Es wird etwas umformuliert, aber der Inhalt wird deshalb ja nicht verändert. Wo also ist das Problem? Schaffen wir uns da nicht selbst eines? Für mich ein Luxusproblem, das wir in der ersten Welt vom bequemen Sofa aus diskutieren.
Das finde ich nicht. Es geht hier ja nicht um wissenschaftliche Arbeiten - da darf man sich gerne politisch korrekter Ausdrücke bedienen, das finde ich sogar nur höflich.
Aber bestehende literarische Texte "umzuformulieren" finde ich einfach unnötig. Wenn ich meinen Kindern dann Bücher vorlese, die vor was weiß ich wievielen Jahren spielen und ein Sklave wird als African-American bezeichnet, zeigt das nicht nur ein verfälschtes Bild, sondern ich finde es schlicht und ergreifend lächerlich. Wenn man denn so höflich ist, eine ethnische Gruppe politisch korrekt zu benennen, warum werden sie dann in Roman xy so schlecht behandelt? Oder soll das vielleicht auch "umformuliert" werden? Dann tun wir halt alle so, als habe es Rassismus nie gegeben (und gäbe ihn auch jetzt nicht) und als hätte sich die ganze Welt immer schon lieb gehabt.
Nein, für mich muss ein Werk so bleiben dürfen wie es verfasst wurde (abgesehen vom normalen Ablauf in einem Verlag, sprich Lektorat etc. natürlich) und braucht nicht 100 Jahre nach dem Erscheinungstag plötzlich von anstößigen Begriffen "gereinigt" werden. Das geht mir alles schon zu sehr in Richtung Zensur. Wenn man das darf, dann gleich alle Schimpfworte entfernen und am besten auch den Sex (falls dieser in Kinderbüchern vorkommt). Damit unsere Kinder ja nichts lernen und glauben, die Welt ist ein Disneyfilm.