ein Ketzer, der dem Scheiterhaufen nur entging, weil er als namhafter Künstler und wohlhabender Mann gewissen Privilegion genoß? Ein Drogensüchtiger? Ein Lüstling, wie man aus seiner unverkennbar erotischen Symbolik schließen könnte? Oder ganz einfach ein Genie, das man nie ganz ergründen wird?
Auf der Grundlage von wenigen bekannten Fakten und vielen Vermutungen erweckt John Vermeulen den eigenwilligen Künstler zu neuem Leben. Entstanden ist ein spannender, sinnlicher Roman mit geschliffenen Dialogen und filmreifen Schnitten - und wunderbaren Bildbeschreibungen, die einem das Werk Boschs noch einmal anschaulich vor Augen führen. Und ein Roman über eine aufregende Zeit voller Umbrüche und Widersprüche
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Meine Meinung
Die Welt des Hieronymus Bosch ist so düster wie faszinierend. Seine surreale Gedankenwelt bringt ihn dazu, die reale Welt als Hölle auf Erden zusehen, auf der nur das Böse Bestand hat. Schönheit wird überlagert vom hässlichen und ein Kind zu zeugen ist ein Verbrechen an dem ungeborenen menschlichen Leben. Diese selbstzerstörerische Kraft fließt in seine Bilder, die von den vermeintlichen Kunstkennern nicht in ihrer ganzen Symbolik verstanden werden. Bilder voller Glück, Lust, Schmerz und Qual. Doch alle seine Werke werden übertroffen von dem bekanntesten Gemälde: "Der Garten der Lüste", das auf mehrere Flügel verteilt verschiedene Szenen darstellt: Die Hölle (rechter Innenflügel), Der Garten Eden (linker Innenflügel), Der dritte Schöpfungstag (Außenflügel), Das Paradies auf Erden (Mitteltafel).
Der religiöse Wahn, dem auch Hieronymus' geliebte Schwester zum Opfer fällt, lässt ihn immer mehr an der Welt zweifeln. Auch die Heirat mit der schönen Aleyt kann ihn nicht aus seiner düsteren Welt, die nur aus menschlicher Torheit zu bestehen scheint, reissen. Seine Seelenqual fließt immer stärker in seine Bilder, bis er schließlich einen Ort gefunden zu haben scheint, an dem nur Friede und Glück herrscht: Ecce Homo. Doch der Inquisitor Jakob Sprenger, der Bosch der Ketzerei und Hexerei verdächtigt, lässt dem Künstler keine Ruhe. Er will ihn auf dem Scheiterhaufen brennen sehen.
Über die Person Hieronymus Bosch ist nicht viel überliefert. Seine Werke wurden oft missgedeutet und sind bis heute nicht vollständig entschlüsselt. Umso interessanter war für mich die Lektüre dieses wunderbaren Buches. John Vermeulens Sprache ist einfach faszinierend und steckt voll poetischer Kraft. Die Gedanken, die er Bosch in den Kopf legt, sind so surreal und doch erschreckend realistisch, dass man den Eindruck hat, mit Bosch einen Joint geraucht zu haben. Ich möchte dieses Buch jedem Leser historischer Romane ans Herz legen.
Liebe Grüße
nimue
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