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Inhaltsangabe:
Die junge Amerikanerin Apryl erbt von ihrer Grosstante Lillian ein Apartment in einer exklusiven Londoner Wohnanlage, dem Barrington House. Um die Erbschaft anzutreten, kommt Apryl nach London und findet eine verwahrloste und zugemüllte Wohnung an. Sie beschliesst, alles wegzuschmeissen und das Apartment so schnell wie möglich zu verkaufen. Doch dann fängt sie an, in Lillians Sachen zu stöbern, und je länger sie herumkramt, desto weniger möchte sie sich davon trennen. Denn eigentlich kennt sie Lillian gar nicht. Sie beschliesst, erst ein paar Nachforschungen über ihre Grosstante anzustellen und den Nachlass in aller Ruhe zu sichten. Doch ihre Nachforschungen führen sie direkt zu Apartment 16, dessen geheimnisvoller Bewohner schon lange nicht mehr dort wohnt und doch noch immer Einfluss auf das ganze Haus zu nehmen scheint.
Meine Meinung:
Ich lese jetzt schon viele Jahre Horrorliteratur, egal welcher Art auch immer, aber ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nie so gegruselt wie beim Lesen dieses Buches. Ich hatte manchmal das Gefühl, eine Pause einlegen zu müssen, um nicht selber irgendwie "verrückt" zu werden. Diese Geschichte ging mir echt an die Nieren. Dabei geschieht über weite Teile gar nicht viel, aber die Atmosphäre, die der Autor erzeugt, ist so bedrohlich und dicht, dass ich das Gefühl bekam, gemeinsam mit den Protagonisten strammen Schrittes Richtung Irrenhaus zu marschieren. Streckenweise liest sich das Buch wie ein verrückter Fiebertraum, der auch einen der Protagonisten befällt. Ich wusste lange nicht, was wirklich geschieht und was dem Wahn der Figur entspringt.
Zu den Protagonisten konnte ich keine grosse Bindung herstellen, dazu waren sie alle zu Eigen und zu besessen. Aber trotzdem konnte ich mit ihnen Leiden, Bangen und Hoffen. Anders als wie „Im tiefen Wald“ schreibt der Autor diesmal gradlinig und ohne grosse Wendung im Buch. Ich habe schon bald einmal geahnt, in welche Richtung die Geschichte geht, aber das hat mir nicht die Spannung verdorben, eher im Gegenteil. Die latente Ahnung, was mit den Leuten da passiert, hat mich nur noch neugieriger gemacht. Das Ende der Geschichte fand ich ganz gelungen, einzig die Erklärung für das, was geschieht, war mir etwas zu einfach. Da hätte man mehr daraus machen können.
Für die Geschichte selber, die Erzählweise und den Gänsehautfaktor muss ich direkt vergeben. Ich denke aber, dass diese Geschichte wahrscheinlich sehr unterschiedlich wahrgenommen wird. Bei mir hat diese Art Grusel einen nicht gekannten Nerv getroffen und so freue ich mich sehr auf mehr von Adam Nevill.