Jane Austen - Stolz und Vorurteil

Es gibt 148 Antworten in diesem Thema, welches 51.059 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Viky.

  • Ich habe Stolz und Vorurteil jetzt bald auch durch und bin absolut begeistert.
    Eigentlich habe ich das Buch gar nicht lesen wollen, weil ein Freund mir erzählt hat, dass das Buch ein totaler Frauenroman ist und die einzige Handlung dieses typische Hollywood: man verliebt sich, alles ist super doch dann gibts ein problem und alles ist für immer verloren, aber dann gibt es doch noch ein happy end ist.
    Aber für mich ist das eher ein Gesellschaftsroman, in dem die damaligen verhältnisse mit einem wunderbaren schreibstil beschrieben werden.
    5ratten
    Mir hat es sehr gefallen ud ich kann es nur jedem empfehlen!
    Hat Jane Austen wirklich nur 6 Romane vollstängig geschrieben? Wäre ziemlich schade, weil sie echt ne tolle Autorin war.


    Yannick


  • Hat Jane Austen wirklich nur 6 Romane vollstängig geschrieben? Wäre ziemlich schade, weil sie echt ne tolle Autorin war.


    Mit "Lady Susan" sind es *nachzähl* 7. Aber man kann sie ja wieder und wieder und wieder lesen. :winken:

  • kat: von dem hab ich bis jetzt noch nie gehört aber danke für die antwort und falls du das buch auch gelesen hast, kannst du mir sagen wie du es fandest?


    Yannick


  • kat: von dem hab ich bis jetzt noch nie gehört aber danke für die antwort und falls du das buch auch gelesen hast, kannst du mir sagen wie du es fandest?


    Lady Susan hab ich mir noch aufgehoben. Aber hier gibt es eine Rezi. :winken:

  • Ich bin durch den Film mit Keira Knightley auf das Buch gekommen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Besonders schön finde ich, dass es sich bei dem Buch eben nicht um eine lahme Schnulze handelt (wie man vielleicht vermuten könnte), sondern um einen ziemlich intelligenten Gesellschaftsroman.
    Ich kann das Buch wirklich empfehlen. :)


    Momentan lese ich es auf Englisch ("Penguin Classics", angeblich "complete and unabridged") und habe dazu mal eine Frage:
    Was bedeuten diese eckigen Klammern, die manche Wörter einrahmen? Kann mir das jemand hier verraten? :)

  • Pride and Prejudice


    Kriegen sie sich, oder kriegen sie sich nicht?


    Jane und Elizabeth sind die beiden älteren Töchter der Bennets, und ihre Mutter hat scheinbar keinen anderen Lebensinhalt, als ihre Töchter unter die Haube zu bringen. Auftauchen Mr Bingley und Mr Darcy - wie könnte es anders sein. Jane verliebt sich, und Elizabeth verliebt sich nicht. Oder doch? Und dann liegt da noch die gesellschaftliche "Kluft" zwischen den Liebenden.
    Banale Story, aber so wundervoll gemacht.


    Pride and Prejudice ist nicht nur ein wundervoller Liebes-, sondern auch ein Gesellschaftsroman.
    Mit Elizabeth und Jane taucht man regelrecht ein in die damalige Zeit, erlebt Gesellschaftsleben, Dinnerpartys und Bälle der wohlsituierten ländlichen Gesellschaft. Man erlebt Schranken und Beschränkungen, kleineren wie größeren Ausmaßes.


    Jane Austen zeichnet ihre Figuren mit viel Tiefgang, zumindest da, wo Tiefgang ist. Herrausstechen Mrs Bennet und Lydia; "stille Wasser sind tief" - das trifft auf diese beiden Figuren sicherlich nicht zu, weder das eine noch das andere. Die beiden erscheinen facettenlos dumm und einfältig. Umso lebendiger wirken vor allem Lizzy und Mr Bennet, und von letzterem fragt man sich immer, wie dieser Mann mit humorig-bissigen Kommentaren diese ausnehmend dumme, eitle Frau heiraten konnte, mit der er so offensichtlich nichts mehr gemeinsam hat und wenig glücklich ist (das Geheimnis wird gelüftet, soviel sei verraten). Marianengraben versus Pfütze, so erschienen mir die Charaktere des Romans.
    Da wir Elizabeth als Protagonistin durch die Geschichte folgen, erkennen wir den Tiefgang von Mr Darcy erst recht spät. Mit Stolz und Vorurteil begegnen sich beide; bei der einen entsteht dadurch ein durchweg negatives Bild vom anderen, beim anderen führen Standesdünkel zu Überheblichkeit und so viel mehr...


    Ich stelle fest, dass es mir unendlich schwer fällt, zu diesem Roman eine Rezension zu schreiben, ohne in erheblichem Maß zu spoilern.
    Man leidet mit, fiebert mit, schüttelt den Kopf über unglaublich Dümmliches, lacht schallend über Wortwechsel zwischen Elizabeth und Darcy sowie die Kommentare Mr Bennets gegenüber seiner Frau und seiner jüngeren Töchter.
    Austen erzählt lebendig, schnell, macht das Buch zu einem Vergnügen, das man nur ungerne aus den Händen legt.


    Mein Fazit: Unbedingte Leseempfehlung auch für einen Re-Read 5ratten


    Im Englischen ist es übrigens nicht unbedingt einsteigergeeignet.

  • Habe den Roman im letzten Winter gelesen. Ich finde Austens Erzählstil sehr gut. Es ist leicht verständlich und die Handlung wirkt lebendig. Die Geschichte fand ich auch ganz nett und es war sicherlich nicht mein letztes Buch, was ich von Jane Austen gelesen habe.


    5ratten

    :lesen: Sabine Weigand - Die Tore des Himmels

  • Seit Erscheinen gehört der Film „Sinn und Sinnlichkeit“ zu meinen Lieblingen, seit 2 Jahren steht die Jane-Austen-Werkausgabe in meinem Regal. Und dennoch musste es so lange dauern, bis ich endlich meinen ersten Jane Austen Roman gelesen habe. Im Kino habe ich vor wenigen Jahren die Verfilmung mit Keira Knightley gesehen und war nicht so begeistert, was meine Lust auf das Buch nicht gerade steigerte. Jetzt erst nach der Lektüre habe ich begriffen, wie schlecht der Film wirklich war.


    Ich bin von dem Buch restlos begeistert. Von Anfang an war ich von der Handlung, aber auch dem Schreibstil total gefesselt und konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Die nicht plumpe sondern sehr feine Ironie Jane Austens und ihre treffende Charakterisierung der Figuren und der englischen Gesellschaft sind fabelhaft. Allein die Darstellung des Mr. Collins ist ein Vergnügen. Die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten entwickelt sich sanft und glaubwürdig und ohne allzuviel Dramatik.
    Ausführlich, aber ohne Längen breitet Austen nach und nach die Personenlandschaft und deren Beziehungen vor dem Leser aus, sie lässt sich Zeit für die Schilderung ohne langweilig zu sein. Ich hoffe, irgendwann noch die Möglichkeit zu haben den Roman auf englisch zu lesen.
    Bis dahin freue mich aber schon auf die nächsten Romane die in meine Regalen schlummer, werde diesen hier aber noch ein bisschen nachwirken lassen.



    5ratten

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie

  • Meine Meinung:


    Ein wirklich gelungenes Buch. Ich kann mich den vielen positiven Meinungen hier nur anschließen.


    Mir haben sowohl die Liebesgeschichte also auch die Darstellung des gesellschaftlichen Lebens der damaligen Zeit unheimlich gut gefallen.
    Dabei fand ich die Gespräche zwischen den Personen, die die Sichtweisen der damaligen Zeit in Bezug auf viele Themen wiederspiegeln besonders interessant.


    Die Charaktere werden scharf gezeichnet und mit viel Wortwitz dargestellt.


    Stolz und Vorurteil ist ein wirklich passender Titel, denn sowohl Stolz als auch Vorurteil begleiten den Leser durch die ganze Geschichte.


    Ich habe dieses Buch gerade beendet und könnte es gleich nochmal lesen. Dann allerdings in der Originalfassung.
    Daher vergebe ich 5ratten :tipp:

  • So, ich muss leider mal ein wenig Kritik loswerden. Das Buch war überhaupt nicht mein Fall^^


    Kennt ihr das, wenn ihr mit einem Buch überhaupt nicht warm werdet? Zur Zeit ist es bei mir mit Jane Austens “Stolz und Vorurteil”, praktisch der klassischen Liebesgeschichte schlechthin. Ich habe schon so viele Leute von diesem Buch schwärmen hören, aber irgendwie haut die Geschichte jetzt wirklich nicht vom Hocker, und ich gestehe ganz offen, dass ich noch nie ein so sterbenslangweiliges Buch gelesen habe…ich will das jetzt nicht als allgemein schlecht bezeichnen, aber es ist einfach nicht mein Fall.


    Es geht um die Familie Bennet, deren fünf Töchter nach und nach verheiratet werden sollen…eine der Töchter stellt sich jedoch als besonders wählerisch heraus – Elizabeth, die ihren eigenen Kopf durchsetzt.
    Sie lernt den ominösen Mr. Darcy kennen, der sich zum englischen Landadel zählt und auf Elizabeth den Eindruck macht als sei er ein sehr stolzer und hochnäsiger Mann, der sehr viel von sich hält, sie täuscht sich jedoch in ihm.
    Neben dieser, meiner Meinung nach, ziemlich langweiligen Geschichte gibt es natürlich noch ein paar Nebenhandlungen, in denen es um die Verlobungen von Elizabeths Schwestern geht.


    Vielleicht liegt es daran, dass ich Liebesgeschichten im Normalfall sowieso ziemlich langweilig finde, da die Autoren hier immer in die Klischeekiste greifen, jedoch kann man diesen Klischeekistenfall nicht auf “Stolz und Vorurteil” anwenden, denn immerhin trifft man hier auf eine Romanze wie sie vorher kaum Vorreiter hatte. Austens britischer Charme und Nobelesse kommt zwar ab und an durch, jedoch überwiegt in diesem Roman geschwafelte Einfältigkeit, die nicht nur das Frauenbild der damaligen Zeit in eine ziemliche Nische engt (auch wenn die Protagonistin sich immerhin etwas behaupten kann und ihre Verehrer recht schnell abwimmelt), sondern auch nicht zum Weiterlesen animiert.
    Jetzt kommen bestimmt gleich die Stimmen á la “Aber das ist doch ein Klassiker, und den muss man unbedingt gelesen haben”, aber doch, ich stehe dazu, dass dieses Buch, auch wenn ich gerne mal ältere Bücher lese, das bisweilen anstrengendste und vor allem zeitraubenste Buch war, welches ich mir je angetan habe.


    Schon vor dem Lesen dieser Geschichte habe ich viel über das Buch gelesen und gehört, und dennoch kann ich kaum jemandem beipflichten, dass dieses Werk grandios sei (trotz all des positiven Lobs, was die Autorin selbst heute noch bekommt)…die Handlung ist ein ewiges Hin&Her, bei der es wirklich lediglich um die Verheiratung der Schwestern geht, selbst “Effi Briest” war in meinen Augen spannender, und seit Umberto Eco’s “Der Name der Rose” ist es das erste Buch bei welchem ich während der Lektüre eingeschlafen bin.


    Jane Austen bekommt von mir noch eine letzte Chance, denn ich werde mir einfach mal den Film anschauen, um vielleicht auf einen Hinweis zu kommen, wie man diese Geschichte lieben lernt.


    2ratten

  • Ich mag Jane Austen eigentlich gerne - aber mit dem Buch hier habe ich mich auch eher gelangweilt (und nicht mal eine Rezi zustandegebracht :redface: ). Details weiß ich leider nicht mehr, weil es schon eine Weile her ist, aber es hat mich einfach nicht so gepackt wie beispielsweise "Emma" oder "Northanger Abbey".

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Spannend, wie hier wieder die Meinungen auseinandergehen. Mir hat "Pride and Prejudice" besser gefallen als Northanger Abbey, was zumindest zum Teil an den Hauptfiguren Elisabeth Bennet und Fitzwilliam Darcy liegt, die ich beide sehr gelungen finde. Lizzy hat eine einfach erfrischende und zuweilen äußerst undamenhafte Art, ihr Meinung kundzutun, was zu Zeit von Jane Austen nicht unbedingt das erwünschte Verhalten bei jungen Damen war. Dabei schießt sie allerdings häufig über das Ziel hinaus und urteilt etwas voreilig. Im Laufe des Buches muss auch sie lernen, sich erst ein genaues Bild von anderen Leuten zu machen, bevor sie über diese urteilt. Mr. Darcy geht es ähnlich und muss nach und nach von seinem hohen Ross hinuntersteigen, wobei bei ihm allerdings noch hinzukommt, dass er sich unter Freunden am wohlsten fühlt und generell mit Fremden (unabhängig von derem sozialen Rang) zunächst schwertut. Die Wortgefechte, welche die beiden austragen bis sie sich kriegen, fand ich äußerst amüsant.


    Die Nebenfiguren sind zum Teil herrlich überzeichnet. Jane Bennet und Mr. Bingley sind einfach nett - manchmal zu nett, wohingegen der Rest der Familen Bennet, Bingley und auch Darcy bis auf einige Ausnahmen einfach gruslig ist. Die restlichen Schwestern Bennet sind zum Davonlaufen, Frau Mama ist hinreißend dämlich, Mr. Bennet hat sich in sein Schicksal ergeben und erträgt Frau und fünf Kinder mit Ironie - aber auch zu wenig Durchsetzungskraft, weil ihm vieles einfach egal ist, was es nicht sein sollte und Cousin Mr. Collins ist das männliche Gegenstück an Dämlichkeit zur Frau Mama. Um in diese Familie einzuheiraten, muss man seine Frau schon sehr lieben, einzig die Londoner Verwandtschaft versöhnt. :breitgrins: Von Mr. Darcy's Seite aus möchte ich aber auch nur mit seinem Cousin und seiner Schwester bekannt sein, die fürchterliche Tante hält locker mit dem ganzen Bennet-Clan mit. Insgesamt zeichnet Jane Austen ein sehr überspitztes Bild sowohl von der Gesellschaft auf dem Land (die Bennets und deren Umfeld) als auch vom der echten feinen Gesellschaft (Mr. Darcy samt Anhang). Die Liebesgeschichte(n) finde ich daneben eher eine schöne Nebensache, die nicht zuviel Raum einnimmt.


    Mir hat das Buch insgesamt viel Vergnügen bereitet. Lizzy und Mr. Darcy finde ich viel glaubwürdigere Hauptfiguren als z.B. Fanny und Edmund in Mansfield Park, da die beiden einfach zu sehr und jeder für sich einen Ausbund an Tugend darstellen, der mir zu unglaubwürdig und auch ein bißchen langweilig brav ist. Lizzy und Mr. Darcy hingegeben haben Ecken und Kanten und könnten einem auch so an der nächsten Ecke begegnen.


    5ratten

    :lesen: Naomi Novik - Uprooted

  • Ich habe Stolz und Vorurteil jetzt auch endlich gelesen und fand es wirklich gut.
    Meine Lieblingsfigur ist ja irgendwie Mr. Bennet mit seinen spöttischen Kommentaren.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Von Jane Austens Romanen ist mir Stolz und Vorurteil der Liebste. Zum einen hat er mich von der Handlung am meisten mitgenommen, und zum anderen finde ich, dass Lizzy und Mr. Darcy ein wirklich tolles Paar sind.

  • Das finde ich auch und deswegen gefällt mir diese neue Verfilmung mit Kira Knightley überhaupt nicht, denn dort ist überhaupt nicht nachzuvollziehen, warum sich die beiden ineinander verlieben und was dafür wirklich ausschlaggebend war.

  • Ich glaube, "Stolz und Vorurteil" ist nun schon mein Lieblingsbuch von Jane Austen. :smile:



    Von Jane Austens Romanen ist mir Stolz und Vorurteil der Liebste. Zum einen hat er mich von der Handlung am meisten mitgenommen, und zum anderen finde ich, dass Lizzy und Mr. Darcy ein wirklich tolles Paar sind.


    Das würde ich sofort so unterschreiben!


    Vor allem die Charaktere, wie gutmütig, fürchterlich oder überspitzt dargestellt sie auch sein mögen, haben mir sehr viel Vergnügen bereitet. Am Anfang hatte ich Angst, dass es eine Liebesgeschichte wird, die mich nervt. Da aber vieles davon nur nebenher läuft, fand ich diesen Part okay und nicht lästig.
    Wäre ich nicht so fasziniert gewesen, weil es mein erstes Buch von Jane Austen war, hätte ich mich unter Umständen auch teilweise gelangweilt. Das Buch entspricht nicht dem, was ich normalerweise lese. Gegen aller Erwartungen bin ich aber positiv überrascht und fühlte mich gut unterhalten.


    4ratten

  • Die Cover sehen ja eigentlich ganz schön aus. Ich frag mich aber weshalb man das kürzt... ich mein sooo dick sind die Romane von Jane Austen doch nicht. (Gut ich bin eh generell dagegen einen Roman zu kürzen. Man kann dem Leser schon auch mal ein paar mehr Seiten zumuten...)