Victor Hugo - Der letzte Tag eines Verurteilten

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  • Victor Hugo - Der letzte Tag eines Verurteilten
    (Le dernier jour d'un condamné, 1829)


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    Während seiner Tage im Gefängnis beschließt ein zum Tod Verurteilter, ein aufrüttelndes Dokument für die Nachwelt zu hinterlassen, das beschreibt, welche Gefühle er in den letzten Stunden seines Lebens empfindet. Der Autor Victor Hugo wollte mit diesem Buch, das er in wenigen Wochen schrieb, ein dramatisches Plädoyer gegen die Todesstrafe verfassen.


    Es ist nicht nur der letzte Tag, der im Mittelpunkt steht, tatsächlich beginnt der Bericht schon einige Wochen früher. Erzähler ist der Verurteilte selbst, der den Ablauf seiner letzten Tage und seine Empfindungen im Stil eines Tagebuches für die Nachwelt festhalten möchte, um aufzurütteln und den Richtern zu vermitteln, was ein Mensch empfindet, dessen letzte Tage langsam verstreichen. Er berichtet über seine karge Zelle, seine Angst, die Sensationslust der Zuschauer, aber auch die Menschlichkeit, die er noch erfährt, obwohl seine Tat schlimm genug war, um enthauptet zu werden. Jede Minute des Tages verbringt er mit Hoffen und Bangen, für andere Empfindungen ist kaum noch Zeit. Die Angst steigert sich mit jeder Stunde, die der Hinrichtungszeitpunkt näher rückt, und auf die gleiche Weise wird der anfangs sachliche Stil immer emotionaler und eindringlicher.



    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Bisher habe ich noch nichts von Hugo gelesen, irgendwie traue ich mich nicht an ihn ran :redface: Dennoch klingt dieses Buch sehr interessant. Vielleicht sollte ich es doch einmal wagen?

    //Grösser ist doof//

  • Zum Kennenlernen ist das Buch gut geeignet, weil es dünn ist. Da bleibt Hugo immer bei der Sache ohne lange Abschweifungen, wie es z. B. bei "Les Misérables" der Fall ist. Am besten gefiel sein "Glöckner von Notre Dame" (hier aber aufpassen, da gibt es einige gekürzte Fassungen). Mehr kenne ich von Hugo auch nicht.

  • Les Misérables und der Glöckner sind natürlich auch auf meiner "noch zu lesen"-Liste. Aber wenn du sagst, dass man ihn mit diesem Buch gut kennen lernen kann, wandert das Buch flugs auf die Wunschliste. Danke, Doris! :winken:

    //Grösser ist doof//

  • Ich habe dieses Büchlein eigentlich gelesen, um mich bei Victor Hugo irgendwie rauszumogeln. :zwinker:
    "Les Misérables" und der "Glöckner" sind mir in Relation zu meinem Interesse dann doch zu umfangreich. "Der letzte Tag eines Verurteilten" hat mir allerdings sehr gut gefallen, die Erfahrung des Protagonisten wird auf engstem Raum sehr lebendig und eindringlich dargestellt. Hinzu kommt das zeituntypische Engagement gegen die Todesstrafe, ohne dass der Text im Dienste der Botschaft an Literarizität einbüssen würde.


    5ratten

    Tell all of my friends, I don&#039;t have too many: just some rain-coated lovers&#039; puny brothers. Dallow, Spicer, Pinkie, Cubitt - rush to danger, wind up nowhere.<br />Patric Doonan - raised to wait. I&#039;m tired again, I&#039;ve tried again...<br />and now my heart is full. Now my heart is full and I just can&#039;t explain, so I won&#039;t even try to.<br />(Morrissey)