Ulrich Schnabel - Muße. Vom Glück des Nichtstuns
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Buchrücken
"Dieses Buch ist so etwas wie ein Diätratgeber für den Geist. Es will helfen, den Blick für das Wesentliche zu behalten und die Kunst dessen zu pflegen, was früher Muße genannt wurde. Dieses >Fernsein von Geschäften oder Abhaltungen<, wie Grimms Wörterbuch die Muße definiert, ist heute für viele gleichbedeutend mit erschöpftem Abhängen (vor dem Fernseher). Dabei bezeichnet Muße eigentlich etwas ganz anderes, nämlich jene Stunden, in denen wir ganz das Gefühl haben, Herr über unsere eigene Zeit zu sein, in denen wir einmal nicht dem Geld, der Karriere oder dem Erfolg hinterherrennen, sondern in denen wir zu uns selbst und unserer eigentlichen Bestimmung kommen."
Der erste Satz
"Sie können dieses Buch auf zwei Arten lesen: Sollten Sie das Gefühl haben, keine Zeit verschwenden zu dürfen, dann drehen Sie es einfach um und beginnen vom Ende her. Dort finden Sie kurz und bündig die wesentlichen Thesen und Tipps zusammengefasst, quasi als Hand-out für eilige Manager, die auf ihrem gehetzten Weg zum nächsten Flughafen/ der Beförderung/dem Burn-out schnell nachlesen möchten, weshalb Tempo sie nicht immer weiterbringt und Nichtstun manchmal von unschätzbarem Wert ist."
Meine Meinung
Dieses Buch ist sehr einfach zu lesen und enthält auch einige Tipps und Tricks, die man aus üblichen Lebenshilfebüchern schon kennt, wie beispielsweise "Hinweise zum pfleglichen Umgang mit dem Arbeitsgedächtnis" oder "Tipps zum Umgang mit elektronischer Post". Was es dennoch zu mehr macht als zu einem simplen Ratgeber sind die Stellen, in denen der Autor auch versucht eine geschichts-philosophische Betrachtungsweise des Phänomens der Schnelllebigkeit anzunehmen. Auch wissenschaftliche Einschübe zum Schlaf und Erkenntnissen aus der Gehirnforschung sind durchaus interessant.
Der Autor möchte dem Leser die Entschleunigung des Alltags schmackhaft machen, was ihm auch gut gelingt. Dass dies nicht nur leere Floskerei ist, sondern auch in der Praxis bei durchwegs erfolgreichen Persönlichkeiten der heutigen Zeit funktionieren kann, belegt die "Galerie großer Müßiggänger(innen)", ein Kapitel in dem einige langsame Lebensmodelle vorgestellt werden.
Im Großen und Ganzen ein sehr nettes Buch, das irgendwie beruhigend auf die Seele wirkt.