Liebe Leute, ich habe einen Verriss geschrieben:
Inhalt:
Erstens: Rühr deine Zeiger nicht an!
Zweitens: Zügle deinen Zorn!
Drittens: Verschenke niemals dein Herz!
Am kältesten Tag des Jahres 1874 wird Jack geboren. ABer sein Herz ist zu schwach, als dass es den kleinen Jungen am Leben hätte halten können. Da repariert die Hebamme Madelaine das Herzchen und setzt Jack eine Kuckucksuhr ein. Diese hält den Kleinen von nun an am Leben. Aber das Leben mit einer Kuckucksuhr ist nicht einfach, wie Jack bald einsehen muss.
Doch dann trifft Jack auf Miss Acacia, die bezaubernde Tänzerin, und er bricht die dritte und wichtigste Regel Madelaines...
Meine Meinung:
Gleich vorne weg: Ich habe nichts gegen Liebesgeschichten. Ich liebe Sendkers "Das Herzenhören" oder "Wasser für die Elefanten" und finde auch an "klassischer" Frauenliteratur nichts auszusetzen. Jeder braucht das mal.
Aber bei "Die Mechanik des Herzen" von Mathias Malzieu war mir alles zu viel und zuwider.
Das Cover ist wunderschön gestaltet und auch der Rückentext liess mich neugierig werden. Ich freute mich wahnsinnig darauf, dieses Buch lesen zu können. Die positiven Rezensionen zum Buch machen mich nur noch aufgeregter.
Jedoch lief das Ganze darauf hinaus, dass ich nach der Hälfte die Lust auf das Buch verlor, nach 140 Seiten daran dachte, abzubrechen, und mich dann doch noch durch die letzten 50 Seiten quälte.
Verträumt und romantisch - ja, das ist das Buch durchwegs. So romantisch, dass ich davon Zahnschmerzen bekam. Aus "Die Mechanik des Herzens" wurde mir bei all dem Kitsch bald bloss noch "Die Mechanik des Schmerzens".
Die Figuren sind derart platt, dass man denkt, ein Bulldozer wäre darüber gefahren. Beide sind sie pubertär und ich konnte ihre Handlungen an praktisch keiner Stelle nachvollziehen. So sagt Miss Acacia auf der einen Seite, dass sie Jack noch immer liebt, dann blättert man um und sie sagt "Du bist für mich gestorben". So viel zum Thema Launenhaftigkeit bei Frauen.
Dabei hätte es im Buch tatsächlich Figuren gehabt, die Potential hätten. Aber die geraten bei Jacks komischen Beschreibungen seiner über alles geliebten Acacia in den Hintergrund und geraten leider bald in Vergessenheit. Dafür brilliert der Autor mit den komischsten und seltsamsten Metaphern bei der Beschreibung der kleinen Tänzerin. Regelmässig übertrifft er sich selbst und irgendwann war mir richtig übel von all den vogelähnlichen Körperteilen, die dieses Mädel aufweist. Unter anderem hat sie auch einen Vogelpopo...
Jugendlicher Leichtsinn wird in dieser Geschichte gross geschrieben und es wäre ja ganz lustig gewesen, Jack beim Duell mit seinem Rivalen in richtiger Western-Umgebung zu beobachten, wenn nicht alles so schmalzig und überdramatisiert gewesen wäre.
Steampunkige Elemente trifft man übrigens auch nur ganz wenige. Eigentlich bloss die eingebaute Uhr. Vielleicht noch der Zirkus, in dem Jack arbeitet. Aber wenn man etwas mit einem Zirkus sucht, ist man mit dem "Nachtzirkus" wohl besser bedient.
Ich habe wirklich nichts gegen Liebesgeschichten einzuwenden, aber bleibt mir bitte mit diesem Buch vom Leibe!
Fazit:
Für Leser französischer Autoren und vielleicht von Twilight. Auch für Leute geeignet, die ansonsten nicht viel lesen, da das Buch mit grosser Schrift und kurzen Kapiteln aufwartet.
Ich muss mir jetzt unbedingt die Zähne putzen...
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Ich vergebe &
für ein hübsches Cover und eine gute Idee. Ansonsten aber